Behandlung bei Blut im Sperma

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Wenn sich das Sperma plötzlich rosa bis tiefrot oder braun bis schwarz verfärbt ist, sind Männer verständlicherweise in großer Sorge. Blut im Sperma ist ein Alarmzeichen, das Betroffene in Aufregung versetzt. Besonders häufig tritt dieses Symptom bei Männern zwischen 30 und 40 Jahren auf. Die Auslöser für blutiges Sperma sind vielfältig. Hier erfahren Sie, welche Ursachen zu blutigem Sperma führen können und wie Sie reagieren können.

Blut im Sperma

Kurzfassung

  • Blut im Sperma ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom, das auf verschiedene Erkrankungen hinweisen kann.
  • In den meisten Fällen ist Blut im Sperma harmlos, trotzdem sollte jedes Auftreten ärztlich abgeklärt werden.
  • Die Behandlung der Beschwerden richtet sich nach der Erkrankung, die die blutige Samenflüssigkeit verursacht.

Definition

Mediziner nennen Blut im Sperma Hämospermie oder Hämatospermie. Betroffene erkennen Blut im Sperma an der typischen Verfärbung des Ejakulats (Samenflüssigkeit).

  • Je nach Menge des beigemischten Bluts erscheint das Sperma bei frischem Blut rosa bis rot.
  • Älteres Blut erkennen Männer an einer tiefroten oder bräunlichen bis schwarzen Färbung.
  • Das Ejakulat kann komplett verfärbt sein oder farbige sowie klumpige Sprenkel aufweisen.
  • Blut im Sperma ist normalerweise nicht mit Schmerzen verbunden.

Symptome

Blutig verfärbtes Ejakulat kann einmalig, zeitweise oder dauerhaft auftreten. Nicht immer bemerken die Betroffenen etwas.

  • Das liegt einerseits daran, dass viele Männer ihr Ejakulat nur selten inspizieren.
  • Auf der anderen Seite können Blutbeimengungen so gering sein, dass sie mit bloßem Auge nicht auffallen.

In der Regel entdecken Patienten das Blut im Sperma eher zufällig und ohne an weiteren Beschwerden zu leiden.

Die Ursachen für Blut im Sperma sind sehr vielfältig.

Ursachen

Die Auslöser für Blutbeimengungen im Ejakulat sind sehr vielfältig. Zu den Ursachen gehören unter anderem folgende:

  • Der häufigste Grund für Blut im Sperma sind eine vorangegangene Untersuchung oder ein Eingriff an der Prostata oder der Harnröhre. Vier von fünf Patienten bemerken nach einer Prostatabiopsie (kleine Gewebeentnahme aus der Vorsteherdrüse zu Untersuchungszwecken) über mehrere Wochen Blutbeimengungen in der Samenflüssigkeit.

Vier von fünf Patienten stellen nach einer Prostatabiopsie Blut im Sperma fest.
  • Auf Platz zwei folgen Infektionen im Urogenitaltrakt, die die blutigen Spuren auslösen. Dazu gehören:
    • Die Prostatitis (Entzündung der Prostata)
    • Die Epididymitis (Entzündung der Nebenhoden)
    • Die Urethritis (Entzündung der Harnröhre)
  • Mechanische Verletzungen durch intensiven Geschlechtsverkehr oder Sexualpraktiken wie das Einführen von Objekten in die Harnröhre können zu Verletzungen von Blutgefäßen an der Eichel oder in der Harnröhre führen.
  • Ebenfalls können Traumata durch Unfälle oder Sportverletzungen die feinen Strukturen im Genitalbereich schädigen und Blutungen verursachen.
  • Operationen im Gebiet des Urogenitaltraktes wie eine Hämorrhoidenentfernung können kleine Verletzungen verursachen, die Blut im Sperma verursachen.
  • Durch ein benignes Prostatasyndrom (gutartige Prostatavergrößerung) ist eine Blutbeimengung in der Samenflüssigkeit möglich. Rund zehn Prozent aller Patienten, die sich mit Blut im Sperma beim Urologen vorstellen, leiden unter einer vergrößerten Prostata.
  • Es gibt weitere, eher harmlose Veränderungen im Urogenitaltrakt, die zu Blutspuren im Ejakulat führen. Dazu gehören:
    • Steine in den Samenbläschen oder der Prostata (ähnlich Gallen- oder Nierensteinen)
    • Verengungen der Samenleiter
    • Varizen (krankhaft erweiterte Venen)
    • Divertikel (Aussackungen) an Samenleiter oder Harnröhre
    • Gutartige Zysten an der Prostata
  • Auch Allgemeinerkrankungen wie Bluthochdruck, Blutgerinnungsstörungen oder Leberschäden können Blut im Sperma verursachen.
  • In ganz seltenen Fällen weist blutiges Ejakulat auf eine Krebserkrankung hin. Hier sind insbesondere Prostatakarzinome (Prostatakrebs) oder Krebserkrankungen der Samenbläschen oder der Harnröhre zu bedenken.

