Ratgeber zu Betahistin
Wirkstoff zur Behandlung von Schwindelzuständen
Mehr als zehn Prozent der Patienten in Deutschland klagen über Schwindelgefühle mit verschiedenen Ausprägungen. Bei älteren Menschen ist der Anteil deutlich größer. Schwindel kann anfallartig auftreten oder ein dauerhaftes Erscheinungsbild sein. Insbesondere im Zusammenhang mit Erkrankungen des Gleichgewichtsorgans treten die Symptome regelmäßig auf. Mit einem Betahistin-Rezept erhalten Sie das Medikament zur Linderung online.
Kurzfassung
- Betahistin dient der Linderung häufiger Gleichgewichts-Beschwerden.
- Der Wirkstoff ist dem körpereigenen Botenstoff Histamin ähnlich.
- Das Medikament verhindert die Aktivierung von Histamin-Rezeptoren des Gleichgewichtsorgans und bekämpft somit die Entstehung von Schwindel.
- Mit der Einnahme sind keine schwerwiegenden Nebenwirkungen verbunden.
In welchen Situationen ist die Anwendung sinnvoll?
Betahistin gehört zur Arzneimittelgruppe der Antivertiginosa, der Medikamente zum Einsatz gegen Schwindelanfälle. Häufig verschreiben Ärzte das Präparat bei Erkrankungen des Gleichgewichtsorgans im Innenohr. Dazu zählen:
- Morbus Menière
- Hydrops cochleae
- Schwindel als Folge von Durchblutungsstörungen des Innenohrs
Morbus Menière verursacht Schwindelattacken infolge eines Flüssigkeitsstaus in den Gehörgängen und Gleichgewichtskanälen des Innenohrs.
Bei Hydrops cochleae entsteht der Schwindel ebenfalls durch eine Flüssigkeitszunahme im Bereich der mit Endolymphe gefüllten Kanäle und Kammern des Innenohrs. Endolymphe ist als Flüssigkeit stark kaliumhaltig und ein notwendiger Bestandteil des Hör- und Gleichgewichtsorgans. Hydrops cochleae ist eine der Ursachen für Morbus Menière, führt aber nicht zwangsläufig zu dieser Folgeerkrankung.
Einen klassischen Hinweis auf Bestehen der Menière-Krankheit liefert die Menièrsche Trias. Dabei handelt es sich um die drei gleichzeitig auftretenden Symptome:
- Schwindel
- Druck auf einem Ohr oder beiden Ohren mit Hörverlust
- Phantomgeräusche (Tinnitus)
Wie wirkt Betahistin gegen Schwindel?
Das Arzneimittel wirkt durchblutungsfördernd im Innenohr und im Gehirn. Dadurch entspannt der Wirkstoff die Blutgefäße im Innenohr und senkt den schwindelauslösenden Druck. Gleichzeitig ersetzt das Medikament den körpereigenen Botenstoff Histamin im Innenohr. Da Betahistin im Gegensatz zum Histamin die Blut-Hirn-Schranke überwindet, kann es seine entspannende Wirkung entfalten.
Nebenwirkungen von Betahistin
Die nach der Einnahme häufig zu beobachtenden Nebenwirkungen sind:
- Kopfschmerzen
- Verdauungsstörungen
- Übelkeit
Seltener entstehen die folgenden Begleiterscheinungen:
- Hautreaktionen mit Juckreiz
- Hitzewallungen
- Herzklopfen
- Benommenheit
Wer sollte auf die Einnahme verzichten?
Ein Betahistin-Rezept erhalten Sie bei Bestehen folgender Umstände nicht:
- Bronchialasthma
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- Nebennierentumor
- Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür
- Einnahme von Antihistaminika
Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte das Medikament nur eingenommen werden, wenn es dringend notwendig ist. Kinder und Jugendliche sollten auf die Einnahme von Betahistin verzichten.
In welcher Form kann ich das Medikament einnehmen?
Das Medikament steht in Form von Tabletten oder Tropfen zur Verfügung. Die Verabreichung in Tropfenform bietet sich vor allem für Patienten mit Schluckbeschwerden oder Sondenernährung an.
Die Einnahme sollte ein- bis dreimal täglich während der Mahlzeiten oder nach den Mahlzeiten erfolgen.
Kann ich Betahistin über lange Zeit einnehmen?
Zur Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankungen und Bekämpfung der Schwindelanfälle kann eine langfristige Einnahme über mehrere Monate erforderlich sein. Sie haben daher die Möglichkeit, häufiger ein Betahistin-Rezept zu erhalten.
Fragen und Antworten
Es handelt sich um ein verschreibungspflichtiges Medikament. Daher ist es nicht möglich, Betahistin ohne Rezept zu erhalten.
Die Ärzte der TeleClinic stellen Ihnen nach einem ausführlichen Gespräch über Ihre Beschwerden ein Betahistin-Online-Rezept aus.
Quellen
- https://www.pschyrembel.de/Betahistin/K03N9
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/180296/Schwindelattacken-bei-Morbus-Meniere-Betahistin-hat-keine-prophylaktischen-Effekte
- https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2016/daz-44-2016/umstrittenes-betahistin
- https://www.apotheken-umschau.de/Schwindel
- https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Betahistin_1048