Schnupfen, Husten, Halsschmerzen oder sogar Fieber – und das mitten im Sommer? Die Symptome einer sogenannten Sommergrippe ähneln den Atemwegsinfekten im Winter. Was Ihnen während des akuten Verlaufs und im Rahmen der Prävention helfen kann, erfahren Sie im Folgenden.
Grippale Infekte in den Sommermonaten
Kurzfassung:
- „Sommergrippe“ bezeichnet einen meist harmlosen grippalen Infekt in den Sommermonaten.
- Die Symptome entsprechen einer Erkältung im Winter, typisch sind Husten, Schnupfen, Halsschmerzen.
- Ruhe, viel trinken und Mittel zum Gurgeln reichen zur Behandlung aus, bei hohem Fieber sollte der Hausarzt kontaktiert werden.
- Vorbeugend geht es darum, die Übertragungswege der auslösenden Viren zu unterbrechen, vor allem durch häufiges und gründliches Händewaschen nach dem Toilettengang und ggf. Händedesinfektion.
Definition
Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei einer sogenannten Sommergrippe um eine Erkältung in der warmen Jahreszeit. Besonders gefährdet sind Kleinkinder, Jugendliche und Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
Auslöser sind Viren, genauer: Enteroviren, deren natürliche Lebensräume der Darm und der Rachen sind. Dies sind andere Erreger als die einer echten Grippe, die durch Influenzaviren ausgelöst wird.
Die Übertragung der Viren erfolgt:
- von Mensch zu Mensch
- durch Tröpfcheninfektion beim Husten, Niesen, Sprechen, Küssen; durch mit Speichel kontaminierte Gegenstände (z. B. Türgriffe, Armaturen) oder Lebensmittel
- mittels Schmierinfektion beim Händeschütteln; durch mit Stuhl kontaminierte Gegenstände, Lebensmittel oder Badewasser
Die Erkrankung dauert drei bis fünf Tage.
Symptome
Eine Sommergrippe entwickelt sich im Verlauf von sieben bis 14 Tagen, dann treten die typischen Symptome auf:
- Schnupfen
- Husten
- Halsschmerzen
- Abgeschlagenheit und Müdigkeit
- Kopf- und Gliederschmerzen
- Durchfall
- Übelkeit
- erhöhte Temperatur oder Fieber, eventuell mit Schüttelfrost
Die Sommergrippe ist meist harmlos, sollte dennoch nicht unterschätzt werden.
Behandlung
Die Therapie richtet sich nach den Symptomen, da es keine Medikamente gegen Enteroviren gibt. Verschreibungspflichtige Medikamente sind vorerst nicht notwendig. Folgende Optionen unterstützen den Körper:
- Ruhe, viel Schlaf und Wärme, auch wenn draußen Hochsommer ist
- Viel Flüssigkeit in Form von stillem Wasser, Kamillen- und Salbeitees, grünem Tee mit Honig
- Kalte Wadenwickel bei erhöhter Temperatur
- Mundspülungen bzw. Inhalationen mit Salzwasser, Gurgellösungen und Lutschpastillen beruhigen die Schleimhäute bei Halsschmerzen und Schnupfen
- Vitaminreiche, frische Ernährung hilft, die Abwehrkräfte wieder auf Vordermann zu bringen.
Steigt das Fieber auf über 39°C oder dauern die Beschwerden länger als vier Tage, sollte ein Arzt informiert werden.
Prävention
Zum Schutz vor einer Sommergrippe können Sie einiges beachten:
- Häufig und gründlich Hände waschen
- Händeschütteln vermeiden
- Hustenhygiene, also immer in die Armbeuge husten
- Stärkung des Immunsystems durch gesunde Ernährung, viel Bewegung in der Natur, eine positive Lebenseinstellung
- Kein Kontakt zu Infizierten
- In Innenräumen alle zwei Stunden zehn Minuten lüften
- Alkohol und Nikotin meiden
- Techniken zum Stressmanagement erlernen
- Schleimhäute so wenig wie möglich berühren
- Genug schlafen
- Mund- und Rachenschleimhäute nicht austrocknen lassen (Klimaanlagen)
- Bei starkem Schwitzen keine kalte Zugluft
- Die teilweise großen Temperaturunterschiede im Sommer können die Gefahr einer Auskühlung erhöhen. Gut ist es, immer eine Jacke und Socken dabei zu haben
Quellen
- https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/61909/Wie-man-sich-am-besten-vor-Grippe-und-Erkaeltung-schuetzt
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/84043/Erkaeltungskrankheiten-Zink-lindert-und-verkuerzt-Symptome
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/108274/Was-tun-Sie-bei-Husten-Schnupfen-Heiserkeit
- https://www.aerztliches-journal.de/medizin/allgemeinmedizin/infektion/sommergrippe-kuehl-betrachtet
- https://www.minimed.at/medizinische-themen/infektion-allergie/sommergrippe-abwehren/
- https://www.nlga.niedersachsen.de/startseite/infektionsschutz/krankheitserreger_krankheiten/enteroviren/enteroviren-19312.html
Fabian Bohn
- Zuletzt aktualisiert: 27. Dezember 2023
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