Ratgeber zur Windpocken-Impfung
Windpocken waren früher weit verbreitet, konnten jedoch dank der Windpocken-Impfung stark zurückgedrängt werden.
Ein Kind hustet im Kindergarten und am nächsten Tag ist die halbe Gruppe erkrankt: Der Name Windpocken kommt daher, dass das Varizellen-Virus hochansteckend ist und sich „wie der Wind“ verbreiten kann. Eine Windpocken-Impfung schützt Menschen in jedem Alter.
Kurzfassung
- Windpocken werden durch das Varizella-Zoster-Virus übertragen.
- Erkranken Kinder an den Windpocken, sind sie in der Regel lebenslang immun.
- Erwachsene erkranken seltener, aber dann oft schwer.
Warum ist eine Windpocken-Impfung sinnvoll?
Windpocken gehören zu den klassischen Kinderkrankheiten. Bis zur Einführung des Impfstoffes hatten bis zu 94 Prozent der Kinder bis 11 Jahre eine Infektion überstanden. Wer sich infiziert, ist anschließend immun, allerdings kann es in seltenen Fällen zu schweren Komplikationen kommen.
Das Varizella-Zoster-Virus verbleibt lebenslang im menschlichen Körper. Bei Erwachsenen kann es zu einer Reaktivierung und einer Erkrankung an Gürtelrose (Zoster) kommen.
Heute erfolgt die Immunisierung im Rahmen der Windpocken-Impfung, durch die der Körper entsprechende Antigene bildet.
Wie sieht das Impfschema für Kinder aus?
Die Windpocken-Impfung erfolgt im Rahmen der von den Krankenkassen gezahlten Grundimmunisierung von Kleinkindern:
- 1. Impfung im Alter von 11 bis 14 Monaten
- 2. Impfung im Alter von 15 bis 23 Monaten
In der Regel wird sie zusammen mit der Masern-Mumps-Röteln-Kombinationsimpfung durchgeführt. Das Kind ist dann umfassend vor den früher weitverbreiteten Kinderkrankheiten geschützt.
Welche Nebenwirkungen kann die Impfung haben?
Die Impfung wird meist gut vertragen. Lediglich in wenigen Fällen wurden milde Nebenwirkungen beobachtet:
- Rötungen, Schmerzen oder Schwellungen an der Injektionsstelle
- Leichtes Fieber
- Kopf- und Gliederschmerzen
- Mattigkeit und Unwohlsein
Fragen und Antworten
Sollen sich auch Erwachsene gegen Windpocken impfen lassen?
Erfolgte keine Immunisierung im Kindesalter, kann die Windpocken-Impfung auch später noch nachgeholt werden. Empfohlen wird dies Berufsgruppen, die einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind, z. B. Lehrern und Betreuern, die täglich mit Kindern Kontakt haben, und medizinischem Personal. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen.
Schützt der Impfstoff vor Gürtelrose im Erwachsenenalter?
Das Risiko einer Infektion mit dem Herpes-Zoster-Wildvirus ist zumindest deutlich reduziert, allerdings nicht ganz ausgeschlossen. Für Menschen ab 50 Jahren besteht die Möglichkeit einer separaten Schutzimpfung gegen Gürtelrose.
Quellen
- https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/108716/Deutlicher-Rueckgang-der-Windpocken-durch-Impfung
- https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/ImpfungenAZ/Varizellen/Varizellen.html
- https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Varizellen/FAQ-Liste_Varizellen_Impfen.html?nn=2375548
- https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Empfehlungen/Aktuelles/Impfkalender.pdf?__blob=publicationFile