Ratgeber zu Kaftrio
Kaftrio ist seit dem 21. August 2020 auf dem deutschen Markt zugelassen. Das Arzneimittel erzielt durch ein Zusammenspiel der Wirkstoffe Tezacaftor, Elexacaftor und Ivacaftor besonders gute Resultate bei der Behandlung der zystischen Fibrose. Wie alle Mukoviszidose-Medikamente ist das Präparat rezeptpflichtig. Erfahren Sie hier mehr über die Wirkung von Kaftrio und wie Sie ein Kaftrio-Rezept erhalten.
Das Wichtigste in Kürze
- Kaftrio ist eine neu zugelassene Wirkstoffkombination.
- Das Arzneimittel wird bei der Therapie der zystischen Fibrose (Mukoviszidose) verwendet.
- Die besondere Wirksamkeit entsteht durch die Kombination dreier Komponenten.
Wo setzt Kaftrio bei der Behandlung der Mukoviszidose an?
Kaftrio wirkt auf bestimmte Elemente der Zelloberfläche ein – die Fehlerhaftigkeit oder Abwesenheit der Chlorid-Kanäle stört den Salz-Wasser-Austausch und begünstigt die Entstehung von Schleim in Lunge und/oder Verdauungssystem. Die beiden Wirkstoffe Elexacaftor und Tezacaftor unterstützen und korrigieren die Verarbeitung und den Transport von Proteinen, die für die sogenannten CFTR-Kanäle wichtig sind, während Ivacaftor deren sogenannte Öffnungswahrscheinlichkeit und damit Effektivität steigert.
Wann wird Kaftrio verwendet?
Kaftrio wird nicht allein, sondern zusammen mit einem weiteren Medikament, Ivacaftor 150 mg, bei der Therapie der Mukoviszidose für Patientinnen und Patienten ab zwölf Jahren eingesetzt. Dabei ist die Gruppe der Betroffenen vor allem auf eine spezielle Mutation des Gens beschränkt, das die CFTR-Kanäle steuert, nämlich die F508del-Mutation im CFTR-Gen zusammen mit einer Minimalfunktions-Mutation. Der Genotyp der betroffenen Personen wird durch ein Genotypisierungsverfahren bestimmt.
Warum wird ein Kaftrio-Rezept benötigt?
Bei Mukoviszidose oder zystischer Fibrose handelt es sich um eine genetisch angelegte, häufig bereits im ersten Lebensjahr erkennbare, schwere gesundheitliche Beeinträchtigung, die unbehandelt rasch zum Tod führen kann. Die Therapie setzt daher in den meisten Fällen schon früh ein. Ab einem Alter von zwölf Jahren können Betroffene im Arztgespräch mit ihrem Arzt, einer körperlichen Untersuchung und Genotypisierung die Eignung von Kaftrio herausfinden. Ein Arzt der TeleClinic kann ein Folgerezept auf der Grundlage einer Erstverschreibung ausstellen. Dies wird in der App eingelöst. Kaftrio wird dann kostenfrei nach Hause geliefert oder in einer Apotheke vor Ort abgeholt.
In welchen Packungsgrößen und Dosierungen ist Kaftrio erhältlich?
Gegen ein Kaftrio-Rezept ist das Arzneimittel in Packungen zu 56 Tabletten erhältlich. Eine Tablette enthält:
- 75 mg Ivacaftor
- 50 mg Tezacaftor
- 100 mg Elexacaftor
Patienten sollten zwei Tabletten Kaftrio morgens und eine Tablette des Arzneimittels Ivacaftor 150 mg abends einnehmen, etwa im Abstand von zwölf Stunden und in Verbindung mit einer möglichst fetthaltigen Mahlzeit. Der Verzehr von Grapefruit oder Grapefruit-Säften sollte während der Therapie unterbleiben.
Welche Nebenwirkungen treten bei der Einnahme von Kaftrio auf?
Häufig wurden während der Therapie mit Kaftrio folgende Nebenwirkungen festgestellt:
- Kopfschmerzen
- Durchfall
- Infektionen der Atemwege
Wann sollten Betroffene Kaftrio nicht einnehmen?
Das Arzneimittel wird für die Behandlung von Mukoviszidose ab einem Alter von zwölf Jahren verwendet. Während Schwangerschaft und Stillzeit ist die Einnahme nicht empfohlen. Ausdrücklich abgeraten wird von einer Therapie, wenn Patientinnen und Patienten unter einer Überempfindlichkeit gegen einen der drei Wirkstoffe leiden bzw. unter Funktionsstörungen von Leber oder Nieren.
Quellen
- https://www.gelbe-liste.de/neue-medikamente/neueinfuehrung-kaftrio-bei-mukoviszidose
- https://www.apotheken-umschau.de/medikamente/beipackzettel/kaftrio-75-mg50-mg100-mg-filmtabletten-16387662.html
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/222568/Positive-Empfehlung-des-CHMP-CF-Therapie-fuer-Kinder
- https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/115965/Neue-Dreifachkombination-zur-Therapie-der-cystischen-Fibrose-europaweit-zugelassen
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/217073/Cystische-Fibrose-Mukoviszidose
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/216289/Mukoviszidose-Neue-Option-fuer-haeufigen-Genotyp