Ratgeber zu Erythromycin
Antibiotikum gegen Akne und Entzündungen
Erythromycin ist für die äußerliche und innere Anwendung geeignet. Das Antibiotikum wird insbesondere Akne-Patienten verschrieben sowie bei inneren Erkrankungen wie Lungenentzündungen, Chlamydien und Syphilis.
Kurzfassung
- Erythromycin gilt äußerlich aufgetragen als effektives Mittel gegen Akne.
- Es wird häufig als Penicillin-Ersatz bei Unverträglichkeiten verschrieben.
- Bei Akne-Patienten beträgt die Einnahmedauer üblicherweise sechs Wochen.
Wann wird Erythromycin verschrieben?
Erythromycin gehört zu den Antibiotika aus der Gruppe der Makrolide. Diese werden gegen eine Vielzahl bakterieller Infektionen eingesetzt. Erythromycin zählt zu den ältesten Makrolid-Antibiotika. Das Mittel wird gegen folgende Krankheiten verschrieben:
- Hauterkrankungen wie Akne
- Lungeninfektionen
- Hals-Nasen-Ohren-Entzündungen
- Geschlechtskrankheiten wie Gonorrhoe, Syphilis und Chlamydien
Wie wirkt Erythromycin?
Makrolide wie Erythromycin hemmen die Proteinsynthese von Bakterien. Diese ist für deren Wachstum notwendig. Die Bakterien bleiben am Leben, wachsen und vermehren sich jedoch nicht. So hat das Immunsystem des Patienten bessere Chancen, sie zu bekämpfen. Krankheitssymptome und -verläufe lassen sich durch Erythromycin üblicherweise signifikant verbessern.
In welchen Formen wird Erythromycin angeboten?
Bei Hauterkrankungen wird Erythromycin äußerlich als Gel, Salbe oder Creme aufgetragen. Auch Erythromycin-Lösungen sind erhältlich.
Für die Behandlung innerer Krankheiten steht Erythromycin in Form von Kapseln, Tabletten und als Trinklösung zur Verfügung.
Wie dosiere ich Erythromycin?
Die genaue Art und Dauer der Einnahme bestimmt der Arzt je nach Krankheitsbild und -verlauf. Empfohlen werden folgende Einnahmezyklen:
Orale Einnahme | Allgemein: 3- bis 4-mal täglich 500 Milligramm, 1 bis 2 Stunden vor oder nach einer MahlzeitTageshöchstdosis: 8 x 500 MilligrammBehandlung bei Syphilis: 3x täglich 2 x 500 MilligrammBei Harnweg-Behandlungen: 1- bis 2-mal 500 Milligramm 3x täglich |
Äußerliche Anwendung | 2-mal täglich (morgens und abends)als Salbe oder fettfreies Gel |
Welche Nebenwirkungen sind zu erwarten?
Antibiotika wie Erythromycin können häufig zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Darüber hinaus sind folgende Nebenwirkungen möglich:
- Anstieg der Leberwerte
- Hautausschlag, allergische Reaktionen
- Herzrhythmusstörungen
- Eingeschränkte Nierenfunktion
Nach der Einnahme von Erythromycin wurde in Studien ein Anstieg kardialer Todesfälle beobachtet. Insbesondere erhöht war das Risiko bei gleichzeitiger Einnahme bestimmter Enzymhemmer (P450-Enzym CYP3A).
Welche Wechselwirkungen können bei der Einnahme von Erythromycin auftreten?
Nicht einnehmen sollten Sie Erythromycin bei einer Überempfindlichkeit gegen Makrolide sowie bei Lebererkrankungen. Auch wenn Sie bestimmte Migränemittel wie Ergotamin und Dihydroergotamin, Benzodiazepinene sowie Statine (Lipidsenker), die das Enzym P450 CYP umbauen, einnehmen, sollten Sie von Erythromycin Abstand nehmen.
Wie komme ich an ein Erythromycin-Online-Rezept?
Sie können nach eingehender Anamnese ein Erythromycin-Online-Rezept erhalten. Dieses lässt sich zudem online einlösen.
Fragen und Antworten
Wie schnell wirkt Erythromycin?
Üblicherweise wird eine bakterielle Infektion über einen Zeitraum von sieben bis acht Tagen mit Erythromycin behandelt. Tritt keine Verbesserung ein, kann die Einnahme verlängert werden.
Äußerlich angewandt dauert die Behandlung meist länger. Sechs Wochen sollte sie jedoch nicht übersteigen. Mit der Anwendungsdauer steigt das Risiko, eine Resistenz gegen das Antibiotikum zu entwickeln.
Was muss ich in der Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Erythromycin kann während der Schwangerschaft zu Fehlbildungen beim Kind sowie an der Plazenta führen. Das Mittel sollte daher während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden. Eine äußerliche Anwendung ist jedoch möglich: Der Wirkstoff wird in einem nicht nennenswerten Maß über die Haut aufgenommen und gelangt daher nicht in den Blutkreislauf.
Während der Stillzeit gilt: In Tablettenform aufgenommen, kann der Wirkstoff in die Muttermilch übergehen. Bei Anwendung auf der Haut achten Sie darauf, dass der Mund des Säuglings keinen Kontakt mit den behandelten Körperstellen hat.
Quellen
- https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Erythromycin_87
- https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/59818/Kardiale-Todesfaelle-unter-Clarithromycin
- https://www.embryotox.de/arzneimittel/details/erythromycin/
- https://www.test.de/medikamente/wirkstoff/antibiotikum-erythromycin-aeusserlich-w1478/
- https://www.apotheken-umschau.de/Medikamente/Beipackzettel/ERYTHROCIN-NEO-Filmtabletten-3813761.html
- https://www.apotheken-umschau.de/Medikamente/Beipackzettel/AKNEMYCIN-Salbe-2343431.html
Nadine Leclair
- Zuletzt aktualisiert: 28. Dezember 2023
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