Behandlung bei Ekzemen

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Leiden Sie unter geröteter, juckender oder stark spannender Haut, auf der sich kleine Bläschen bilden? Dann haben Sie wahrscheinlich ein Ekzem. Hinter diesem Oberbegriff verbirgt sich eine große Vielfalt von verschiedenen Hauterkrankungen. Lesen Sie hier nach, welche unterschiedlichen Arten von Ekzemen existieren und wie sie sich behandeln lassen.

Ekzeme

Kurzfassung

  • Ekzeme sind entzündliche, nicht infektiöse Hauterkrankungen.
  • Neben dem Kontaktekzem gehört das atopische Ekzem zu den besonders häufig auftretenden Formen dieser Hautauffälligkeit.
  • Der Dermatologe führt einen Patch-Test auf der Rückenhaut durch. Dadurch identifiziert er Allergene, die das Kontaktekzem auslösen.
  • Bei Neurodermitis erfolgt eine Basistherapie in Form einer besonderen Hautpflege.
  • Um akute Ekzeme zu behandeln, kommen Salben mit medizinischen Wirkstoffen wie Kortison zum Einsatz.

Definition

Bei einem Ekzem handelt es sich um eine entzündliche und meist Juckreiz verursachende Erkrankung der oberen Hautschichten. Ekzeme sind nicht ansteckend und gelten als die am weitesten verbreiteten Hauterkrankungen. Juckflechte und Dermatitis stellen weitere Bezeichnung dieser Krankheit dar.

Dabei bildet Ekzem einen Sammelbegriff für viele verschiedene Formen der Dermatitis. Diese lassen sich in exogene und endogene Typen unterscheiden. Während ein endogenes Ekzem auf Vorgänge im Inneren des Körpers zurückzuführen ist, liegt exogenen Formen eine äußere Einwirkung zugrunde.

Zu den wichtigsten Ekzemarten gehören:

  • Allergisches Kontaktekzem
  • Seborrhoisches Ekzem (Morbus Unna)
  • Atopisches Ekzem (Neurodermitis)
  • Nummuläres Ekzem

Der Ausdruck „atopisch“ stammt aus dem Altgriechischen und bezeichnet die Eigenschaft, dass etwas keinem bestimmten Ort beziehungsweise bei Krankheiten keiner bestimmten Ursache zugeordnet werden kann. Das seborrhoische Ekzem bezeichnet eine Hauterkrankung mit übermäßigem Talgfluss, der auf der Kopfhaut und im Gesicht auftritt.

Das nummuläre Ekzem entwickelt sich als münzgroße und -förmige juckende Flecken vor allem auf der Haut der folgenden Körperregionen:

  • Oberer Rücken
  • Oberarme
  • Beine
  • Hände

Die folgenden Erläuterungen beziehen sich auf das allergische Kontaktekzem sowie Neurodermitis.

Ursachen

Ein Kontaktekzem stellt eine Überreaktion des Immunsystems auf eine bestimmte Substanz dar. Primär lösen die folgenden Stoffe eine derartige Hautreaktion aus:

  • Nickel in Modeschmuck, Brillengestellen und anderen täglich verwendeten Gegenständen
  • Duftstoffe in Kosmetika und Nahrungsmitteln
  • Konservierungsstoffe
  • Haarfärbemittel

Die Hautirritationen treten dabei bei vielen Patienten nicht nach der ersten Berührung mit dem Allergen auf. Erst bei wiederholtem und intensivem Kontakt entwickeln sich die typischen Beschwerden.

Es ist bis heute nicht wissenschaftlich abschließend geklärt, welche Ursachen für das Entstehen einer Neurodermitis verantwortlich sind.

  • Jedoch steht fest, dass genetische Faktoren die Entwicklung eines atopischen Ekzems begünstigen. So zeigen Menschen mit einer Filaggrinmutationen ein erhöhtes Risiko, an Neurodermitis zu erkranken. Filaggrin ist ein Protein, das entscheidenden Einfluss auf die Strukturbildung der Epidermis (Oberhaut) nimmt.
  • Außerdem existieren Trigger-Faktoren, die einen Neurodermitis-Ausbruch fördern. Dazu gehören neben bestimmten Nahrungsmitteln und Nikotin unter anderem auch Tierhaare und Stress.

Symptome und Verlauf

Ekzeme können grundsätzlich an allen Stellen des Körpers auftreten. Unabhängig von der Art oder Ursache der Ekzeme manifestieren sich diese Hauterkrankungen in den folgenden akuten Beschwerden:

  • Rötung
  • Bläschenbildung
  • Juckreiz
  • Nässen
  • Verkrusten

Ekzeme entwickeln sich unbehandelt häufig zu einer chronischen Krankheit. Dann lösen sie diese Hautsymptome aus:

  • Starkes Austrocknen
  • Entstehung rissiger Stellen
  • Schuppenbildung
  • Verdickung
  • Verhornung

Neurodermitis zeigt dabei einen schubartigen Verlauf, bei dem es immer wieder zu Ausbrüchen von unterschiedlicher Schwere und Dauer kommen kann.

Bei dieser Hauterkrankung ergeben sich oft die folgenden Komplikationen beziehungsweise Begleiterscheinungen:

Diagnose

Ihr Dermatologe nimmt die betroffenen Hautpartien in Augenschein und befragt Sie zu Ihrer Krankengeschichte. Mit dieser diagnostischen Abklärung ermittelt er Einflüsse, die Ihr Ekzem möglicherweise auslösen.

