Fabian Bohn
Stephanie Morcinek
Arzt Julian Serly
Leberflecken-Ratgeber
Kurzfassung
- Leberflecke sind pigmentierte, meist ungefährliche Fehlbildungen der Haut.
- Sie werden im Volksmund auch Muttermale genannt.
- Die genaue Ursache von Leberflecken ist noch nicht bekannt.
- In manchen Fällen entarten Leberflecke und werden zu schwarzem, bösartigem Hautkrebs.
- Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Leberflecke entfernen zu lassen.
Definition
Der Begriff Leberfleck hat keine konkrete Definition. Jeder braune Fleck an der Haut kann unabhängig von seiner Entstehung so bezeichnet werden. Leberflecke sind angeborene oder später erscheinende, pigmentierte Fehlbildungen der Haut. Von Medizinerinnen und Medizinern werden sie auch als Pigmentflecken oder Pigmentnävi, kurz Nävi bezeichnet. Auch Sommersprossen und Altersflecken werden zu den Pigmentflecken gezählt. In den meisten Fällen sind Leberflecke harmlos, sie können jedoch bösartig entarten und schwarzen Hautkrebs verursachen.
Allgemein können Leberflecke sehr unterschiedlich aussehen. Sie variieren in Form, Farbe, Größe und Art der Oberfläche.
- Farbe: von gelblich zu hell-, mittel- oder dunkelbraun bis schwarz
- Größe und Form: von klein und rund über großflächig zu unregelmäßig ausgedehnt und ausgefranst
- Oberflächen: glatt, erhaben, uneben oder behaart
Ursache
Warum manche Menschen Leberflecke haben und andere nicht, ist bis heute noch nicht wissenschaftlich geklärt. Klar ist jedoch, dass die Anlage zu Leberflecken vererbt wird. Oftmals entstehen sie in der Kindheit und Jugend, aber auch während der Schwangerschaft und bei der Einnahme der Pille kann die Anzahl der Leberflecke zunehmen.
Die Färbung der Leberflecke entsteht durch eine Anhäufung Pigment produzierender Zellen, genannt Melanozyten. Diese bilden den gelb-braunen Farbstoff Melanin, welcher der Haut einen individuellen Farbton verleiht. Je mehr Melanin in der Haut enthalten ist, desto dunkler sind die Leberflecke. Wenn Melanozyten in den Leberflecken wuchern, kommt es zu erhabenen und eventuell auch unregelmäßig hügeligen Oberflächen.
Überwachung der Leberflecke
Die Überwachung der Leberflecke erfolgt in fünf Schritten nach der ABCDE-Regel:
- Ausdehnung/Asymmetrie: Jeder nicht symmetrische – beispielsweise nicht runde oder ovale – Leberfleck sollte ärztlich untersucht werden.
- Begrenzung: Unregelmäßig oder unscharf begrenzte Leberflecke können bösartig verändert sein.
- Color (Farbe): Bei unterschiedlich starker Farbpigmentierung und Mehrfarbigkeit innerhalb eines Leberflecks ist Vorsicht geboten. Unbedingt ärztlich abklären lassen!
- Durchmesser: Leberflecke, die größer als fünf Millimeter sind, haben ein erhöhtes Risiko, bösartig zu werden.
- Erhabenheit/Entwicklung: Erhabene Leberflecke oder solche, die sich sehr schnell entwickeln und innerhalb kürzester Zeit größer werden, gelten als bedenklich und sollten unbedingt von einer Dermatologin/einem Dermatologen untersucht werden.
Untersuchung
Ein/e erfahrene/r Dermatologin/Dermatologe kann einen harmlosen Leberfleck meist sogar mit dem bloßen Auge von schwarzem Hautkrebs unterscheiden. Trotzdem wird der Leberfleck mit einem sogenannten Scan überprüft. Dabei werden Form, Farbe und andere Merkmale des Muttermals mithilfe einer Kamera dokumentiert und mit einem Computerprogramm analysiert. Falls noch Zweifel bestehen, entnimmt der Hautarzt einen verdächtigen Leberfleck als Probe, die dann im Labor untersucht wird.
Behandlung
Es gibt verschiedene Verfahren, mit denen Leberflecke entfernt werden können:
Methode | Beschreibung |
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Operative Entfernung |
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Laserentfernung |
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Lichtentfernung (IPL) |
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Umgang mit Leberflecken:
Achten Sie darauf, Hautirritation zu vermeiden. Auch sollten Sie niemals Kratzen, selbst, wenn die Haut juckt. Dadurch könnte ein bösartiges Wachstum der Leber- oder Pigmentflecken angeregt werden.
Was Sie außerdem beachten sollten:
- Schützen Sie Ihre Haut vor der Sonne. Tragen Sie selbst an bewölkten Tagen Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor auf und vermeiden Sie lange Aufenthalte in der Sonne.
- Beobachten Sie, ob sich Leberflecke verändern (ABCDE-Regeln) oder ob Neue entstehen.
- Wenn Sie viele Leberflecke und andere Pigmentflecken haben und/oder in Ihrer Familie Hautkrebs aufgetreten ist, sollten Sie regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen zur Hautärztin/zum Hautarzt gehen. Ab dem 35. Lebensjahr übernehmen die meisten Krankenkassen alle zwei Jahre ein Hautscreening.
So kann TeleClinic helfen
Es ist wichtig, Leberflecke aufmerksam zu beobachten und im Zweifel ärztlichen Rat einzuholen. Denn ein/e erfahrene/e Dermatologin bzw. Dermatologe kann einen harmlosen Leberfleck auf den ersten Blick von schwarzem Hautkrebs unterscheiden. Per Foto-Diagnose können Sie bis zu 5 Leberflecke gleichzeitig begutachten lassen.
Quellen
- https://www.meine-gesundheit.de/krankheit/krankheiten/leberflecken
- https://info.dermatologikum.de/blog/muttermal-leberfleck-naevus__10.php
- https://www.netdoktor.de/bildergalerie/hautkrebs-oder-leberfleck/
- https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/hautkrebs/frueherkennung.html
- Zuletzt aktualisiert: 27. Dezember 2023
Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.