Ratgeber zu Melatonin
Das natürliche Hormon für einen gesunden Schlaf
Der Körper produziert täglich selbst Melatonin zur Steuerung des Tag-Nacht-Rhythmus. Ohne die Ausschüttung von Melatonin in den Abendstunden stellt sich keine natürliche Müdigkeit ein.
Kurzfassung
- Synthetisches Melatonin als Hilfe bei Schlafbeschwerden sowie effektive Einschlafhilfe bei Jetlag und Schichtarbeit.
- Hat eine antioxidative Wirkung.
- Als Nahrungsergänzungsmittel bis 0,5 g Wirkstoff täglich nicht verschreibungspflichtig.
Was ist Melatonin?
Melatonin ist auch als Schlafhormon bekannt. Der Körper produziert es abends in der Zirbeldrüse (Epiphyse), um sich auf die bevorstehende Nachtruhe vorzubereiten. In den dunklen Wintermonaten ist der Melatoninspiegel allgemein höher, wodurch sich viele Menschen müde und schlapp fühlen – oder sogar eine Winterdepression entwickeln.
Wie wirkt Melatonin?
Der Einbruch der Dunkelheit ist für die Zirbeldrüse das Signal, das während des Tages produzierte Hormon Serotonin in Melatonin umzuwandeln. Die Augenlider werden schwerer, das Gehirn fährt zurück und der Körper wird müde. Gegen 3 bis 4 Uhr ist der Melatoninspiegel am höchsten. Anschließend sinkt er wieder, während der Körper beginnt, den Wachmacher Cortisol für den Start in den neuen Tag zu produzieren.
Wann wird Melatonin eingenommen?
Ein Melatonin Online-Rezept wird meist Menschen ab 55 Jahren ausgestellt. Da der Körper mit zunehmendem Alter immer weniger Melatonin produziert, leiden viele ältere Menschen unter Schlafbeschwerden und Insomnia. Sie nehmen abends eine Tablette ein, die sie bis zum Morgen durchschlafen lässt.
Beliebt ist Melatonin auch als Mittel gegen Jetlag, wenn die innere Uhr noch nicht auf die neue Zeitzone eingestellt ist, und bei Schichtarbeit, wenn das Einschlafen bei hellem Tageslicht schwerfällt.
Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben die Bedeutung von Melatonin für den Körper untermauert. So wurde Melatonin eine blutdrucksenkende Wirkung bestätigt, während ein Mangel die Anfälligkeit für Diabetes Typ 2 erhöhen kann.
Wie kann ich Melatonin mit Online-Rezept erhalten?
In Deutschland unterliegt Melatonin ab einer Dosierung von 0,5 mg der Rezeptpflicht. Ein Melatonin Online-Rezept erhalten Sie bei nachgewiesenen Schlafbeschwerden. Erhältlich sind Retardtabletten in folgenden Dosierungen:
- 1 mg
- 2 mg
- 5 mg
Bekannte Produktnamen sind Circadin (für Menschen ab 55 Jahren) und Slenyto (für Kinder mit Autismus).
Welche Nebenwirkungen hat Melatonin?
Bei kurzzeitiger Einnahme treten in der Regel keine Nebenwirkungen auf. Wird Melatonin jedoch längerfristig eingenommen, kann es zu Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus, Schlafbeschwerden und Unkonzentriertheit kommen.
Fragen und Antworten
Wie lange kann ich Melatonin einnehmen?
Per Melatonin Online-Rezept verordnete Medikamente zur Behandlung von Schlafbeschwerden sollten grundsätzlich nur kurzfristig über einen Zeitraum von drei Wochen eingenommen werden. Zur Behandlung von Jetlag zu Beginn und nach dem Ende einer Fernreise können Sie Ihren Schlaf-Wach-Rhythmus etwa zwei bis drei Tage lang mit Melatonin korrigieren.
Wie viel Melatonin darf ich einnehmen?
Die Dosierung hängt vom individuellen Bedürfnis ab. Den meisten Menschen genügen schon 0,5 bis 1 mg zum besseren Einschlafen.
„Viel hilft viel“ gilt bei Melatonin nicht, d. h., eine höhere Dosis verhilft nicht zu noch schnellerem Einschlafen. Stattdessen kann eine Überdosis zu Schlafbeschwerden führen und den Schlaf-Wach-Rhythmus durcheinanderbringen.
Wie kann ich Melatonin ohne Online-Rezept bekommen?
Niedrige Dosierungen unter 0,5 mg sind frei als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich und werden unter anderem in Form von Sprays und Tees angeboten.
Quellen
- https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/herzkreislauf/bluthochdruck/article/295376/hormon-melatonin-senkt-hohen-blutdruck.html
- https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/53926/Melatonin-Mangel-als-Diabetesrisiko
- https://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/1996/13/melatonin_als_arzneimittel_zulassungspflichtig___empfehlung_der_bundesinstitute_erfolgt_dosisunabhaengig_-792.html
Fabian Bohn
- Zuletzt aktualisiert: 28. Dezember 2023
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