Der Dermatologe führt darüber hinaus in vielen Fällen einen Epikutantest durch. Dieses auch als Patch-Test bezeichnete Diagnose-Verfahren weist die Sensibilisierung gegen eine Allergie auslösende Substanz nach. Die Trefferquote liegt dabei abhängig von der Art des Allergens und des Testverfahrens bei einem Wert zwischen 60 und 90 Prozent.

Wie wird ein Epikutantest durchgeführt?

Für die Durchführung des Epikutantests appliziert der Arzt die möglichen, niedrig dosierten Auslöser der Kontaktallergie mithilfe spezieller Testpflaster auf die Haut am Rücken. Die Testdauer beträgt 48 Stunden. Bei einer allergischen Sensibilisierung entwickelt sich innerhalb dieses Zeitraums eine Ekzemreaktion an der Hautstelle, die Kontakt mit dem Pflaster hat.

Therapie und Prävention

Die Behandlung des Kontaktekzems erfolgt vor allem durch die konsequente Vermeidung des Hautkontakts mit den allergieauslösenden Substanzen. Dies kann beispielsweise durch den Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel oder das Tragen von Handschuhen erfolgen.

Bei einem akuten Neurodermitis-Schub besteht die Behandlung in einer Basistherapie, bei der Patienten tägliche medizinische Reinigungs- und Pflegeprodukte auf die betroffenen Hautregionen auftragen.

Dabei kommen PH-neutrale Reinigungsmittel mit rückfettenden Substanzen zum Einsatz, die Ihre Haut nicht austrocknen und mit viel Feuchtigkeit versorgen. Um die geschädigte Haut wieder gesunden zu lassen, ist jeden Tag ein Eincremen mit speziellen Lotionen, Salben oder Cremes erforderlich. Dadurch erfolgt eine Stärkung der Hautbarriere und somit eine Verbesserung des Gesundheitszustands der Oberhaut.

Bei der Auswahl der Hautpflegeartikel bei Neurodermitis berücksichtigen Dermatologen die folgenden Grundsätze:

  • Fetthaltige Produkte für trockene Haut
  • Feuchtigkeitsspendende Pflege für nässende Ekzeme

Im Einzelnen besitzen insbesondere die folgenden Substanzen eine heilende Wirkung:

  • Glycerin
  • Urea (Harnstoff)
  • Ceramide (eine Lipidart)
  • D-Panthenol
  • Phosphatidylcholin
  • Verschiedene pflanzliche Öle, zum Beispiel aus der Nachtkerze oder Boretsch

Bei schweren Fällen von Neurodermitis und anderen Ekzemen ist eine medikamentöse Behandlung angezeigt. Dermatologen verordnen Glukokortikosteroide (Kortison) zur äußerlichen Anwendung auf den entzündeten Hautstellen.

Außerdem kommen die folgenden Wirkstoffe für die Ekzem-Therapie infrage:

  • Calcineurin-Hemmer (Calcineurin ist ein an Entzündungen maßgeblich beteiligtes Enzym)
  • Polidocanol und Gerbstoffe als Antipruriginosa (Mittel, die den Juckreiz lindern)
  • Antihistaminika zur Unterdrückung oder Abschwächung der allergischen Abwehrreaktion

Fragen und Antworten

Welche Berufsgruppen sind besonders häufig von einem Kontaktekzem betroffen?

Insbesondere Friseure sowie Maler und Lackierer leiden oft unter einer berufsbedingten Kontaktsensibilisierung, da sie täglich mit chemischen Substanzen umgehen. Auch viele Floristen, Angehörige von Heil- und Pflegeberufen sowie Bäcker und Köche sind von dieser Hauterkrankung betroffen.

Wichtig: Sie tritt in der Regel als chronisches Handekzem auf und kann bei schwerem Verlauf sogar eine Berufsunfähigkeit bewirken.

Wie viele Kinder und Erwachsene erkranken an Neurodermitis?

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) im Kindesalter liegt bei 10-15 %, im Erwachsenenalter bei 1-2 %.

Gibt es eine Verbindung von Neurodermitis und anderen atopischen Krankheiten?

Nicht selten tritt Neurodermitis gemeinsam mit diesen Erkrankungen auf:

Quellen

  • https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/haut-haare-naegel/ekzeme
  • https://www.bgw-online.de/SharedDocs/Downloads/DE/Medientypen/Wissenschaft-Forschung/Leitlinie-Durchf%C3%BChrung-Epikutantest-mit-Kontaktallergenen_Download.pdf?__blob=publicationFile
  • https://www.dha-allergien.de/handekzem.html
  • https://www.aerzteblatt.de/archiv/6916/Das-atopische-Ekzem-Neue-pathophysiologische-Konzepte-und-exogene-Provokationsfaktoren
  • https://www.aerzteblatt.de/archiv/161077/Diagnostik-und-Stufentherapie-der-Neurodermitis
  • https://www.dha-neurodermitis.de/therapie/basistherapie.html
  • https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/neurodermitis-atopisches-ekzem/therapie/
Von Medizinredakteur/in:
Nadine Leclair

Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.

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