Theoretisch kann auch Hodenkrebs Blut im Sperma verursachen, aber diese Krebserkrankung bemerken die Betroffenen in der Regel bereits vorher an tastbaren Veränderungen am Hoden.

Diagnose

Da die Ursachen für Blut im Sperma zahlreich sind, gehen Mediziner systematisch vor und führen eine stufenweise Diagnostik durch.

  • Im ersten Schritt befragt der Arzt den Patienten. Die gezielten Fragen verfolgen mehrere Ziele. Einerseits kann der Arzt so ausschließen, dass die Blutung durch eine Verletzung an Harnröhre oder Eichel stammt oder dass das Blut des Sexualpartners fälschlicherweise als eigenes wahrgenommen wurde. Außerdem können die Antworten des Patienten den Arzt bereits zu einer Vermutung der Ursache führen.
  • Eine eingehende klinische Untersuchung inklusive Blutdruckmessung und der Inspektion der äußeren Geschlechtsorgane gibt dem Arzt weitere Hinweise.
  • Empfehlenswert ist eine mikroskopische Untersuchung des Ejakulats im Labor. Der Arzt erkennt so genau, ob Blut im Sperma vorhanden ist oder eine andere Ursache vorliegt. Ein Abstrich aus der Harnröhre sowie eine Urin- und Blutuntersuchung runden die Labordiagnostik ab.
  • Führen diese Untersuchungen nicht zu einem aussagekräftigen Befund, kann der Arzt die Diagnostik durch bildgebende Verfahren wie eine Ultraschalluntersuchung oder Aufnahmen mittels CT (Computertomografie) oder MRT (Magnetresonanztomografie) intensivieren. Eine Blasenspiegelung kann ebenfalls hilfreich sein.

Der Umfang der Diagnostik richtet sich nach dem Alter des Patienten und den Beschwerden. Männer unter 40 Jahren leiden besonders oft an Blut im Sperma, ohne dass eine schwerwiegende Erkrankung dahintersteckt. Bei einem erstmaligen Auftreten blutigen Ejakulats genügen in der Regel ein Anamnesegespräch, die körperliche Untersuchung, Standardlabor von Blut und Urin sowie eine Ultraschalluntersuchung der Hoden und der Prostata.

Behandlung

Die Therapie von Blut im Sperma richtet sich nach der jeweiligen Ursache.

AuslöserBehandlung
Trauma, Eingriff oder UntersuchungAbwarten und beobachten
BluthochdruckAbsenkung der Blutdruckwerte durch medikamentöse Therapie und Veränderungen des Lebensstils
BlutgerinnungTherapie der mangelnden Gerinnung oder bei Behandlung mit Gerinnungshemmern: Einstellung der Werte
SexualpraktikenVerzicht auf problematische Praktiken
Organische Ursachen wie Prostataprobleme, Zysten, Divertikel etc.Operative Therapie

In vielen Fällen bleibt die Ursache für Blut im Sperma ungeklärt. Dann bleibt den Patienten nur, abzuwarten und die Entwicklung zu beobachten. Oft verschwinden die Verfärbungen nach Wochen oder Monaten von allein.

Wann zum Arzt?

Meist ist Blut im Sperma eine harmlose Erscheinung, die von alleine ausheilt. Da aber in seltenen Fällen ernsthafte Erkrankungen hinter dem Symptom stecken können, sollte jeder Mann einen Arzt konsultieren, wenn er ohne bekannten Grund Blutbeimengungen im Ejakulat entdeckt. Bei Schmerzen, tastbaren Veränderungen an den Hoden oder zusätzlichen Schwierigkeiten beim Wasserlassen sollten Patienten zeitnah eine Praxis aufsuchen.

Fragen und Antworten

Ist Blut im Sperma gefährlich?

Blut färbt andere Flüssigkeiten stark ein. Die geringen Blutmengen im Ejakulat sind unproblematisch, können jedoch auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen.

Tut Blut im Sperma weh?

Normalerweise bemerken Männer keine Schmerzen bei Blut im Ejakulat. Bei Entzündungen der Prostata, der Harnröhre oder der Nebenhoden können Schmerzen auftreten. Diese verspüren Männer dann aber auch ohne Erektion und Samenerguss.

Welcher Arzt ist bei Blut im Sperma zuständig?

Am besten wenden sich Betroffene direkt an einen Urologen, den Spezialist für den männlichen Urogenitaltrakt.

Quellen

  • https://www.aerzteblatt.de/archiv/186836/Haemospermie-ein-Symptom-mit-vielen-moeglichen-Ursachen
  • https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/urologische-krankheiten/article/921738/blut-sperma-angst-oft-unbegruendet.html
  • https://www.apotheken-umschau.de/Prostata/Prostataentzuendung-Symptome-11760_3.html
Von Medizinredakteur/in:
Fabian Bohn

Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.

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