Ratgeber zu Lilia
Die Einphasen-Pille für die hormonelle Schwangerschaftsverhütung
Die Antibabypille gilt als die sicherste und am häufigsten verwendete Verhütungsmethode. Die Pille Lilia ist ein Kombinationspräparat aus dem künstlichen Östrogen Ethinylestradiol und einem Gestagen. Beide Hormone kommen in ähnlicher Weise im weiblichen Körper vor.
Kurzfassung
- Richtig angewendet, schützt Lilia schon am ersten Einnahmetag vor einer Schwangerschaft.
- Nebenwirkungen können Schmierblutungen, Gewichtszunahme und Kopfschmerzen sein.
- Hormonelle Kombinationspräparate können das Thromboserisiko erhöhen.
Wann wird Lilia angewendet?
Die rezeptpflichtige Pille Lilia ist für Frauen geeignet, die ungeschützten Geschlechtsverkehr haben und einer ungewollten Schwangerschaft vorbeugen wollen. Da das Präparat nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie AIDS oder Hepatitis schützt, sollte bei wechselnden Partnern als zusätzlicher Schutz ein Kondom verwendet werden.
Wie wirkt Lilia?
Lilia enthält neben Ethinylestradiol das Gestagen Chlormadinonacetat (Gelbkörperhormon). Chlormadinon bewirkt, dass die Gebärmutterschleimhaut sich nicht ausreichend aufbauen kann. Zudem werden der Transport der Spermien sowie der Eisprung gehemmt.
Ethinylestradiol hemmt die Reifung des Eis und unterdrückt ebenfalls den Eisprung.
Lilia wird als Einphasenpille bezeichnet, da jede Tablette die gleiche Menge an Wirkstoffen enthält. Sie ist keine (östrogenfreie) Minipille, die ohne Pause eingenommen wird.
Wie wird Lilia eingenommen?
Die erste Tablette wird am ersten Tag der Monatsblutung eingenommen. Danach ist an 20 weiteren Tagen jeden Tag eine Tablette Lilia einzunehmen. Anschließend folgt eine siebentägige Pause, in der es zu einer Abbruchblutung kommt. Zur besseren Orientierung sind an der Verpackung der Lilia-Tabletten die Wochentage angegeben.
Die Lilia Pille schützt ab dem ersten Tag der Einnahme und auch während der siebentägigen Pause vor einer Schwangerschaft. Wenn die erste Einnahme jedoch erst am zweiten bis fünften Tag der Regelblutung erfolgt ist, müssen während der ersten sieben Einnahmetage zusätzliche Maßnahmen zur Empfängnisverhütung ergriffen werden.
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Lilia auftreten?
Die häufigsten Nebenwirkungen von Chlormadinon- und Ethinylestradiol-Kombipräparaten sind:
- Zwischen- und Schmierblutungen
- Kopfschmerzen oder Verschlimmerung einer bestehenden Migräne
- Brustschmerzen und -spannungsgefühle
- depressive Verstimmung, Reizbarkeit oder Nervosität
- Schwindel
- Übelkeit und Erbrechen
- Akne
- Ausfluss, schmerzhafte Monatsblutungen, Ausbleiben der Regel
- Müdigkeit
- Schweregefühl in den Beinen, Wassereinlagerungen, Gewichtszunahme
- Blutdruckanstieg
- erhöhtes Risiko gefährlicher Blutgefäßverschlüsse (Thrombosen)
- Verminderung der Libido (Lust auf Geschlechtsverkehr)
Wann sollte Lilia nicht eingenommen werden?
Folgende Kontraindikationen bestehen für Lilia:
- Überempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe
- Blutgerinnungsstörungen in der Vorgeschichte wie Thrombosen, Herzinfarkt, Schlaganfall oder Durchblutungsstörungen
- ungeklärtes Ausbleiben der Regelblutung sowie ungeklärte Blutungen
- Entzündung der Bauchspeicheldrüse
- estrogenabhängige Tumore wie eine spezielle Art von Brustkrebs oder Tumore der Gebärmutterschleimhaut
Wegen der erhöhten Gefahr von Thrombosen raten Ärzte bei der Verschreibung eines Lilia-Rezepts zu besonderer Vorsicht, wenn folgende Risikofaktoren vorliegen:
- Rauchen
- Fettleibigkeit
- Operationen mit langer Immobilität
- starker Bluthochdruck
Fragen & Antworten
Die Einnahme muss innerhalb der nächsten zwölf Stunden nachgeholt werden. Ist der übliche Einnahmezeitpunkt um mehr als zwölf Stunden überschritten, ist die verhütende Wirkung nicht mehr gewährleistet. In diesem Fall muss während der nächsten sieben Tage zusätzlich verhütet werden. Wenn in dieser Zeit die Lilia-Packung zu Ende geht, sollte ohne Pause und Abbruchblutung das nächste Blister begonnen und wie gewohnt zu Ende eingenommen werden.
Lilia hat bei fehlerfreier Einnahme einen Pearl-Index von 0,2 bis 0,5. Dies bedeutet, dass bei 1.000 Frauen, die Lilia ein Jahr lang einnehmen, zwei bis fünf Schwangerschaften aufgetreten sind.
Quellen
- https://www.gesundheit.gv.at/leben/sexualitaet/verhuetung/verhuetungsmittel/hormonelle-verhuetung/pille
- https://www.apotheken-umschau.de/medikamente/beipackzettel/lilia-003-mg2-mg-filmtabletten-6119392.html
- https://www.familienplanung.de/verhuetung/verhuetungsmethoden/pille-und-minipille/
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/210649/Kontrazeption-bei-Patientinnen-mit-Risikokonstellation