Behandlung bei Dengue-Fieber

Unser Dengue Fieber-Ratgeber liefert Ihnen hilfreiche Informationen rund um die Krankheit. Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit Ihre Fragen einfach & schnell in einem Online-Arztgespräch per Video zu klären. Bei Bedarf erhalten Sie dabei das passende Rezept oder eine Krankschreibung direkt aufs Handy. Ganz ohne Terminprobleme oder langes Warten.

Bei Dengue-Fieber handelt es sich um eine infektiöse Tropenkrankheit mit grippeähnlichen Symptomen. Die Viruserkrankung wird durch Stechmücken übertragen, die in 100 Ländern weltweit verbreitet sind. Betroffen sind vor allem tropische und subtropische Regionen. Erfahren Sie hier, wie sich Dengue-Fieber bemerkbar macht, mit welchen Risiken es einhergeht und wie es behandelt werden kann.

Dengue-Fieber-Ratgeber

Kurzfassung

  • Dengue-Fieber ist eine virale, hoch fieberhafte Infektionskrankheit und zählt zu den häufigsten Tropenkrankheiten. Weltweit werden jährlich 390 Millionen Menschen infiziert, von denen 95 Millionen erkranken und 11.000 sterben.
  • Charakteristische Symptome sind hohes Fieber, starke Kopfschmerzen und heftige Muskelschmerzen.

Was ist Dengue-Fieber?

Bei Dengue-Fieber handelt es sich um eine Virusinfektion, die zu den Tropenkrankheiten zählt. Das Dengue-Virus gliedert sich in vier Serotypen (Virenarten) und zählt zur Gattung der Flaviviren. Dieser gehören unter anderem auch der Gelbfieber-Virus, der FSME-Virus, der Zika-Virus und der West-Nil-Virus an.

Wie wird Dengue-Fieber übertragen?

Die Übertragung des Dengue-Virus erfolgt bei allen vier Serotypen durch Stechmücken. Dabei spricht man von einer Vektor-Übertragung. Diese Mücken sind tagaktiv und vor allem in den Tropen und Subtropen beheimatet, hauptsächlich hier:

  • Tropisches Asien
  • Afrika
  • Mittel- und Südamerika
  • Australien
  • Ozeanien

Auch in den Südstaaten Nordamerikas treten immer wieder Fälle von Dengue-Fieber auf.

Stechmücken, die Dengue-Viren übertragen, stammen aus der Familie der Aedes:

  • Aedes aegypti (Gelbfiebermücke)
  • Aedes albopicuts (Asiatische Tigermücke)

Durch welche Symptome/Krankheitsverläufe macht sich Dengue-Fieber bemerkbar?

Die Symptome von Dengue-Fieber machen sich zwei bis sieben Tage nach der Infektion bemerkbar. Sie zeigen sich bei 25 Prozent aller infizierten Personen, während alle anderen klinisch gesund bleiben. Bei Letzteren spricht man von einem asymptomatischen Verlauf.

Leichter Verlauf

Die Symptome ähneln einem grippalen Infekt:

Klassischer Verlauf

Die Symptome ähneln einer echten Grippe und beginnen ebenso plötzlich:

  • Hohes Fieber
  • Starke Kopfschmerzen
  • Schmerzen im Augenbereich (retrobuläre Schmerzen)
  • Heftige Muskelschmerzen, die bei Bewegung zunehmen
  • Kleinfleckiger Hautausschlag (Masern-ähnliches Exanthem)
  • Geschwollene Lymphknoten (generalisierte Lymphadenopathie)
  • Bauchschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen

Nach einigen Tagen und einem scheinbaren Rückgang des Fiebers können erneut ein kleinfleckiger Hautausschlag, ein Fieberschub und extreme Gliederschmerzen auftreten. Es kann zu depressiven Verstimmungen kommen, die wochenlang anhalten können.

Nach der zweiten Phase tritt Heilung ein oder es kommt zu einer dritten Phase, dem Dengue-hämorrhagischen Fieber (DHF).

Schwerer Verlauf

Beim schweren Verlauf spricht man vom Dengue-hämorrhagischen Fieber und/oder dem Dengue-Schock-Syndrom:

  • Akutes Schock-Syndrom
  • Hohes Fieber
  • Verminderung der Blutplättchen-Anzahl (Thrombopenie)
  • Abnormale Blutungsneigung, innere Blutungen sowie Blutergüsse ohne direkte Ursache (hämorrhagische Diathese)

Hämorrhagisch bedeutet, dass die Blutungsneigung stark erhöht ist. Das kommt in einem bis zwei Prozent aller Fälle vor.

Der schwere Verlauf kann tödlich sein; die Sterblichkeitsrate bei hospitalisierten Patienten liegt bei unter einem Prozent.

Wie wird Dengue-Fieber diagnostiziert?

Ein direkter Erregernachweis eines Dengue-Virus ist zwischen dem dritten und siebten Tag nach dem Auftreten der Symptome durch eine Blutuntersuchung möglich.

Unbedingt für die verlässliche Diagnose eine Klinik aufsuchen, da eine Blutuntersuchung erforderlich ist.

Eine sichere Diagnose von Dengue-Fieber ausschließlich aufgrund von Symptomen ist kaum möglich. Denn diese treten unter anderem auch bei folgenden Krankheiten auf:

Die WHO-Kriterien für einen Verdacht auf Dengue-Fieber betreffen Risikopersonen, die sich bei Reisen in entsprechenden Ländern aufgehalten haben:

  • Hohes Fieber von über 40 °C
  • Zumindest zwei Symptome des „klassischen Verlaufs“

Bei Verdacht sowie bei tatsächlicher Erkrankung an Dengue-Fieber besteht Meldepflicht.

