Ratgeber zu Avanafil
PDE-5-Hemmer zur Behandlung von Erektionsstörungen
Laut Braun et al. sind 53,4 Prozent der Männer in der siebten Lebensdekade von einer erektilen Dysfunktion (Erektionsstörung) betroffen. Dieselbe Studie zeigt, dass bereits Männer in der dritten Lebensdekade ebenfalls betroffen sind. Hier liegt der Anteil bei etwa 2,3 Prozent. Der Wirkstoff Avanafil (Spedra) ist ein Phosphodiesterase-5-Hemmer, der für die Behandlung einer erektilen Dysfunktion eingesetzt wird.
Im Vergleich zu anderen PDE-5-Hemmern soll der Wirkstoff für einen noch schnelleren Wirkungseintritt sorgen und dadurch auch einen spontanen Geschlechtsverkehr ermöglichen.
Kurzfassung
- Der Wirkstoff soll innerhalb von 30 Minuten für eine Erektion sorgen.
- Die Halbwertszeit liegt bei rund fünf Stunden.
- Die Einnahme von Avanafil erfolgt kurz vor dem geplanten Geschlechtsverkehr.
Anwendungsgebiete von Avanafil
Die Zulassung von Avanafil erfolgte im Jahr 2013 in der EU. Es handelt sich um ein Monopräparat, das seit 2014 in Form von Tabletten angeboten wird. Der Wirkstoff Avanafil wird eingesetzt, um kurzfristig eine Erektion auslösen. Die Wirkung kann sich über mehrere Stunden halten.
Wirkungsweise von Avanafil
Eine sexuelle Stimulation ist für die erfolgreiche Wirkung von Avanafil unausweichlich. Denn nur so kommt es zur Ausschüttung des gefäßerweiternden Stickstoffmonoxids (NO), das die Produktion des Botenstoffs cGMP (cyclo-Guanosinmonophosphat) anstößt. Dieser sorgt dafür, dass die glatte Muskulatur im Schwellkörper erschlafft und Blut einströmen kann. Es kommt zu einer Erektion.
Bei einer erektilen Dysfunktion bauen Phosphodiesterase Typ 5 (PDE5) den Botenstoff cGMP zu schnell ab. Der Wirkstoff Avanafil hemmt die PDE5-Enzyme und wirkt so dem Abbau von cGMP entgegen.
Avanafil verhindert also, dass das Blut zu schnell wieder zurückfließt. Bis der Körper Avanafil abgebaut hat, vergehen rund fünf Stunden. So lange kann dann durch einen sexuellen Reiz eine Erektion ausgelöst werden.
Anwendung und Dosierung von Avanafil
Der Wirkstoff Avanafil steht in Tablettenform in drei Dosierungen zur Verfügung: 50 mg, 100 mg und 200 mg. In Absprache mit dem behandelnden Arzt wird normalerweise mit einer Dosis von 100 mg begonnen. Bei der Einnahme ist zu beachten:
- Die Einnahme darf höchstens einmal täglich erfolgen.
- Avanafil wird rund 30 Minuten vor dem geplanten Geschlechtsverkehr eingenommen.
- Es ist nicht relevant, ob die Einnahme vor oder nach den Mahlzeiten erfolgt.
Reagiert ein Patient sehr stark, kann die Dosis auch auf 50 mg reduziert werden. Bei einer nicht ausreichenden Reaktion wird, in Absprache mit dem Arzt, auf 200 mg erhöht.
Kontraindikationen zur Einnahme von Avanafil
Auf die Anwendung von Avanafil sollte verzichtet werden, wenn folgende Kontraindikationen vorliegen:
- Allergie gegen einen der Inhaltsstoffe
- zurückliegender Schlaganfall oder Herzinfarkt
- Bluthochdruck
- Angina pectoris (Brustenge, Herzenge)
- Funktionsstörungen der Leber oder Nieren
Avanafil darf nicht von Patienten unter 18 Jahren eingenommen werden.
Mögliche Nebenwirkungen bei der Einnahme von Avanafil
Im Rahmen der Einnahme von Avanafil kann es zu Nebenwirkungen kommen. Bekannt sind unter anderem:
- Kopfschmerzen
- Hitzewallungen
- Schwindel
- Herzklopfen
- Müdigkeit
- Erbrechen und Übelkeit
- Hautrötungen
Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen
Der Wirkstoff Avanafil hat einen gefäßerweiternden Effekt auf den Penis, der jedoch auch andere Bereiche des Körpers betreffen kann. Daher darf keine Einnahme mit Wirkstoffen auf Nitro-Basis oder Blutdrucksenkern erfolgen. Schwindelgefühl, Benommenheit oder Ohnmacht kann auftreten.
Patienten sollten die Einnahme von Medikamenten immer beim Arzt angeben.
Fragen und Antworten
Bekommen Patienten Avanafil auch rezeptfrei?
PDE-5-Hemmer sind verschreibungspflichtig. Daher erhalten Patienten Avanafil nur auf Rezept. Bei einer Online-Konsultation kann ein Arzt der TeleClinic feststellen, ob das Medikament geeignet ist und ein Avanafil-Rezept ausstellen.
Werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen?
Eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse ist beim Avanafil-Medikament nicht möglich. Patienten müssen das Arzneimittel privat zahlen.
Quellen
- https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Avanafil_52277
- https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2014/daz-34-2014/die-schnelle-nummer-4
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/51701/Phosphodiesterase-Hemmer-Blockade-der-Wirkstoffe-ist-unterschiedlich-stark
- https://www.pharmazeutische-zeitung.de/inhalt-11-2004/pharm6-11-2004/
- https://www.apotheken-umschau.de/Medikamente/Beipackzettel/SPEDRA-100-mg-Tabletten-10130531.html
Nadine Leclair
- Zuletzt aktualisiert: 28. Dezember 2023
Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.