Ratgeber zu Azithromycin
Antibiotikum mit äußerst kurzer Anwendungsdauer
Azithromycin ist ein Antibiotikum, das zur Gruppe der sogenannten Makrolid-Antibiotika gehört. Die organische Verbindung ist vor allem bei Erkrankungen von Haut und Atemwegen indiziert.
Kurzfassung
- Azithromycin ist eine organische Verbindung und wird bei Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege, der Haut und der Weichteile verschrieben.
- Nebenwirkungen können auftreten, sie fallen bei der Behandlung mit Azithromycin jedoch wesentlich geringer aus als bei anderen Wirkstoffen.
- Bei der Therapie mit Azithromycin besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass sich Resistenzen bilden.
Wie wirkt das Antibiotikum Azithromycin?
Der Wirkstoff hindert Bakterien an der Synthese von Eiweiß. Dadurch werden die Krankheitserreger in ihrem Wachstum gebremst und können sich weder stark vermehren noch ausbreiten. Dem Immunsystem bleibt nach wie vor genug zu tun: Es muss die Vernichtung der Bakterien und ihre Ausscheidung übernehmen.
Azithromycin kann einmal täglich gegeben werden und muss in der Regel nur über drei Tage eingenommen werden. Die einfache Verabreichung fördert die zuverlässige Einnahme durch die Patienten. Noch vier Tage später ist im Blut ein ausreichender Spiegel des Wirkstoffes nachweisbar, der therapeutisch nachwirkt.
Bei schweren Verläufen, etwa von Lungenentzündungen oder Nebenhöhlenentzündungen, kann Azithromycin auch über einen längeren Zeitraum verordnet werden.
Welche Gegenanzeigen und Nebenwirkungen stellen sich bei der Einnahme von Azithromycin ein?
Nicht eingesetzt werden sollten Azithromycin und andere Makrolide bei Leberschäden und Funktionsstörungen der Leber. Bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen muss die mögliche höhere Wirksamkeit gegen potenzielle Nebenwirkungen sorgfältig abgewogen und die Behandlung durch den Arzt überwacht werden.
Zu den vergleichsweise milden Nebenwirkungen in mehr als zehn Prozent der Fälle zählen Appetitlosigkeit, Übelkeit, Durchfall und Erbrechen, Bauchschmerzen; auch Verdauungsstörungen und Verstopfung können sich einstellen.
Azithromycin-Rezept nach Konsultation des Arztes
Anders als bei vielen hochwirksamen Breitbandantibiotika stellen sich nach Beobachtungen bei der Einnahme von Azithromycin nur äußerst selten Nebenwirkungen ein. Die hohe Anreicherung des Wirkstoffes im Blut auch Tage nach dem Absetzen begünstigt allerdings die Bildung von Resistenzen. Deshalb ist das Antibiotikum rezeptpflichtig. Ein Azithromycin-Online-Rezept können Sie nach der Rücksprache mit einem Arzt der TeleClinic erhalten.
Fragen & Antworten
In welchen Darreichungsformen erhalte ich Azithromycin?
Azithromycin ist in Form von Filmtabletten, als Pulver für Suspensionen und als Granulat erhältlich. Bevorzugt verschrieben werden Filmtabletten.
Kann ich Azithromycin zur Behandlung einer Chlamydieninfektion einnehmen?
Der Wirkstoff hat den Vorteil, dass er ins Innere der Zellen eindringt und so auch Erreger wie Legionellen oder Chlamydien bekämpft. Deshalb wird Azithromycin gegen Chlamydien häufig verschrieben.
Wird das Antibiotikum Kindern verschrieben?
Wegen der guten Verträglichkeit wird der Wirkstoff verschrieben, um einen möglichen schweren Verlauf von Atemwegsinfektionen besonders bei Kindern im Vorschulalter abzuwenden und so die spätere Einnahme von Corticosteroiden zu vermeiden. Auch hier muss das Risiko möglicher Resistenzen gegen die Notwendigkeit der Behandlung abgewogen werden.
Quellen
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/624/Azithromycin-Erfahrungen-mit-Drei-Tage-Therapie
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/45619/Atemwegsinfektionen-Neue-Studiendaten-zu-Azithromycin
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/46213/Azithromycin-auch-als-intravenoese-Darreichungsform
- https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2016/daz-3-2016/azithromycin-schuetzt-anfaellige-kinder
- https://www.sciencedirect.com/topics/medicine-and-dentistry/azithromycin
Nadine Leclair
- Zuletzt aktualisiert: 28. Dezember 2023
Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.