Ratgeber zu Jubrele
Östrogenfreie Empfängnisverhütung auf Gestagenbasis
Jubrele ist eine reine Gestagenpille, die der Verhütung einer ungewollten Schwangerschaft dient. Im Gegensatz zur Kombinationspille kommt diese hormonelle Kontrazeption vollständig ohne Östrogen aus. Patientinnen brauchen ein Jubrele-Rezept, um die Gestagenpille zu beziehen.
Kurzfassung
- Als reine Gestagenpille verzichtet Jubrele auf Östrogen.
- Sie verhindert den Eisprung und das Eindringen der Samenzellen in die Gebärmutter.
- Das Jubrele-Medikament wird 28 Tage lang ohne Pause durchgenommen.
Wie wirkt Jubrele ohne Östrogen bei der Empfängnisverhütung?
Jubrele enthält 75 Mikrogramm des Gestagens Desogestrel. Das weibliche Sexualhormon verhütet eine Schwangerschaft, indem es die männlichen Samen daran hindert, in die Gebärmutter einzudringen. Im Gegensatz zu anderen Gestagenpillen verhindert Jubrele bei den meisten Patientinnen aufgrund der erhöhten Gestagendosis zudem das Heranreifen der Eizellen.
Wann stellt der Gynäkologe ein Jubrele-Rezept aus?
Der Arzt stellt ein Jubrele-Rezept für Patientinnen aus, bei denen eine dieser Voraussetzungen vorliegt:
- Migräne
- Alter über 35 Jahre und Raucherin
- Bluthochdruck
- Stillen
- Übergewicht
- Unverträglichkeit von Östrogenen
- Diabetes mellitus
Wie wird Jubrele richtig eingenommen?
Jede Packung Jubrele enthält 28 Tabletten. Patientinnen sollten täglich eine Tablette ungefähr zur selben Zeit mit etwas Wasser einnehmen. Die Gestagenpille wird ohne Unterbrechung durchgenommen, auch wenn es zu Zwischenblutungen kommt.
Welche typischen Nebenwirkungen des Jubrele-Medikaments sind bekannt?
Typisch für die Einnahme von Jubrele sind unregelmäßige Blutungen, die die Stärke von Schmierblutungen oder sogar einer Regelblutung annehmen können. Ebenso ist es möglich, dass die Regelblutung ausbleibt. Weitere häufig auftretende Nebenwirkungen sind:
- veränderte Stimmungslage bis hin zur depressiven Verstimmung
- geringeres sexuelles Verlangen
- Akne
- Gewichtszunahme
- Kopfschmerzen
- Brustschmerzen
- Übelkeit
Durch die Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln nehmen Frauen ein leicht erhöhtes Risiko von Thrombosen in Kauf. Bei der Gestagenpille Jubrele ist dieses Risiko geringer als bei einer Kombinationspille.
Wann ist Jubrele nicht das Verhütungsmittel der Wahl?
Jubrele ist für einige Patientinnen nicht geeignet, etwa bei:
- einer Unverträglichkeit gegen Desogestrel
- einer bestehenden Thrombose
- schweren Lebererkrankungen
- speziellen Arten von Brustkrebs
- ungeklärten vaginalen Blutungen
Häufige Fragen und Antworten rund um Jubrele
Der Pearl-Index zeigt an, wie sicher Verhütungsmittel im Vergleich sind. Der Index von Jubrele liegt gemäß Herstellerangaben bei 0,4. Damit gehört das Präparat zu den relativ sicheren Mitteln der Empfängnisverhütung, denn weniger als vier von 1.000 Frauen werden innerhalb eines Jahres trotz der Einnahme von Jubrele schwanger.
Viele Patientinnen fragen sich, ob sie das Medikament auch ohne Jubrele-Rezept beziehen können. Da es verschreibungspflichtig ist, ist dies nicht möglich. Nur ein erfahrener Arzt kann entscheiden, welche hormonelle Kontrazeption sich am besten für sie eignet.
Patientinnen erhalten ihr Jubrele-Rezept online, wenn ihnen die Pille zuvor bereits von ihrem Gynäkologen verschrieben wurde und sie lediglich ein Folgerezept brauchen. Auch den Wechsel von einem anderen Präparat zu Jubrele ist über TeleClinic möglich. Nach der ärztlichen Online-Beratung erhalten sie ihr Jubrele-Rezept, das sie direkt online oder in einer Apotheke vor Ort einlösen können.
Jubrele darf als östrogenfreie Pille in der Stillzeit angewendet werden. Der Wirkstoff von Jubrele geht zwar in geringen Mengen in die Muttermilch über. Dies scheint aber nach Angaben des Herstellers die Qualität der Muttermilch nicht zu beeinflussen. Selten kommt es vor, dass die Muttermilchproduktion durch die Einnahme der Pille reduziert wird.
Quellen
- https://www.msd.de/arzneimittel/jubrele/details/gebrauchsinformation/75-ug-filmtabletten-1-46/
- https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2013/daz-23-2013/von-den-vielfaeltigen-einsatzmoeglichkeiten-der-gestagene
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/160883/Orale-Kontrazeptiva-und-venoese-Thromboembolien-Geringes-absolutes-VTE-Risiko-aber-weite-Verbreitung
- https://www.msd.de/fileadmin/files/fachinformationen/jubrele.pdf
- https://www.msd.de/arzneimittel/jubrele/details/gebrauchsinformation/75-ug-filmtabletten-1-46/