Ratgeber zu Feanolla
Durchgängig einzunehmende Minipille
Feanolla ist eine Antibabypille, die nur einen Wirkstoff enthält, also eine sogenannte Minipille. Daher wird das Präparat 28 Tage lang ohne Pause eingenommen. Aufgrund ihrer Zusammensetzung eignet sich Feanolla auch für Frauen, die keine östrogenhaltigen Verhütungsmittel einnehmen dürfen. Der Pearl-Index für Desogestrel-haltige Minipillen wie Feanolla ist deutlich niedriger als für andere Minipillen. Lesen Sie hier, was Sie über ein Feanolla-Rezept wissen sollten.
Kurzfassung
- Minipillen sind Antibabypillen, deren Wirkung lediglich auf dem Wirkstoff Gestagen oder einem vergleichbaren Hormon beruht.
- Herkömmliche Minipillen weisen einen Pearl-Index-Wert von 0,5 bis 3 auf – fünf bis 30 von 1.000 Frauen werden trotz Pille schwanger. Bei Minipillen wie Feanolla liegt der Pearl-Index nur bei 0,14 bis 0,4. Einen hundertprozentigen Empfängnisschutz gewährt keine Antibabypille.
- Sofern keine Nebenwirkungen auftreten, können Sie Feanolla ohne zeitliche Beschränkungen einnehmen.
Wann verschreibt der Arzt Feanolla?
Minipillen gehören zu den Kontrazeptiva, die ohne Östrogen auskommen. Ärzte stellen vor allem Patientinnen ein Feanolla-Rezept aus, die zu folgenden Gruppen gehören:
- Frauen, die unter Östrogen-Unverträglichkeit leiden
- stillende Frauen
- Frauen ab 35 Jahren
- Raucherinnen
- Diabetikerinnen
- Frauen, die unter Migräne leiden
Wie wirkt Feanolla?
Feanolla enthält den Wirkstoff Desogestrel, der dem Gestagen verwandt ist und dreifach eine Schwangerschaft verhindert. Die Minipille:
- verhindert vor allem den Eisprung
- reduziert den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, sodass sich eine wider Erwarten befruchtete Eizelle nicht einnisten kann
- verdickt den Schleimpfropfen im Gebärmutterhals, der Spermien den Durchgang erschwert
In welchen Formen wird Feanolla angeboten?
Feanolla wird ohne Pause eingenommen, jede Packung enthält also 28 Filmtabletten. Feanolla 75 Mikrogramm Filmtabletten enthalten je Tablette 0,075 mg Desogestrel. Die Einnahme sollte immer zur gleichen Tageszeit erfolgen, im Abstand von 24 Stunden, um den optimalen Empfängnisschutz zu gewährleisten.
Welche Nebenwirkungen können sich bei der Einnahme einstellen?
Wie bei vielen Antibabypillen können sich vor allem die folgenden Nebenwirkungen einstellen:
- Kopfschmerzen
- reduzierte Libido
- Nervosität und Verstimmungen
- Gewichtszunahme
Zu Beginn berichten Frauen von erhöhter Neigung zu Schmierblutungen, später bleibt die Regel nicht selten gänzlich aus.
Wann ist Feanolla für mich nicht geeignet?
Ein Feanolla-Rezept ist nicht anzuraten für Frauen, die unter Lebererkrankungen, Thrombosen oder bösartigen, hormonabhängigen Tumoren leiden. Auch Patientinnen, die die Minipille nicht regelmäßig zur selben Uhrzeit einnehmen können, sollten auf ein anderes Präparat ausweichen.
Warum ist für Feanolla ein Rezept notwendig?
Feanolla ist wie alle Antibabypillen ein Hormonpräparat. Mit der Einnahme geht ein Eingriff in den Hormonhaushalt der Frau einher. Damit dieser hormonelle Einfluss so wirksam und zugleich so schonend wie möglich gestaltet wird, stimmt der behandelnde Arzt die Pille auf den Gesundheitszustand der Patientin ab. Für die Erstverschreibung ist also ein Arztgespräch mit anschließender Untersuchung notwendig, Feanolla gibt es nicht rezeptfrei. Ein Folgerezept für Feanolla kann danach auch von einem Arzt der TeleClinic ausgestellt und in einer Online-Apotheke eingelöst werden.
Fragen & Antworten
Anders als Mikropillen müssen Minipillen sehr pünktlich eingenommen werden – einmal täglich, und zwar immer um dieselbe Zeit. Das setzt einen geregelten Tagesablauf voraus.
Ja, eine Erstverschreibung ist immer nur nach dem eingehenden Arztgespräch und der Untersuchung möglich.
Die restlichen Minipillen werden wie vorgesehen eingenommen, ein zusätzlicher Verhütungsschutz ist angezeigt, etwa mit Kondomen.
Quellen
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/118997/Migraene-Patientinnen-Differenzierte-Auswahl-des-Kontrazeptivums
- https://www.apotheken-umschau.de/Medikamente/Beipackzettel/FEANOLLA-75-Mikrogramm-Filmtabletten-3080637.html
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/210153/Pille-und-Depression-Fakt-oder-Fake