Behandlung bei Lungenkrankheiten

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Ratgeber zu Lungenkrankheiten

Alles über die verschiedenen Lungenkrankheiten, Diagnose, Ursachen und Therapie

Lungenerkrankungen können schwerwiegende Folgen für die Lebensqualität Betroffener haben. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsbehörde WHO wird ihre Bedeutung in den kommenden 20 Jahren zunehmen.

Kurzfassung

  • Erkrankungen der Atemwege sind Ursache für mehr als jeden zehnten Todesfall.
  • Lungenerkrankungen können die Bronchien und Bronchiolen, das Lungen- oder Rippenfell, die Lungenbläschen oder die Blutgefäße der Lungen betreffen.
  • Ursachen können unter anderem Viren und Bakterien sein.

Definition Lungenkrankheiten

Unter einer Lungenkrankheit werden Beschwerden der Atemwege, Lungenbläschen, Blutgefäße der Lungen, Lungen- oder Rippenfell verstanden. Sie können entzündlich (akut) oder chronisch auftreten. Die Symptome unterscheiden sich je nach Art und Ausprägung der Krankheit.

Zu den häufigsten entzündlichen Lungenkrankheiten zählen:

  • Akute Bronchitis: Erkrankung der unteren Atemwege
  • Lungenentzündung (Pneumonie): Entzündung der Lungenbläschen und/oder des Lungengewebes
  • Lungenembolie: Verschluss der Lungenarterien (Blutgefäße)

Entzünden sich die Bronchien wiederholt oder dauerhaft, kommt es zu einer chronischen Bronchitis. Weitere häufige chronische Lungenkrankheiten sind:

  • Asthma bronchiale: chronisch-entzündliche Erkrankung der Atemwege
  • COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung): Überreaktion der Bronchien auf bestimmte Reize
  • (idiopathische) Lungenfibrose: chronische Lungenentzündung mit Gewebeveränderungen der Lunge

Darüber hinaus gehört ein Bronchialkarzinom (Lungenkrebs) zu den häufigsten Krebserkrankungen und Krebstodesursachen. Durch andauernde Zellreizungen – etwa durch Nikotin – entstehen bösartige Zellwucherungen des Lungengewebes. Aus diesen bildet sich schließlich ein Karzinom.

Welche Ursachen haben Lungenkrankheiten?

Die Auslöser der verschiedenen Lungenkrankheiten sind vielfältig. Die Tabelle schlüsselt die häufigsten auf.

KrankheitAuslöser
Bronchitis
  • Virale Ursachen
  • Insbesondere Influenza-, Adeno-, Rhino-, Coxsackie- und Echo-Viren
Lungenentzündung
  • Bakterielle Auslöser
  • Etwa Pneumokokken
Asthma bronchialeExogene (äußerliche) Faktoren wie

  • Allergien
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Medikamente
COPD
  • Exogene Faktoren, vor allem Rauchen
  • Typische Symptome werden durch Entzündungen der kleinen Atemwege und eine Zerstörung des Lungengewebes ausgelöst
Lungenfibrose
  • Mehr als 100 Auslöser bekannt
  • Darunter Einatmen von Asbest, Quarz oder Silikat
  • Rheumatische Vorerkrankungen

Bei rund der Hälfte der an Lungenfibrose Erkrankten lässt sich keine eindeutige Ursache bestimmen; hier spricht man von einer idiopathischen Lungenfibrose. Auch eine genetische Disposition wird angenommen. In diesem Fall tritt die Lungenkrankheit üblicherweise in vergleichsweise jungem Alter auf.

Welche Risikofaktoren können zu Lungenkrankheiten führen?

Das Rauchen zählt nicht nur zu den wichtigsten Auslösern einer COPD, sondern auch von Lungenkrebs und Lungenfibrose. Passivraucher sind ebenfalls gefährdet.

