Behandlung bei Windeldermatitis

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Ein wunder Po gehört seit Generationen zu den unangenehmen Wehwehchen im Säuglings- und Kleinkindalter. Die gerötete und gereizte Haut unter der Windel braucht meist vor allem eins – viel frische Luft. Weiteres Wissenswertes über die Hautentzündung finden Sie im Folgenden.

Ratgeber zu Windeldermatitis

Kurzfassung

  • Bei der Windeldermatitis handelt es sich um eine Entzündung der Haut im Po- und Genitalbereich.
  • Sie kommt vor allem bei Babys vor, trifft aber auch windeltragende Erwachsene.
  • Wird eine Windeldermatitis früh erkannt, lässt sie sich mit viel frischer Luft, klarem Wasser und häufigem Windelwechsel schnell heilen.
  • Bei schweren Fällen kann es zu einem Pilzbefall der Haut kommen und die Windeldermatitis entwickelt sich zu Windelsoor.

Definition

Als Windeldermatitis wird eine entzündliche Hauterkrankung im Windelbereich bezeichnet, die umgangssprachlich als „wunder Po“ bekannt ist. Die Windeldermatitis gehört in den ersten Lebensmonaten zu den häufigsten Hauterkrankungen eines Kindes. Sie kommt allerdings auch bei windeltragenden Erwachsenen vor.

Ursachen

Schuld an der lästigen und oft schmerzhaften Entzündung sind das warme, feuchte Klima in Inneren der Windel und die hautschädigenden Stoffe des Urins und des Stuhls.

Begünstigt wird die Windeldermatitis außerdem durch folgende Faktoren:

  • Zu seltenes Windelwechseln – die im Stuhl und Urin enthaltenen Stoffe reizen die Haut und zerstören ihre natürliche Schutzbarriere
  • Reibung der Windel auf der gereizten Haut
  • Verwendung von Pflege- und Hygieneprodukten, die hautunverträgliche Wirkstoffe wie Duft- und Konservierungsstoffe enthalten
  • Durchfall
  • Ernährung – scharfe und säurehaltige Lebensmittel können die Haut reizen
  • Ein Infekt
  • Das Zahnen

In vielen Fällen sind die Ursachen einer Windeldermatitis aber auch gar nicht genau festzumachen.

Symptome

Über die offensichtlich gerötete Haut hinaus äußert sich die Windeldermatitis durch weitere Symptome:

SymptomBeschreibung
Geröteter Po und GenitalbereichPo- und Genitalbereich sind gereizt und rot. Sie jucken und brennen.
Pusteln und PickelEs können sich Ausschläge wie rote Pickel oder nässende Pusteln bilden.
Schuppige HautDie Haut ist trocken und schuppt.
Wunde und/oder offene StellenIst die Haut stark entzündet, kann es zu wunden und sogar offenen Stellen kommen.
Brennen beim UrinierenDas Wasserlassen wird als schmerzhaft empfunden.
WeinerlichkeitBabys weinen viel und wollen auf dem Arm getragen werden. Sie brauchen viel Zuwendung.
AppetitlosigkeitDie Betroffenen haben keinen Appetit.
SchlaflosigkeitKinder, die unter einer Windeldermatitis leiden, schlafen schlecht.
Geruch nach AmmoniakEin scharfer beißender Geruch nach Ammoniak ist wahrnehmbar.

Verlauf

Eine Windeldermatitis kann folgende Phasen haben:

  1. In den meisten Fällen beginnt die Entzündung der Haut mit einer Rötung im Pobereich.
  2. Diese breitet sich oft sehr schnell – manchmal über Nacht – auf den Genitalbereich aus.
  3. In einigen Fällen dehnen sich gerötete, wunde und offene Stellen bis auf die Oberschenkel und den Bauch aus.
  4. Bilden sich nässende Pusteln, Pickel und/oder schuppende Haut, handelt es sich in der Regel um einen Bakterien- oder Pilzbefall. Dann ist es höchste Zeit, einen Arzt aufzusuchen.

Eine Windeldermatitis kann sich schnell zu Windelsoor entwickeln. Mit diesem Begriff wird die unangenehme Pilzinfektion durch den Hefepilz Candida albicans bezeichnet. Die geschwächte Hautbarriere und das feucht-warme Windelklima machen es den Erregern besonders einfach, in die Haut einzudringen. Ist der Windelbereich von Bakterien oder Pilzen befallen, müssen alle Kleider, Waschlappen und Handtücher nach der Benutzung bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Nur so kann ein erneutes Anstecken verhindert werden.

