Ratgeber zu Canesten
Breitband-Antimykotikum zur Behandlung und Vorbeugung von Pilzinfektionen
Pilze begleiten Menschen als wichtige Bestandteile der Darmflora und der Hautoberfläche. Nur wenige Pilzarten lösen Abwehrreaktionen und Erkrankungen aus. Canesten bekämpft als Breitbandantimykotikum Infektionen durch verschiedene Pilze und Bakterien. Ein Canesten-Rezept ist für die Behandlung nicht erforderlich.
Kurzfassung
- Oberflächliche Pilzinfektionen entstehen auf der Haut und auf Schleimhäuten.
- Verantwortlich für Mykosen (Pilzinfektionen) sind Schimmel-, Faden- und Hefepilze.
- Clotrimazol ist der Wirkstoff der Wahl zur Behandlung von Hautmykosen.
- Canesten war 1973 das erste Medikament mit Clotrimazol auf dem Markt.
Wann wende ich Canesten an?
Pilzinfektionen der Haut äußern sich durch Juckreiz, Brennen und Hautveränderungen. Sie treten in verschiedenen Körperregionen auf. Weit verbreitet sind:
- Fußpilz
- Vaginalmykosen
- Pilzinfektionen der Kopfhaut
Canesten ohne Rezept bei Nagelpilz
Anders als Hautinfektionen verursacht der Nagelpilz keinen Juckreiz. Typische Symptome sind Verfärbungen der Nägel. Sie treten zunächst an den Nagelrändern auf. Später erstrecken sie sich auf große Flächen. Die Nägel weichen auf und werden brüchig.
Mykosen erfordern eine medikamentöse Therapie
Unbehandelte Pilzinfektionen der Haut können systemische Mykosen nach sich ziehen. In diesem Fall geraten die Pilzsporen durch den Blutkreislauf in den Körper. Dort können sie schwere Erkrankungen der Organe hervorrufen. Zudem gehen Hautmykosen häufig mit Bakterienbefall einher. Die Behandlung einer Pilzinfektion der Haut ist daher unbedingt erforderlich.
Vor der Behandlung sollte ein Arzt die Mykose diagnostizieren und andere Ursachen der Hautreaktion ausschließen. Nach der Diagnose empfiehlt der Arzt die Behandlung mit einem Antimykotikum wie Canesten.
Wie wirkt Canesten?
Mit dem Hauptwirkstoff Clotrimazol oder Bifonazol bekämpft das Medikament wirksam die Pilzarten des sogenannten D-H-S-Systems. Dabei handelt es sich um Faden-, Hefe- und Schimmelpilze.
Gleichzeitig wirkt Canesten gegen verschiedene Bakteriengruppen. Aufgrund der Wirkung gegen unterschiedliche Erreger handelt es sich bei diesem Medikament um ein Breitbandantimykotikum.
Die Wirkstoffe Clotrimazol und Bifonazol greifen schädigend in die Zellmembran (äußere Hülle von Pilzen) ein. Dadurch hungert die Pilzzelle aus oder es treten Zellbestandteile aus. In der Folge löst die Zelle sich auf. Diese Wirkung hemmt das Wachstum und die Vermehrung der Pilze oder tötet sie direkt ab.
In welchen Formen ist Canesten erhältlich?
Canesten steht in folgenden Formen zur Verfügung:
- Spray
- Creme
- Vaginaltablette
- Kombipräparat mit Salbe und Vaginaltabletten
Zur Bekämpfung von Nagelpilz dient eine spezielle Creme in Verbindung mit Pflastern und einem Spachtel.
Welche Nebenwirkungen hat Canesten?
Mögliche Nebenwirkungen der Behandlung mit einem Canesten-Medikament sind:
- allergische Reaktionen
- Hautrötung
- brennender oder stechender Schmerz
- Juckreiz
- Ausschlag
- Hautabschuppung
- Wassereinlagerungen
- Bläschenbildung
- Hautablösung
Über auftretende Nebenwirkungen sollten Patienten den behandelnden Arzt informieren.
Wann sollte ich Canesten nicht verwenden?
In folgenden Situationen sollten Patienten auf die Anwendung der Canesten-Medikamente verzichten:
- bei bekannten Überempfindlichkeiten gegen einen der Inhaltsstoffe
- in der Stillzeit im Bereich der Brust
- während der Schwangerschaft nur nach Rücksprache mit einem Arzt
Zusätzlich zu anderen Medikamenten ist die Behandlung mit Canesten ebenfalls nur nach Abklärung mit dem behandelnden Arzt ratsam.
Fragen und Antworten
Benötige ich ein Canesten-Rezept?
Die meisten Darreichungsformen von Canesten sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
Lediglich bei besonders schweren Infektionen stellt der Arzt ein Canesten-Rezept aus. Dieses ist nur für die Canesten GYN 6-Tage-Therapie erforderlich. Bei diesem Medikament ist die Konzentration des Wirkstoffs Clotrimazol sehr hoch.
Eignet sich Canesten auch für Kinder und Jugendliche?
Canesten Creme ist für die Behandlung von Kindern ab zwei Jahren zulässig.
Quellen
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/32290/Pilzinfektionen-Invasive-Mykosen-nehmen-zu
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/206811/Invasive-Pilzinfektionen
- https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/P/Pilzinfektionen/Pilzinfektionen_node.html
- https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/wann-die-pilzinfektion-zur-lebensgefahr-wird-9687.php
- https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-422007/bifonazol-in-der-selbstmedikation-bei-nagelmykosen/
- https://www.canesten.de/extra-nagelset/
Nadine Leclair
- Zuletzt aktualisiert: 28. Dezember 2023
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