Ratgeber zu Blasenschmerzen
Nicht in allen Fällen ist eine Blasenentzündung die Ursache. Erfahren Sie mehr!
Wenn sich Blase entzündet ist, äußert sich das in heftigen, oft brennenden Schmerzen in Höhe des Schambeins. Besonders quälend können die Schmerzen beim Wasserlassen werden. Blasenschmerzen sind durchaus keine Bagatelle. Schon eine Blasenentzündung ist behandlungsbedürftig.
Kurzfassung
- Die Blase kann anhaltend schmerzen, alternativ können sich starke Schmerzen beim Urinieren einstellen.
- Blasenentzündungen sind häufig, aber nicht immer die Ursache.
- Ein Arztgespräch und eine gründliche Untersuchung sind Bedingungen für die erfolgreiche Therapie.
- Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
Was leistet die Blase und warum schmerzt sie?
Die Harnblase fängt über die Harnleiter den von den Nieren abfließenden Urin auf. Sobald die Blase voll ist, löst der entstehende Druck das Bedürfnis aus, über die Harnröhre den Urin auszuscheiden.
Als „letzte Station“ auf dem Weg des Urins liegt die Harnblase recht weit unten im Becken. Über die Harnröhre können Bakterien, in seltenen Fällen Pilze oder Parasiten, in die Blase gelangen und schmerzhafte Erkrankungen auslösen.
Da die Harnröhre bei Frauen wesentlich kürzer ist als bei Männern, sind sie häufiger von Blasenschmerzen betroffen.
Mögliche Symptome in Verbindung mit Blasenschmerzen
Wenn eine Erkrankung der Harnwege vorliegt, bleibt es nicht bei der schmerzenden Blase. Oft stellen sich weitere Symptome ein:
- Ständiger Harndrang
- Brennende Schmerzen beim Urinieren
- Schwierigkeiten, die Blase vollständig oder überhaupt zu entleeren
- Fieber
Mögliche Ursachen für Blasenschmerzen
Ein Infekt der Harnwege ist der Kandidat Nummer eins, wenn sich Blasenschmerzen einstellen. Allerdings ist die Blasenentzündung nicht die einzig mögliche Ursache. Die Schmerzen können auf andere, eventuell ernste Erkrankungen zurückzuführen sein. Eine Übersicht finden Sie hier:
Erkrankung |
Erläuterung |
Diagnosemaßnahme |
Behandlung |
Infektion der Harnblase, meist durch Bakterien verursacht, mit akutem oder chronischem Verlauf |
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Blasensteine oder Nierensteine |
Auskristallisierung von steinbildenden Salzen im menschlichen Urin entweder in den Nieren oder in der Blase |
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Reizblase |
Verlust der Fähigkeit, den Urin zu halten, Harndrang schon bei geringsten Mengen, Ursachen vielschichtig |
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Nierenbeckenentzündung |
Bakterielle Infektion der Nieren und des Nierenbeckens mit akutem oder chronischem Verlauf |
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Entzündung oder Vergrößerung der Prostata beim Mann |
Entzündung oder (altersbedingte) Vergrößerung der Prostata, die den oberen Teil der Harnröhre umschließt |
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Entzündung der Scheide und/oder der Gebärmutter bei der Frau |
Entzündung der inneren weiblichen Geschlechtsorgane durch Bakterien oder Pilze |
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Gebärmuttersenkung, Schwangerschaft |
Verlust der Spannung des Bindegewebes und graduelle Absenkung der Gebärmutter, Druck der Gebärmutter auf die Blase während des letzten Schwangerschaftsdrittels |
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Vorkommen von Gebärmutterschleimhaut auf der Außenwand der Gebärmutter |
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Krebserkrankungen wie Blasen- oder Prostatakrebs |
Karzinome der Blase oder der Prostatadrüse |
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Blasenschmerzen: Wie stellt der Arzt die Diagnose?
Bei akuten oder chronischen Blasenschmerzen ist der Urologe beziehungsweise der Gynäkologe eine erste Anlaufstelle. Im Patientengespräch wird er die Dauer und Ausprägung der Schmerzen und mögliche weitere Symptome abklären.
Da bei Erkrankungen der Harnwege die körperliche Untersuchung nur erste Hinweise liefert, bedienen sich Mediziner darüber hinaus bildgebender Verfahren wie Ultraschall und nutzen Laboranalysen von Blut und Urin. Die Behandlung kann so zugeschnitten auf die tatsächlichen Ursachen der Schmerzen erfolgen.
Fragen und Antworten
Wer sich während der kalten Jahreszeit warm genug kleidet und sich nicht auf einen kalten Untergrund setzt, tut der Blase einen Gefallen – ebenso wie mit reichlichem Trinken. Denn die Flüssigkeitszufuhr spült die Harnwege durch, beugt der Ansammlung von Bakterien und der Auskristallisierung von Salzen vor.
Ärzte raten, sich nach dem Toilettengang von vorn nach hinten abzuwischen, da dies eine Übertragung von Keimen aus der Analregion zum Ausgang der Harnröhre verhindert.
Bei einer leichten Blasenentzündung sorgen warme Kleidung, Sitzbäder und eine Wärmflasche meist für Abhilfe innerhalb weniger Tage. Halten die Schmerzen jedoch an oder kommen sie immer wieder, ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren.
Quellen
- https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/73860/Blasenentzuendung-Neues-Bakterium-als-Ausloeser-entdeckt
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/30183/Chronische-interstitielle-Zystitis
- https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/53176/Oestrogen-wehrt-Blasenentzuendung-ab
- https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2018/01/01/cystinol-blasenentzuendung-ein-brennendes-problem
- https://www.pharmazeutische-zeitung.de/was-tun-wenn-es-brennt/