Diagnose

Der richtige Ansprechpartner für eine Windeldermatitis ist der Haus- oder der Kinderarzt. Er trifft seine Diagnose nach Begutachtung der Infektion. Liegt der Verdacht auf Pilz- oder Bakterienbefall vor, wird er einen Hautabstrich vornehmen, um die Erreger im Labor zu analysieren.

Behandlung

Je früher eine Windeldermatitis behandelt wird, desto besser. Eine leichte Windeldermatitis lässt sich mit ein paar einfachen Verhaltensregeln meist schnell in den Griff bekommen:

  • Wechseln Sie die Windel häufig, insbesondere nach jedem Stuhlgang.
  • Waschen Sie den Po- und Genitalbereich mit klarem Wasser. Entfernen Sie alle Cremerückstände und trocken Sie alle Hautbereiche gründlich ab.
  • Tragen Sie eine Wundschutzcreme dünn auf die betroffenen Stellen auf.
  • Lassen Sie nach Möglichkeit viel Luft an die befallenen Hautstellen.

Als Hausmittel haben sich Kamillenbäder oder Umschläge aus Kamille und Arnika bewährt. Auch ein paar Tropfen Muttermilch können auf den geröteten Stellen manchmal Wunder vollbringen.

Wird der Ausschlag nach ein bis zwei Tagen nicht besser oder verschlimmert er sich sogar, ist es Zeit, einen Arzt aufzusuchen. Dieser verschreibt dem Patienten eines der folgenden Medikamente:

  • Bei einer leichten Windeldermatitis empfiehlt Ihnen der Arzt in der Regel eine zinkhaltige Hautschutzcreme. Sie schützt die Haut vor Feuchtigkeit und wirkt entzündungshemmend.
  • Wundcremes mit dem Wirkstoff Dexpanthenol unterstützen die gereizte Haut bei ihrem Heilungsprozess.
  • Bei Pilz- und Bakterienbefall helfen antimykotische und/oder kortisonhaltige Salben.
  • In schweren Fällen kann die Einnahme eines Antibiotikums nötig sein.

Prävention

Mit den folgenden Tipps gelingt es Ihnen fast immer, Ihr Baby vor einer Windeldermatitis zu bewahren:

  • Wechseln Sie die Windel bei Neugeborenen alle zwei Stunden, später alle drei bis vier Stunden.
  • Reinigen Sie den Po- und Genitalbereich Ihres Kindes bei jedem Windelwechsel mit klarem, warmem Wasser. Trocken Sie die Haut – insbesondere in den Falten – gut ab. Wenn Ihr Baby sich nicht erschreckt, können Sie den Popo auch trocken föhnen. Viele kleine Kinder empfinden das als angenehm.
  • Verzichten Sie auf Feuchttücher und verwenden Sie stattdessen Einmal-Waschlappen.
  • Lassen Sie Ihr Baby so viel wie möglich „unten ohne“ strampeln.

Fragen und Antworten

Können Stoffwindeln eine Windeldermatitis verhindern?

Nein, verhindern können Windeln aus Stoff sie nicht. Allerdings ist die Luftzirkulation in Stoffwindeln besser, da sie atmungsaktiv sind. Auch die Wärme kann besser entweichen. Das Milieu in Stoffwindeln ist also weniger feucht und warm. Dadurch wird die Haut weniger gereizt.

Kann ein Laie Windeldermatitis von Windelsoor unterscheiden?

Bei einem Windelsoor bilden sich um die wunden Stellen schnell charakteristische rote Pünktchen und feuchte Bläschen. Trotz häufigem Windelwechsel und intensiver Pflege werden die Symptome nicht besser.

Welche Nahrungsmittel können eine Windeldermatitis begünstigen?

Ein wunder Po kann durch saure und scharfe Lebensmittel noch verstärkt werden. Dazu gehören beispielsweise:

  • Obst wie Zitrusfrüchte, Beeren, Ananas oder Kiwi
  • Scharfe Gewürze
  • Paprika
  • Tomaten

Quellen

  • https://www.aerzteblatt.de/archiv/206811/Invasive-Pilzinfektionen
  • https://www.baby-und-familie.de/Windeldermatitis
  • https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/0-12-monate/babys-pflege/hautprobleme/
  • https://www.dha-allergien.de/windeldermatitis.html
Von Medizinredakteur/in:
Nadine Leclair

Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.

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