Ratgeber zu Imigran
Schnelle Linderung bei Migräneanfällen mit und ohne Aura
Typisch für Migräne sind anfallsartig auftretende, heftige Kopfschmerzen, die meist einseitig sind. Betroffene leiden unter starken, stechenden, klopfenden oder pulsierenden Schmerzen. Eine extreme Empfindlichkeit gegenüber Licht, Lärm und Gerüchen sowie Übelkeit verstärken den Leidensdruck. Häufig bleibt nur der Rückzug in einen dunklen, stillen Raum. Imigran ist ein Medikament, das die Beschwerden wirksam lindert und dafür sorgt, dass die Patienten ihren Alltag trotz Migräne normal gestalten können.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Medikament Imigran enthält den Wirkstoff Sumatriptan. Triptane sind keine klassischen Schmerzmittel, aber sie unterbrechen einen akuten Migräneanfall effektiv.
- Das Mittel verengt die bei Migräne erweiterten Blutgefäße im Gehirn und unterbindet die Ausschüttung von Botenstoffen, die Schmerzen und Entzündungsreaktionen verursachen.
- Aufgrund seiner gefäßverengenden Wirkung eignet sich das Präparat nicht für Patienten mit bestimmten Herzerkrankungen oder nach einem Herzinfarkt und Imigran ist verschreibungspflichtig.
- Das Medikament ist mit einem Imigran-Rezept in Form von Tabletten mit zwei Wirkstärken, Injektionslösungen oder als praktisches Nasenspray erhältlich.
Wann wende ich Imigran an?
Ein Imigran-Rezept ist nur sinnvoll, wenn Patienten unter Migräne mit oder ohne Aura (Symptome des Nervensystems wie Sehstörungen) oder Clusterkopfschmerzen leiden. Der spezielle Wirkmechanismus des Medikaments lindert andere Kopfschmerzarten (z. B. Spannungskopfschmerzen) nicht. Der enthaltene Arzneistoff Sumatriptan hilft bei einem akuten Migräneanfall, zur Prophylaxe (Vorbeugung) ist das Mittel nicht geeignet.
Wie wirkt Imigran?
Mit einem Imigran-Rezept erhalten Patienten ein Medikament mit dem Wirkstoff Sumatriptan. Stoffe aus der Gruppe der Triptane wirken gefäßverengend, schmerzlindernd und entzündungshemmend. Sie docken im Körper an die Serotonin-Rezeptoren des Typs 5-HT₁, Subtypen B, D und F an und reduzieren die Signalweiterleitung aus den Zellen. Das führt zu einer Verengung der bei Migräne erweiterten Hirngefäße und zur Linderung der Schmerzen und Entzündungsreaktionen.
Wie nehme ich Imigran ein?
Bei Migräne nutzen Patienten eine Tablette, einen Nasenspraystoß oder eine Dosis aus dem Injektionspen. Innerhalb von 24 Stunden nach der ersten Dosis ist eine weitere nur zulässig, wenn die erste die Beschwerden deutlich gelindert hat und diese nun wieder auftreten. Mehr als drei Tabletten oder Sprühstöße innerhalb von 24 Stunden dürfen nicht angewendet werden.
Wann darf ich Imigran nicht einnehmen?
Da der Wirkstoff Sumatriptan die Blutgefäße verengt, kann ein Arzt der TeleClinic kein Imigran-Rezept ausstellen, wenn folgende Vorerkrankungen bestehen:
- Zustand nach einem Herzinfarkt
- koronare Herzerkrankungen (Durchblutungsstörungen des Herzmuskels)
- Prinzmetal-Angina – Sonderform der Angina Pectoris (anfallsartig auftretende Schmerzen in der Brust aufgrund von Sauerstoffmangel im Herzen)
- Allergie oder Unverträglichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe
- Durchblutungsstörungen an Armen und/oder Beinen
- Sonderformen der Migräne-Erkrankung ohne Kopfschmerzen wie familiäre, hemiplegische Migräne (Aura und halbseitige Lähmungen), Basilarismigräne (Sprach- und Sehstörungen mit starkem Schwindel) und ophthalmologische Migräne (gestörte Funktion der Augenmuskeln)
Imigran ist nicht geeignet für Patienten, die jünger als 18 oder älter 65 Jahre sind.
Ist Imigran rezeptpflichtig?
Keine Apotheke darf Imigran ohne Rezept aushändigen. Verschiedene Vorerkrankungen wie beispielsweise Bluthochdruck, Epilepsie oder Einschränkungen der Funktion von Leber oder Niere stehen der Anwendung entgegen. Nach einer Beratung durch einen Arzt der TeleClinic ist eine Verordnung online möglich, wenn keine Gegenanzeigen gegen eine Einnahme bestehen.
Fragen und Antworten
Darf Imigran in der Schwangerschaft eingenommen werden?
In der Schwangerschaft und Stillzeit ist eine individuelle Beratung durch einen Arzt, der die Risiken und Nutzen abwägt, erforderlich.
Welche Nebenwirkungen können nach der Einnahme auftreten?
Es kann unter anderem zu Übelkeit und Erbrechen, Müdigkeit, Muskelschmerzen, Missempfindungen wie Kribbeln, Atemnot oder kurzzeitig hohem Blutdruck kommen.
Quellen
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/1662/Klinische-Erfahrungen-mit-Sumatriptan-Wirksam-nur-bei-gesicherter-Migraene
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/7921/Imigran-Nasal
- https://www.apotheken-umschau.de/medikamente/beipackzettel/imigran-t-100-mg-filmtabletten-686322.html
Fabian Bohn
- Zuletzt aktualisiert: 28. Dezember 2023
Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.