Ihr Ratgeber zu Allergietests

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Allergietests

Lesen Sie hier mehr über Allergietests, mit denen sich die verschiedenen Allergiearten zuverlässig erkennen lassen.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) erkranken in Deutschland über 30 Prozent aller Erwachsenen an mindestens einer Allergie während ihres Lebens. Allergien implizieren eine starke Belastung und können verschiedene gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Aus diesem Grund kommt einem Allergietest große Bedeutung zu, mit dessen Hilfe Mediziner die allergieauslösenden Substanzen identifizieren. Die Tests schaffen die Voraussetzung für eine wirkungsvolle Behandlung, die neben dem Vermeiden der allergenen Stoffe auch in einer medikamentösen Therapie bestehen kann.

Kurzfassung

  • Durch einen Allergietest erkennt der Arzt, welche Stoffe die allergische Reaktion auslösen.
  • Zu den häufig angewandten Testverfahren zählen der Patch- und der Pricktest sowie eine Blutuntersuchung.
  • Allergien lassen sich in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit der Symptombildung in vier Gruppen einteilen.

Was ist ein Allergietest?

Der Begriff Allergietest bezeichnet unterschiedliche Verfahren, mit denen der behandelnde Arzt eine bestimmte Allergie diagnostiziert. In der Regel basiert ein Allergietest auf der gezielten Provokation einer überschießenden Immunantwort auf allergene Stoffe oder dem Erkennen von Antikörpern im Blut.

Der behandelnde Arzt führt zunächst ein Anamnesegespräch mit dem Patienten. Darin klärt er die Beschwerden und deren Auslöser ab. Außerdem stellt der Arzt Fragen zu akuten und früheren Erkrankungen sowie zu Lebensgewohnheiten. Auf Basis dieser Informationen entwickelt er eine mit einem anschließenden Test zu überprüfende These über die Auslöser der Allergie.

Welche Arten von Allergien gibt es?

Die Auswahl des Tests hängt von der Art der zu diagnostizierenden Allergie ab. Die folgenden Allergiearten lassen sich in Bezug auf die auslösenden Stoffe unterscheiden:

  • Nahrungsmittelallergie
  • Hausstaubmilbenallergie
  • Insektengiftallergie
  • Insulinallergie
  • Heuschnupfen
  • Duftstoffallergie
  • Nickelallergie
  • Latexallergie
  • Tierhaarallergie
  • Sonnenallergie

Darüber hinaus treten Allergien im Zusammenhang mit chronischen Krankheiten auf. Dazu gehören Asthma bronchiale und atopische Dermatitis (Neurodermitis).

Die vier Allergietypen

Mediziner unterscheiden Allergien in Bezug auf die Art der Reaktion des Immunsystems in vier verschiedene Typen. Im Einzelnen handelt es sich dabei um diese Allergien:

  • Typ 1: Sofortige allergische Reaktion bei Kontakt mit den auslösenden Stoffen innerhalb von Minuten oder wenigen Stunden. Das körpereigene Abwehrsystem bildet die Antikörper in Form von Immunglobulin E (IgE). Dieser Allergietyp ist weitverbreitet, zum Beispiel als Pollen- oder Hausstauballergie, als Nahrungsmittel- oder Insektengiftallergie.
  • Typ 2: Die Beschwerden zeigen sich in einem Zeitraum von sechs bis zwölf Stunden. Die allergische Reaktion beruht auf der Anbindung von Antikörpern an körperfremde Zellstrukturen, den sogenannten Antigenen. Das Immunsystem zerstört anschließend die auf diese Weise gekennzeichneten Zellen. Diese Reaktion wird auch als zytotoxische Allergie bezeichnet.
  • Typ 3: Der Reaktionszeitraum entspricht dem von Typ 2. Antikörper bilden gemeinsam mit Allergenen Immunkomplexe. Nach der Aufnahme durch Fresszellen entstehen Enzyme, die das Gewebe schädigen können, zum Beispiel in Form von Entzündungen von Blutgefäßen. Diese Allergie tritt oft nach Atemwegsinfekten auf.
  • Typ 4: Die allergische Reaktion manifestiert sich zwischen 24 und 72 Stunden nach der Berührung mit allergenen Stoffen, wie zum Beispiel Nickel oder Duftstoffen. T-Helfer-Zellen bewirken dabei ein Kontaktekzem auf der Hautoberfläche.