Chronische Lungenkrankheiten sind in einigen Fällen verursacht durch Autoimmunkrankheiten: Das eigene Abwehrsystem richtet sich gegen das Lungengewebe.

Akute, durch Viren und Bakterien ausgelöste Lungenkrankheiten werden häufig durch Tröpfchen- oder Schmierinfektionen übertragen. Stößt eine infizierte Person durch Husten, Niesen, Sprechen und Atmen virushaltige Tröpfchen aus, können diese in die Atemwege von Personen in der Nähe gelangen.

Aerosole spielen zum Beispiel bei der Übertragung des Coronavirus Sars-CoV-2 eine Rolle, das unter anderem Lungenentzündungen auslösen kann. Dies sind winzige Tröpfchen, die länger und weiter in der Luft verbleiben als größere Partikel.

Bei einer Schmierinfektion werden Keime über die Hände auf Gegenstände wie Türklinken oder Haltegriffe übertragen.

Symptome von Lungenkrankheiten im Überblick

Die typischen Symptome hängen vom Krankheitsbild ab. Die Tabelle listet die wichtigsten Ausprägungen der häufigsten Lungenkrankheiten auf.

KrankheitSymptome
Akute Bronchitis
  • Trockener, bellender Husten
  • Teilweise Schmerzen hinter dem Brustbein
  • Weißer bis glasiger, mitunter hellgelber Auswurf
  • ggf. Schnupfenund Halsschmerzen
  • ggf. Kurzatmigkeit
  • ggf. Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen
Lungenentzündung (Pneumonie)
  • Husten mit oder ohne Auswurf
  • Dyspnoe (Atemnot)
  • Brustschmerzen
  • Schüttelfrost und Fieber (v. a. zu Beginn)
  • Allgemeines Krankheitsgefühl
  • Kreislaufbeschwerden
  • Desorientiertheit (v. a. bei älteren Patienten)
Lungenembolie
  • Plötzliche Atemnot
  • Oftmals atemabhängige Brustschmerzen
  • Vorhofflimmern
  • Beklemmungsgefühle
  • Bewusstseinsverlust
  • Kreislaufprobleme
  • Blutiger Auswurf
Asthma bronchiale
  • Anfallartige Atemnot, häufig am frühen Morgen und/oder in der Nacht
  • Erschwerte Ausatmung
  • Kurzatmigkeit
  • Pfeifender Atem
  • Engegefühl in der Brust
  • Trockener (Reiz-)Husten
COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung)
  • Häufig einhergehend mit chronischer Bronchitis
  • Atemnot, im Verlauf auch im Ruhezustand
  • Engegefühl in der Brust
  • Pfeifende Atemgeräusche
  • Reduzierte Leistungsfähigkeit
  • Häufige, mitunter länger anhaltende bronchiale Infekte
(Idiopathische) Lungenfibrose
  • Chronischer trockener Husten (stärkere Ausprägung unter Belastung)
  • Veränderungen an Fingern und Händen (Uhrglasnägel, Trommelschlegelfinger)
  • Abgeschlagenheit
  • Gewichtsverlust
  • Im fortgeschrittenen Stadium u. a. Beinödeme, Lebervergrößerung, Aszites (Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle)
Bronchialkarzinom (Lungenkrebs)
  • Husten
  • Atemnot
  • Brustschmerzen
  • Gewichtsverlust
  • Knochenschmerzen
  • Blutiger Auswurf
  • Bei fortgeschrittener Tumorausdehnung weitere Symptome wie Rekurrensparese (Ausfall der inneren Kehlkopfmuskulatur), Horner-Syndrom (Nervenschädigung durch Ausfall eines Teils des vegetativen Nervensystems)

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Im Rahmen einer ausführlichen Anamnese befragt der Arzt den Patienten bei Verdacht einer Lungenkrankheit nach Vorerkrankungen, Lebensstil und familiärer Disposition.

