Ratgeber zu Femigyne
Die niedrig dosierte Mikropille
Die Pille ist die häufigste Verhütungsmethode. Im Jahr 2019 wurde sie von knapp der Hälfte aller verhütenden Frauen verwendet. Bei Femigyne handelt es sich um ein Präparat mit allgemein guter Verträglichkeit.
Das Wichtigste in Kürze
- Femigyne enthält weibliche Sexualhormone, die in drei Schritten die Befruchtung einer Eizelle verhindern.
- Bei vorschriftsmäßiger Einnahme gilt die Pille als sehr sicher.
- Die übliche Einnahme erfolgt über 21 Tage.
Wann stellt der Arzt ein Femigyne-Rezept aus?
Ein Femigyne-Rezept wird zur Schwangerschaftsverhütung verschrieben. Bei regel- und vorschriftsmäßiger Einnahme wird der Eisprung verhindert. Dazu kommen weitere empfängnisverhütende Wirkungen.
Wie wirkt Femigyne?
Die Pille wirkt durch zwei synthetische Hormone: das Gestagen Levonorgestrel sowie das Östrogen Ethinylestradiol.
- Levonorgestrel hemmt das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut sowie den Eisprung.
- Ethinylestradiol verhindert die Reifung des Eis und unterdrückt ebenfalls den Eisprung.
Wichtig: Levonorgestrel kommt in hohen Dosen auch als Notfallverhütungsmittel („Pille danach“) zum Einsatz.
Wann und wie lange nehme ich Femigyne ein?
Frauen, die zuvor nicht mit der Pille verhütet haben, beginnen mit der Einnahme von Femigyne am ersten Tag der Monatsblutung. Die Schutzwirkung tritt sofort ein.
Wer zuvor eine andere Pille verwendet hat, sollte am Folgetag der letzten Pilleneinnahme die erste Femigyne einnehmen. Spätestens ist nach der üblichen Einnahmepause zu beginnen.
Das Präparat wird 21 Tage lang täglich möglichst zum gleichen Zeitpunkt eingenommen. Anschließend folgt eine siebentägige Pause.
Wie sicher ist die Pille?
Sofern Femigyne laut Anweisung verwendet wird, gehört sie zu den sichersten Verhütungsmethoden. Der Pearl-Index der Pille liegt zwischen 01, und 0,9. Das bedeutet: Eine bis neun von 1.000 Frauen, die mit der Pille verhüten, wurden trotz korrekter Anwendung innerhalb eines Jahres schwanger.
Was tun bei vergessener Einnahme?
Ob der Empfängnisschutz trotz vergessener Einnahme bestehen bleibt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Sind weniger als zwölf Stunden zum üblichen Einnahmezeitpunkt verstrichen, ist der Schutz weiterhin gegeben.
Bei mehr als zwölf Stunden hängt die Schutzwirkung vom Zeitpunkt ab. Der Tabelle lässt sich entnehmen, was wann zu tun ist:
Zeitpunkt | Anweisung |
Tag 1 bis 7 | Die Einnahme ist nachzuholen. Es ist ein zusätzlicher Empfängnisschutz anzuwenden. |
Tag 8 bis 14 | Die Einnahme ist nachzuholen. Bei nur einer vergessenen Tablette ist ein Schutz weiterhin gewährleistet. |
Tag 15 bis 21 | Die Einnahme ist nachzuholen. Anschließend ist wie gewohnt mit der Einnahme fortzufahren, auf die Pillenpause jedoch zu verzichten. Nach der letzten Tablette wird am Folgetag der nächste Blister angebrochen. Alternativ kann die Einnahme abgebrochen und mit der siebentätigen Pause begonnen werden. In beiden Fällen ist Schutz gegeben, sofern nicht mehr als eine Tablette vergessen wurde. |
Wann sollte von der Ausstellung eines Femigyne-Rezepts abgesehen werden?
In unter anderem folgenden Fällen ist Femigyne kontraindiziert:
- bei Vorliegen einer Thrombose
- nach einem Herz- oder Schlaganfall
- bei schwerer Diabetes
- bei starkem Bluthochdruck
- im Falle von Lebererkrankungen
- bei Brust- oder Genitalorgankrebs
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
In der Tabelle ist eine Auswahl möglicher Nebenwirkungen nach Häufigkeit aufgelistet:
Häufigkeit | Nebenwirkung |
Häufig (kann eine von 10 Anwenderinnen betreffen) | Vaginitis (Entzündung der Scheide) Stimmungsschwankungen Kopfschmerzen Übelkeit Akne Brustschmerzen |
Gelegentlich (kann eine von 100 Anwenderinnen betreffen) | Appetitveränderungen Migräne Hautausschläge Blutdruckanstieg |
Selten (kann eine von 1.000 Anwenderinnen betreffen) | Allergische Reaktionen Kontaktlinsenunverträglichkeit Thrombosen |
Kann ich Femigyne-ratiopharm ohne Rezept erhalten?
Der Ausstellung eines Femigyne-Rezepts ist nur nach eingehender Untersuchung möglich. Femigyne-ratiopharm ist ohne Rezept folglich nicht erhältlich. Ein Arzt der TeleClinic kann jedoch ein Folgerezept ausstellen.
Quellen
- https://www.ratiopharm.de/assets/products/de/pkg_insert/Femigyne-ratiopharm%C2%AE%20N.pdf?pzn=7424335
- https://www.profamilia.de/themen/verhuetung/pearl-index
- https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/106140/Pille-und-Kondom-meistgenutzte-Verhuetungsmittel
- https://www.apotheken-umschau.de/gesund-bleiben/sex/notfallverhuetung-pille-danach-713683.html