Fabian Bohn
Stephanie Morcinek
Arzt Julian Serly
Windpocken-Ratgeber
Kurzfassung
- Windpocken sind hoch ansteckend. Sie werden durch Varizella-Zoster-Viren verursacht.
- Die Krankheit tritt am häufigsten bei Kindern unter zehn Jahren auf.
- Sie äußern sich hauptsächlich durch einen juckenden Hautausschlag mit roten Pusteln, einhergehend mit Fieber.
- In der Regel werden nur die Symptome behandelt.
- Es existiert eine Impfung, die von der Ständigen Impfkommission empfohlen wird.
Was sind Windpocken?
Windpocken (Varizellen) sind eine der häufigsten Infektionskrankheiten, die durch das hochansteckende Varizella-Zoster-Virus ausgelöst werden. Durch Impfungen können Windpocken vermieden werden. Die Ansteckung erfolgt meistens im frühen Kindesalter. Nachdem die Windpocken einmal überstanden sind, ist man in der Regel ein Leben lang immun. Trotzdem kann das Virus später im Leben erneut in Form von Gürtelrose ausbrechen, da es in einer inaktiven Form im Körper bleibt.
Wie werden Windpocken übertragen?
Die Übertragung von Windpocken erfolgt aerogen durch virushaltige Tröpfchenkerne, die beim Atmen oder Husten ausgeschieden werden. Des Weiteren ist eine Übertragung durch virushaltigen Bläscheninhalt als Schmierinfektion möglich, z.B. auf kontaminiertem Spielzeug oder Essbesteck. Neben Speichel und Bläscheninhalt ist auch die Konjunktivalflüssigkeit infektiös, die Tränenflüssigkeit des Auges.
WICHTIG: Erkrankte Personen sind schon einige Tage vor dem Auftreten des typischen Ausschlags ansteckend.
Symptome
Die Krankheit bricht etwa 8 bis 28 Tage nach der Ansteckung aus, jedoch nur, wenn man die Windpocken noch nie hatte oder nicht geimpft wurde.
In den ersten Tagen tritt ein Krankheitsgefühl mit unspezifischen Symptomen wie Unwohlsein, Kopf- und Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit und Fieber auf. Ab dann ist die erkrankte Person ansteckend. Nach 2-3 Tagen tritt der typische, juckende Hautausschlag auf und breitet sich von Kopf und Rumpf ausgehend auf den ganzen Körper aus. Es bilden sich flüssigkeitsgefüllte Bläschen, die nach 3-5 Tagen zu Krusten werden und abheilen. Durch starkes Kratzen können sich bleibende Narben bilden.
Mögliche Komplikationen
- Zusätzliche bakterielle Infektion der Bläschen.
- Lungenentzündung (Varizellenpneumonie) ausgelöst durch die Varizellen-Viren.
- Komplikationen im Bereich des zentralen Nervensystems z.B. Gleichgewichtsstörungen, Gehirnentzündung (Encephalitis) oder Hirnhautentzündung (Meningitis).
Behandlung
In der Regel werden nur die Symptome behandelt:
- Juckreizstillende Mittel und Salben
- Aufhalten in kühler Umgebung
- Fingernägel kürzen, um Aufkratzen der Bläschen zu verhindern
- Pflege der Haut mit Bädern
- Gegen Fieber: Ibuprofen oder Paracetamol
Antibiotika sind bei viralen Erkrankungen wirkungslos und kommen nur bei Komplikationen mit einer bakteriellen Infektion zum Einsatz. In seltenen Fällen, zum Beispiel bei Personen mit Immunschwäche, können Ärztinnen und Ärzte Virostatika (Medikamente zur Bekämpfung von Viren) wie z.B. Aciclovir verschreiben.
Impfung
Die Impfung gegen Windpocken wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen. Durch diese sind Windpocken in Deutschland stark zurückgegangen.
Bei Kindern:
- 1. Impfung im Alter von 11-14 Monaten
- 2. Impfung im Alter von 15-23 Monaten
Ungeimpfte oder unvollständig geimpfte Kinder und Jugendliche sollten die Impfung nachholen.
Ungeimpften Erwachsenen (vor allem Frauen mit Kinderwunsch), die Windpocken noch nicht durchgemacht haben, wird die Impfung ebenfalls empfohlen.
Was zu beachten ist
- Erkrankte Personen sollten sich zu Hause auskurieren und den Kontakt zu Mitmenschen mit Immunschwäche vermeiden.
- Windpocken sind meldepflichtig, das heißt, dass die Ärztin/der Arzt (meist Kinderarzt) die Namen aller erkrankten Personen und Personen, bei denen ein Verdacht besteht, an das Gesundheitsamt weitergeben muss.
- Wenn Schwangere an Windpocken erkranken, kann das Virus auch auf das ungeborene Kind übergehen (fetales Varizellen-Syndrom). Dies kann bei dem Ungeborenen zu Hautveränderungen, Geschwüren, Augenschäden oder schlimmeren Komplikationen führen.
So kann TeleClinic helfen
Ein kurzzeitiger Aufenthalt in einem Zimmer mit einem Infizierten reicht, um sich bei fehlendem Impfschutz anzustecken. Deswegen ist es wichtig, bei Windpocken schnell mit der Behandlung zu beginnen, um weitere Personen nicht zu infizieren. In einem Online-Arztgespräch erhalten Sie in wenigen Minuten eine individuelle Beratung und können mit dem passenden Medikament schnell Abhilfe schaffen. Ihr Rezept erhalten Sie nach dem Arztgespräch direkt per App und können es in einer Apotheke in Ihrer Nähe einlösen oder Ihr Medikament nach Hause liefern lassen. Außerdem kann Ihnen die Ärztin/der Arzt eine Krankschreibung bequem & schnell per App ausstellen.
Quellen
- https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/windpocken-guertelrose/
- https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Varizellen.html
- https://www.netdoktor.de/krankheiten/windpocken/
- https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/windpocken-varizellen/was-sind-windpocken-varizellen/
- Zuletzt aktualisiert: 11. März 2024
Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.