Welche Allergietests stehen zur Verfügung?

Der Pricktest wird zur Diagnose einer Typ-1-Allergie durchgeführt. Dabei trägt der Arzt die allergieauslösenden Stoffe auf die Innenseite der Unterarme des Patienten auf. Anschließend sticht er sie mit einer Nadel oder Lanzette vorsichtig direkt in die Haut ein. Die allergische Reaktion zeigt sich kurze Zeit danach.

Der Pricktest eignet sich nicht für Personen, die zu schweren allergischen Reaktionen neigen. Es besteht die Gefahr, dass sie mit Erbrechen, einem Kreislaufzusammenbruch oder einem allergischen (anaphylaktischen) Schock reagieren.

Mithilfe eines Bluttests lassen sich eventuell vorhandene IgE-Antikörper nachweisen.

Bei einem Epikutan- (auf der Hautoberfläche aufliegend) oder Patchtest bringt der Arzt ein Pflaster mit möglichen allergieauslösenden Stoffen auf der Haut des Patienten auf, üblicherweise auf dem Rücken. Liegt eine Allergie vor, entstehen innerhalb von zwei bis drei Tagen Hautreaktionen als Ekzeme oder Bläschen. Dieser Allergietest eignet sich für Allergien vom Typ 4.

Mediziner nutzen Provokationstests insbesondere zur Diagnose von Nahrungsmittel- und Pollenallergien, aber auch zur Bestimmung der Ausprägung von Bronchialasthma. Zu diesem Zweck verabreichen sie die allergenen Stoffe direkt.

Welche Therapien werden gegen Allergien verordnet?

Durch einen Allergietest erfährt der Patient, welche allergenen Stoffe seine Symptome auslösen. Ein Kontakt mit diesen Allergenen ist nach Möglichkeit vollständig zu vermeiden. Bei Allergien wie Pollen- oder Gräserallergie verschreiben Ärzte Medikamente (Antihistaminika) zur Linderung der Beschwerden.

Bei Allergien vom Typ 1 kommt auch eine Desensibilisierungs-Therapie infrage. Für diese spezielle Immuntherapie ist die Bezeichnung Hyposensibilisierung üblich. Sie hat eine Gewöhnung des Immunsystems an die allergenen Stoffe zum Ziel. Der Arzt spritzt dazu über mehrere Jahre wiederholt eine geringe Menge der allergieauslösenden Substanz in den Oberarm.

Fragen und Antworten

Können Allergietests während der Schwangerschaft durchgeführt werden?

Bluttests sind unbedenklich. Gynäkologen raten von allen anderen Allergietests ab, da die Gefahr einer ausgeprägten allergischen Reaktion besteht.

Welche Ärzte führen einen Allergietest durch?

In der Regel bieten Dermatologen (Hautärzte) und Allergologen diese Tests an. Doch auch manche Hausärzte führen Allergietests durch.

Quellen

  • https://www.apotheken-umschau.de/Allergie
  • https://www.aerzteblatt.de/archiv/25381/Bronchialer-Provokationstest
  • https://www.aerzteblatt.de/archiv/172331/Allergiediagnostik-in-der-Praxis-Was-der-Hausarzt-wissen-sollte
  • https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Themen/Chronische_Erkrankungen/Allergien/Allergien_node.html
  • https://www.apotheken-umschau.de/Therapien/Hyposensibilisierung-12300.html
  • http://www.pneumologenverband-nrw.de/thema/wer-fuehrt-allergietest-durch
Von Medizinredakteur/in:
Fabian Bohn

Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.

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