Das Abhören der Lunge, das Abtasten und -klopfen des Brustkorbs gehören ebenfalls zum üblichen Vorgehen. Leidet der Betroffene unter Husten mit Auswurf, spielt dessen Färbung eine Rolle für die korrekte Diagnose. So deutet beispielsweise ein grünlicher Auswurf bei einer akuten Bronchitis auf eine (zusätzliche) bakterielle Infektion hin.

Ein Lungenfunktionstest gibt weiteren Aufschluss. Unter Umständen, etwa bei Verdacht auf ein Karzinom, kann ein Ultraschall- oder eine Computertomografie die Beurteilung vereinfachen.

Welche Therapieformen stehen zur Verfügung?

Akute Lungenerkrankungen lassen sich durch Antibiotika, Virustatika oder Antimykotika behandeln, abhängig von der Art und Ursache der Beschwerden. Linderung bringen unter Umständen auch bronchienerweiternde Medikamente, die die Atmung erleichtern.

Eine COPD ist nicht heilbar, jedoch können Medikamente die Beschwerden verbessern und die Krankheit eventuell bremsen:

  • Bronchodilatatoren: Bronchienerweiterer
  • Glukokortikoide: Kortison als Entzündungshemmer
  • PDE-4-Hemmer: Enzymhemmer gegen Entzündungen
  • Mukopharmaka: Schleimlöser

COPD-Patienten sollten alles vermeiden, was der Lunge schaden kann, insbesondere das Rauchen.

Ist keine ausreichende Sauerstoffversorgung mehr gewährleistet, kann eine Sauerstofftherapie helfen. Bei fortgeschrittener Zerstörung des Lungengewebes ist möglicherweise eine Lungentransplantation notwendig.

Mit welchen Beschwerden sollte ich zum Arzt?

Insbesondere bei länger anhaltenden und wiederkehrenden Beschwerden sollte ein Arzt die Art der Lungenkrankheit diagnostizieren.

Auch plötzlich und heftig auftretende Symptome, wie Atemnot, rasselnder oder pfeifender Atem, Engegefühl in der Brust oder blutiger Auswurf, sind Gründe, rasch einen Arzt aufzusuchen.

Fragen und Antworten

Kann ich Lungenkrankheiten mit Hausmitteln lindern?

Hausmittel wie Inhalationen mit Kräutern oder ätherischen Ölen, Quarkwickel, Salbei-, Thymian- oder Fencheltees können die Beschwerden bei einer akuten Bronchitis lindern und wirken teilweise leicht entzündungshemmend. Einen Arztbesuch ersetzt ein solches Hausmittel nicht.

Welche Lungenkrankheiten können tödlich enden?

Für ältere Menschen, Patienten mit Vorerkrankungen und einem geschwächten Immunsystem kann eine Lungenentzündung unter Umständen lebensgefährlich werden. Eine COPD verringert die Lebenserwartung um durchschnittlich fünf bis sieben Jahre. Lungenfibrosen zählen zu den gefährlichsten Lungenkrankheiten. Die mediane Überlebenszeit beträgt im ungünstigsten Fall maximal vier Jahre.

Quellen

  • https://www.lungeninformationsdienst.de/themenmenue/krankheiten/index.html
  • https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/79252/Atemwegserkrankungen-fuer-mehr-als-jeden-zehnten-Sterbefall-verantwortlich
  • https://www.gelbe-liste.de/pneumologie/lungenerkrankungen
  • https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/haemophilus-influenzae-typ-b-hib/
  • https://www.gelbe-liste.de/krankheiten/asthma
  • https://www.aerzteblatt.de/archiv/151859/Diagnostik-und-Therapiemoeglichkeiten-bei-idiopathischer-Lungenfibrose
  • https://www.apotheken-umschau.de/COPD#Behandlung-bei-COPD:-Was-hilft
  • https://www.copd-aktuell.de/lebenserwartung-bei-copd
Von Medizinredakteur/in:
Nadine Leclair

Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.

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