Ratgeber zu Allergie-Medikamenten
Medizin gegen Symptome von Überempfindlichkeiten
Jeder dritte Deutsche entwickelt im Laufe seines Lebens eine Allergie. Tendenz steigend. Ob Hausstaub, Pollen oder Lebensmittel – wer an einer Allergie leidet, hat mit teils heftigen Körperreaktionen auf an sich harmlose Reize zu kämpfen. Arzneimittel machen das Leiden erträglicher. TeleClinic informiert über Allergie-Medikamente auf Rezept und rezeptfreie Präparate.
Kurzfassung
- Allergie-Medikamente oder Antiallergika unterbinden oder lindern die Symptome von Allergien.
- Mediziner unterscheiden Mittel zur innerlichen und zur lokalen äußerlichen Anwendung.
- Allergiemittel wirken über unterschiedliche Mechanismen, wobei meist der Botenstoff Histamin manipuliert wird.
- Einzig eine Allergieimpfung zielt auf die Ursache der Allergie ab; andere Medikamente zeigen temporär lindernde Effekte.
Wie wirken Allergiemittel?
Der Botenstoff Histamin spielt im menschlichen Organismus eine zentrale Rolle bei der Fremdstoffabwehr und Entzündungsprozessen. Eine Gruppe von Allergiemedikamenten namens Antihistaminika blockiert das Andocken des Histamins an die Nervenzellen. Entsprechende Wirkstoffe können dabei selektiv unterschiedliche Kontaktpositionen (Rezeptoren) besetzen.
- Eine andere Kategorie sind die sogenannten Mastzellstabilisatoren (Chromone; auch Cromone). Diese Präparate drosseln den Ausstoß von Histamin durch eben diese Körperzellen.
- Kortison wird vor allem zur Linderung von Entzündungsreaktionen im Zuge der Allergiereaktion angewendet.
- Sympathomimetika und Leukotrien-Rezeptor-Hemmer sind vor allem bei Allergien, die den Atemapparat betreffen, wichtige Medikamente. Erstgenannte Gruppe erweitert die Bronchien, die andere wirkt ähnlich wie ein Antihistaminikum.
- Eine Sonderform der Allergiemedikation ist die „Allergieimpfung“ (Hyposensibilisierung). Hier wird der Körper vorsätzlich mit den allergieauslösenden Substanzen (Allergenen) in Kontakt gebracht. Ziel ist, den Organismus langsam an die Allergiestoffe zu gewöhnen und so auf Dauer heftige Reaktionen zu mindern.
In welchen Formen sind Allergie-Medikamente im Handel?
Je nach Art und Ausprägung der allergischen Beschwerden stehen unterschiedliche Allergiemedikamente zur Verfügung.
Kategorie | Darreichungsform |
---|---|
Oral (innerlich angewendet) |
|
Intranasal (über die Nasenschleimhaut) |
|
Okulär (über die Augen) |
|
Lokal über die Haut |
|
Parenteral (innerlich außerhalb des Magen-Darm-Systems) |
|
Hyposensibilisierend (Zuführung der Allergene, Langzeittherapie) |
|
Können Allergie-Medikamente Nebenwirkungen haben?
In der folgenden Übersicht sind einige mögliche Nebenwirkungen von Allergikermitteln aufgeführt. Die Beipackzettel der konkreten Präparate geben selbstverständlich präziseren Aufschluss.
Kategorie | Nebenwirkungen |
---|---|
Antihistaminika |
|
Cromone |
|
Glukokortikoide (Kortison) |
|
Sympathomimetika |
|
Leukotrien-Rezeptor-Hemmer |
|
Für wen eignen sich Allergiker-Mittel und wer darf sie nicht verwenden?
Die Einsetzbarkeit der einzelnen Präparate und Darreichungsformen sowie etwaige Kontraindikationen richten sich nach dem individuellen Patienten. Im Gespräch mit dem Online-Arzt werden die jeweils passenden Medikamente ermittelt.
Wie sieht es mit der Rezeptpflicht von Allergiemedikamenten aus?
Es gibt sowohl Allergiemittel auf Rezept als auch rezeptpflichtige Präparate. Die Ärzte bei TeleClinic können nach dem Beratungsgespräch für Allergiemedikamente ein Rezept ausstellen.
Über welchen Zeitraum werden Allergiemedikamente eingenommen?
Die Einnahme oder das Auftragen von Allergiemedikamenten erfolgt bei akutem Bedarf, also wenn sich der Kontakt mit den Allergenen nicht vermeiden lässt. Dosierung und die Anwendungsfrequenz sind vom verschriebenen Produkt abhängig.
Fragen und Antworten
Wie lange dauert es, bis ein Allergie-Medikament wirkt?
Bei oral eingenommenen Mitteln variiert der Eintritt der Wirkdauer je nach Produkt zwischen 20 Minuten und zwei Stunden.
Können Allergiker-Medikamente auch von Kindern und Jugendlichen eingenommen werden?
Da Überempfindlichkeiten sich bei Kindern häufig anders äußern als bei Erwachsenen und ihr Immunsystem noch im Aufbau ist, sollten Allergie-Medikamente nur Absprache mit dem Kinderarzt gegeben werden. Möglicherweise sind spezielle Präparate oder Dosierungen nötig.
Quellen
- https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/63677/Absatz-von-Heuschnupfen-Medikamenten-bleibt-stabil
- https://www.aeda.de/presse/pressearchiv/einzelansicht/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=131&cHash=817ef8f41b313a81d78fd68eb02f069b
- https://www.allum.de/krankheiten/therapiemoeglichkeiten/antihistaminika
- https://www.nebenwirkungen.de/welche-nebenwirkungen-sind-bei-antiallergika-typisch/
- https://www.allergieinformationsdienst.de/therapie/medikamente.html
Nadine Leclair
- Zuletzt aktualisiert: 28. Dezember 2023
Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.