Ratgeber zu Elocon
Neurodermitis gehört zu den häufigsten chronischen Hauterkrankungen. Sie betrifft dem Deutschen Ärzteblatt zufolge rund fünf Prozent der Erwachsenen. Ein Elocon-Rezept wird zur Therapie von Neurodermitis, Schuppenflechte und allergischen Kontaktekzemen ausgestellt. Die entzündungshemmende Wirkung beruht dabei auf dem synthetischen Kortison Mometasonfuroat.
Das Wichtigste in Kürze
- Elocon ist für die Behandlung von bestimmten Hauterkrankungen vorgesehen.
- Die Creme kommt insbesondere gegen Neurodermitis, Schuppenflechte sowie reiz- und allergiebedingte Kontaktekzeme zum Einsatz.
- Der Wirkstoff Mometasonfuroat gehört zu den stark wirksamen synthetischen Kortisonen (Wirkungsklasse III von IV).
Wann erhalte ich ein Elocon-Rezept?
In Elocon-Creme kommt mit Mometasonfuroat eine synthetisch produzierte Form des körpereigenen Kortisons zum Einsatz (Glukokortikoid). Es hemmt die Entzündungsherde auf der Haut und lässt Schwellungen sowie Rötungen zurücktreten.
Das Mittel kommt zur Behandlung von entzündlichen, juckenden Hauterkrankungen zum Einsatz. Die Voraussetzung: Sie müssen auf die äußerlich angewandte Therapie mit Glukokortikoiden ansprechen. Das ist insbesondere der Fall bei folgenden Beschwerden:
- Psoriasis (Schuppenflechte)
- atopische Dermatitis (Neurodermitis)
- Kontaktdermatitis (allergisches Kontaktekzem)
Wie wirkt das Mittel?
Kortison wandelt sich im Körper zum Hormon Kortisol um. Dieses wiederum mindert Überreaktionen des Immunsystems, indem es das Wachstum bestimmter Immunzellen hemmt. Deren übermäßige Reaktion ist unter anderem ein Auslöser von Neurodermitis. Elocon wirkt auf diese Weise positiv auf Entzündungsherde ein. Rötungen gehen zurück, der Juckreiz wird wirksam gemindert.
Wie lange sollte ich Elocon verwenden?
Elocon wird in der Regel einmal täglich dünn auf die betroffenen Hautareale aufgetragen. Die Dauer der Anwendung sollte drei Wochen nicht überschreiten. Im Gesicht ist eine Behandlungsdauer von maximal fünf Tagen empfohlen.
Wichtig: Eine großflächige Behandlung ist zu vermeiden. Die Kortisonsalbe sollte auf nicht mehr als 20 Prozent der Hautoberfläche aufgetragen werden.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Durch die lokale Anwendung von Elocon dringt kein Kortison in die Blutbahn ein, sodass typische Nebenwirkungen wie eine Minderung der Knochendichte, eine erhöhte Infektanfälligkeit und ein aufgequollenes Gesicht nicht auftreten.
Zu unerwünschten Begleiterscheinungen kann es bei Anwendung von Elocon-Creme dennoch kommen. In der Tabelle sind mögliche Nebenwirkungen und ihre Häufigkeit aufgeführt.
Häufigkeit | Nebenwirkungen |
Häufig (mehr als einer von zehn Patienten) | Kribbeln und Stechen auf der Haut |
Gelegentlich (einer bis zehn von 100 Patienten) | Pustel- und Papelbildung (Knötchen auf der Haut) |
Sehr selten (weniger als einer von 10.000 Patienten) | Follikulitis (Haarbalgentzündung) Brennen auf der Haut Juckreiz |
Unbekannte Häufigkeit | Farbveränderung der Haut Furunkelbildung Parästhesie (anomale, nicht schmerzhafte Körperempfindungen wie Taubheit) akneähnliche Hautentzündungen Schmerzen an der Anwendungsstelle |
Wichtig: Bei dauerhafter Anwendung von Elocon und anderen kortisonhaltigen Cremes kann es zu einer Verdünnung der Haut sowie in der Folge zu einer erhöhten Anfälligkeit für Verletzungen kommen.
Wann sollte ich Elocon nicht anwenden?
Von der Ausstellung eines Elocon-Rezepts ist abzusehen, wenn unter anderem folgende Krankheitsbilder vorliegen:
- Rosacea (Kupferrose)
- Acne vulgaris
- bakterien- und pilzbedingte Hautinfektionen (u. a. Gürtelrose, Herpes, Candida)
- Windpocken
- Hautentzündungen im Bereich um den Mund
- Hautjucken im Anal- und Genitalbereich
Wichtig: Elocon sollte nicht ins Auge gelangen. Bei entzündlichen Hautreaktionen in diesem Bereich sollte die Anwendung ebenfalls unterbleiben.
Kann ich Elocon-Creme rezeptfrei erwerben?
Elocon gehört zu den verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Vor der Verwendung ist eine ausführliche ärztliche Untersuchung notwendig. Es ist daher nicht möglich, Elocon-Creme rezeptfrei zu kaufen.
Ein Elocon-Rezept kann nach einer Online-Beratung durch einen TeleClinic-Arzt ausgestellt werden. Auch die Ausstellung eines Folgerezepts ist möglich.
Quellen
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/198018/Therapie-der-atopischen-Dermatitis-Nach-wie-vor-eine-besondere-Herausforderung
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/219465/Psoriasis-Schuppenflechte-ist-mit-einem-leicht-erhoehten-Risiko-fuer-Malignome-assoziiert
- https://www.aerztekammer-hamburg.org/files/aerztekammer_hamburg/ueber_uns/hamburger_aerzteblatt/archiv/haeb2021/haeb_04_2021.pdf
- https://www.gelbe-liste.de/produkte/Elocon-kohlpharma-Fettcreme_501344
- https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Mometason_40272
- https://image.wub-service.de/resources/static/des/211215/77/54/77543.pdf
Fabian Bohn
- Zuletzt aktualisiert: 28. Dezember 2023
Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.