Wie wird Dengue-Fieber behandelt?

Bei Dengue-Fieber ist nur eine palliative (lindernde)Behandlung der Symptome möglich. Dazu gehören:

  • Fiebersenkung
  • Schmerzlinderung
  • Infusionen
  • Eventuell eine intensivmedizinische Überwachung

Bei Dengue-Fieber dürfen niemals Salicylate verabreicht werden. Diese kommen beispielsweise in Aspirin und Ibuprofen vor und erhöhen die Neigung zu Blutungen mit lebensbedrohlichen Folgen. Bei unklarem Befund in einem Endemiegebiet mit starker Verbreitung des Dengue-Fiebers kann unter anderem zu Paracetamol gegriffen werden.

Welche Möglichkeiten zur Prävention gibt es?

  • Vorbeugend wird die Anwendung eines hochwirksamen Insektenschutzes empfohlen. Dieser sollte auf Haut und Kleidung aufgetragen werden.
  • Auch das Tragen von insektenabweisender Tropenkleidung ist hilfreich.
  • In tropischen und subtropischen Ländern sollten Sie generell unter einem Moskitonetz schlafen.

Insektenschutz sollte den Wirkstoff DEET enthalten. Insekten abweisende Kleidung bietet aufgrund des Insektizids Permethrin einen 90-prozentigen Schutz vor Mückenstichen.

Impfung gegen Dengue-Fieber?

Eine Impfung gegen eine Erstinfektion mit Dengue-Fieber gibt es nicht.

Wer bereits eine Infektion mit Dengue-Fieber überstanden hat, ist gegen diesen spezifischen Serotyp immun. Bei einer neuerlichen Infektion mit einem der drei weiteren Serotypen kommt es mit hoher Wahrscheinlichkeit zu schweren Verläufen mit Dengue-hämorrhagischem Fieber und/oder Dengue-Schock-Syndrom.

Wirkung des Impfstoffs Dengvaxia

Der Impfstoff Dengvaxia ist seit 2015 in einigen Ländern zugelassen. Dazu zählen Mexiko, Peru, Brasilien, Indonesien, Paraguay, Thailand und die Philippinen. In der EU ist Dengvaxia noch nicht erhältlich.

Dengvaxia:

  • Schützt nicht vor den Folgen einer Erstinfektion.
  • Eignet sich ausschließlich für Personen zwischen 9 und 49 Jahren, die bereits zuvor an Dengue-Fieber des Serotyps 1, 2, 3 oder 4 erkrankt waren.

Fragen und Antworten

Schützt eine Impfung gegen einen anderen Virus aus der Gruppe der Flaviviren auch vor Dengue-Fieber?

Trotz der engen Verwandtschaft zwischen Dengue-Viren und anderen RNA-Viren aus der Gruppe der Flaviviridae gibt es keine übergreifende Prophylaxe. Das bedeutet: Eine Impfung gegen FSME oder Gelbfieber schützt nicht vor Dengue-Fieber.

Kann man sich auch in Europa mit dem Dengue-Virus infizieren?

In Europa gab es lange nur vereinzelt Fälle von Dengue-Fieber. In den letzten drei Jahren wurden der WHO 3.000 Fälle von Dengue-Fieber in Europa gemeldet.

Warum hat Dengue-Fieber den Beinamen „The Bone-Breaker“?

Der Name Bone-Breaker heißt auf Deutsch Knochenbrecher und resultiert aus den heftigen Muskelschmerzen, unter denen die Betroffenen leiden.

Quellen

  • https://www.who.int/denguecontrol/disease/en/
  • https://www.who.int/denguecontrol/human/en/
  • https://www.who.int/denguecontrol/mosquito/en/
  • http://www.euro.who.int/__data/assets/pdf_file/0006/246165/Fact-sheet-Dengue-Eng.pdf?ua=1
  • https://www.cdc.gov/dengue/
  • http://www.tropeninstitut.at/denguefieber.htm<
  • https://www.gesundheit.gv.at/leben/gesundheitsvorsorge/reisemedizin/infektionskrankheiten/dengue-fieber
  • https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/D/Dengue/Dengue.html
  • https://www.amboss.com/de/wissen/Dengue-Fieber
  • https://www.aerzteblatt.de/suche?s=dengue-fieber&wo=16&wo=1
  • https://www.aerzteblatt.de/treffer?mode=s&wo=17&typ=16&aid=206782&s=dengue-fieber
Von Medizinredakteur/in:
Nadine Leclair

Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.

Inhaltsverzeichnis

Sprechen Sie einfach und schnell mit einem Arzt oder einer Ärztin per Video

Häufige Behandlungen

Arztgespräch, Rezept (u.a. Kassenrezept, Privatrezept, Empfehlungsrezept) und Krankschreibung in wenigen Klicks per App.

Willkommen bei TeleClinic

Arztgespräch, Rezept (u.a. Kassenrezept, Privatrezept, Empfehlungsrezept) und Krankschreibung in Minuten per App.

Sie sind Ärztin oder Arzt?
 Zum Login

Wo befindet sich
Ihr Hauptwohnsitz?

Mit Hilfe dieser Information können wir Ihnen passende Angebote anzeigen.

Mit dem Fortfahren bestätigen Sie, dass diese Information der Wahrheit entspricht.