Ratgeber zu Ajovy
Ein Medikament zur Migräne-Prophylaxe
In Deutschland leiden zwischen acht und zehn Millionen Menschen unter Migräne. Seit Kurzem ist das Medikament Ajovy zur prophylaktischen Behandlung dieser Erkrankung verfügbar. Seine Wirkung basiert auf dem Inhaltsstoff Fremanezumab. Betroffene benötigen für Ajovy ein Rezept.
Kurzfassung
- Ajovy wird zur Vorbeugung gegen das Auftreten von Migräneanfällen eingesetzt.
- Das Präparat ist verschreibungspflichtig, sodass ein Arzt ein Ajovy-Rezept ausstellen muss.
- Das in Deutschland seit Mai 2019 erhältliche Medikament enthält den Antikörper Fremanezumab.
- Die Verabreichung erfolgt durch das Spritzen unter die Haut.
Wann erfolgt die Anwendung von Ajovy?
Die Behandlung von Ajovy kommt für Patienten mit mindestens vier Migränetagen pro Monat infrage.
Was ist Ajovy?
Das Medikament enthält den Wirkstoff Fremanezumab. Dabei handelt es sich um einen monoklonalen Antikörper, also um ein Eiweiß der Immunabwehr.
Wie wirkt Ajovy?
Fremanezumab bindet als Antikörper die Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP). Der Organismus produziert diese Verbindungen von Aminosäuren. Bei Migräneattacken entwickeln CGRP eine verstärkte Aktivität und leiten als Botenstoffe Schmerzsignale weiter. Ajovy blockiert CGRP und damit Migränekopfschmerzen.
Wie bekommen Patienten das Medikament?
Bei Ajovy handelt es sich um ein verschreibungspflichtiges Migränemedikament. Eine Bestellung ist nur möglich, wenn der Arzt ein Ajovy-Rezept ausgestellt hat. In einem ausführlichen Gespräch informiert sich der Arzt über den bisherigen Verlauf der Migräneerkrankung und entscheidet, ob Ajovy eine geeignete Behandlung für den Patienten darstellt.
Wie wird das Migränemedikament angewendet?
Ajovy wird mit einer Spritze subkutan (unter die Haut) injiziert. Das Medikament steht als Fertigspritze zur Verfügung. Dabei kann die Einspritzung an den folgenden Körperstellen erfolgen:
- Abdomen (Bauch)
- Oberschenkel
- Oberarme
Nach einer Einweisung können Patienten sich die Injektionen selbst setzen.
Die Anwendung von Ajovy erfolgt im Rahmen eines ärztlichen Behandlungsplans. Als monatliches oder vierteljährliches Behandlungsschema sieht er eine Injektion pro Monat (Dosis 225 mg) beziehungsweise drei Injektionen kurz hintereinander (Dosis 675 mg) einmal in drei Monaten vor.
Der behandelnde Arzt nimmt in der Regel drei Monate nach der Erstanwendung eine Überprüfung des therapeutischen Nutzens von Ajovy vor. Auf dieser Basis entscheidet er über eine Fortsetzung der Therapie.
Welche Nebenwirkungen hat Ajovy?
Als unerwünschte Nebeneffekte treten häufig Schmerzen oder Reaktionen der Haut an der Injektionsstelle auf, insbesondere Rötungen und Schwellungen oder Verhärtungen. Die Anwendung von Ajovy hat keine Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit oder der Befähigung zur Bedienung von Maschinen zur Folge.
Sobald einer der aufgezählten oder andere Nebeneffekte auftreten, sollten Patienten die Behandlung mit Ajovy abbrechen und Kontakt mit ihrem behandelnden Arzt aufnehmen.
Welche Kontraindikationen bestehen?
Bei einer Allergie gegen Fremanezumab darf eine Behandlung mit Ajovy nicht erfolgen. Eine allergische Reaktion auf diesen Wirkstoff manifestiert sich häufig in Form von:
- Anschwellen von Lippen oder Zunge
- Atemnot
- Ausschlag
Fragen und Antworten
Eignet sich Ajovy auch für Kinder und Jugendliche?
Das Medikament ist ausschließlich für Erwachsene zugelassen und darf erst ab einem Alter von 18 Jahren angewendet werden.
Wann beginnt die Migräneprophylaxe mit Ajovy zu wirken?
In der Regel entfalten CGRP-haltige Medikamente nach einer Einnahmedauer von sechs bis acht Wochen eine vorbeugende Wirkung gegen Migräneattacken.
Quellen
- https://www.ajovy.com/
- https://www.aerzteblatt.de/treffer?mode=s&wo=17&typ=16&aid=208064&s=Ajovy
- https://www.apotheken-umschau.de/Medikamente/Beipackzettel/AJOVY-225-mg-Injektionsloesung-i.e.Fertigpen-16061423.html
- https://www.apotheken-umschau.de/Migraene
- https://www.gelbe-liste.de/neue-medikamente/ajovy-fremanezumab-migraene#:~:text=%20Neueinf%C3%BChrung%20Ajovy%20%28Fremanezumab%29%20zur%20Migr%C3%A4ne-Prophylaxe%20%201,von%20Ajovy.%20Ajovy%20wird%20subkutan%20injiziert.%20More%20
Fabian Bohn
- Zuletzt aktualisiert: 28. Dezember 2023
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