
Die Ausstellung des Rezeptes unterliegt stets dem Ermessen des behandelnden Arztes.
Ratgeber zu Nebivolol
Wirksames Mittel gegen Bluthochdruck
Nahezu zwei Drittel der über 65-Jährigen in Deutschland leiden laut Robert-Koch-Institut unter Bluthochdruck. Ein Nebivolol-Rezept wird als wirksamer Blutdrucksenker ausgestellt.
Kurzfassung
- Nebivolol hat als Betablocker der dritten Generation vergleichsweise geringe Nebenwirkungen bei einem hohen Wirkungsgrad.
- Es entlastet das Herz, in dem es den Blutdruck senkt und den Herzschlag verlangsamt.
- Die Einnahme erfolgt üblicherweise einmal täglich.
In welchen Fällen kommt Nebivolol zum Einsatz?
Nebivolol ist als Betablocker ein Mittel gegen Bluthochdruck (Hypertonie). Darüber hinaus wird es in Fällen von chronischer Herzinsuffizienz (Herzschwäche) verschrieben.
Betablocker haben in Studien zu einer signifikant positiveren Prognose bei Patienten mit Herzinsuffizienz geführt. Unbehandelt versterben dem Deutschen Ärzteblatt (Ausgabe 21-2020) zufolge etwa 50 Prozent der Patienten innerhalb von fünf Jahren.
Wie wirkt der Betablocker?
Betablocker binden sich an die Beta-Adrenozeptoren im zentralen Nervensystem. An diese setzen sich normalerweise das Stresshormon Adrenalin sowie der Botenstoff Noradrenalin. Nebivolol besetzt deren Plätze. Das hat folgende erwünschte Effekte:
- Verlangsamung des Pulsschlags
- Senkung des Blutdrucks
- Entlastung des Herzens
- Reduzierung von Herzrhythmusstörungen
Welche Darreichungsformen gibt es?
Nebivolol ist für die orale Anwendung in Tablettenform mit einem Wirkstoffgehalt von fünf Milligramm vorgesehen. Folgende Packungsgrößen sind verfügbar:
- N1: 30 Tabletten
- N2: 50 Tabletten
- N3: 100 Tabletten
Wie oft nehme ich Nebivolol ein?
Sofern nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsempfehlungen:
Bluthochdruck | 1x täglich eine Tablette zum gleichen Zeitpunkt zu einer Mahlzeit |
Herzschwäche (Behandlungsbeginn) (Erwachsene ab 70 Jahren) | 1x täglich ¼ Tablette zu einer Mahlzeit |
Herzschwäche (Folgebehandlung) (Erwachsene ab 70 Jahren) | 1x täglich eine Tablette zu einer Mahlzeit |
Bei älteren, geschwächten und Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung kann nach Absprache mit dem Arzt die Dosis reduziert oder der Einnahmeabstand verlängert werden.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Nach der Einnahme von Nebivolol sind unerwünschte Folgen möglich. Unter anderem diese Nebenwirkungen traten bei mindestens einem unter 1.000 Behandelten auf:
- Magen-Darm-Beschwerden
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Müdigkeit
- Depressive Verstimmungen
- Sehstörungen
- Eingeschränkter Tränenfluss
- Niedriger Blutdruck
- Verlangsamung des Pulses
- Atemnot
Wann sollte von der Einnahme von Nebivolol absehen werden?
Liegen folgende Vor- und Begleiterkrankungen vor, ist die Therapie mit Nebivolol kontraindiziert:
- Asthma bronchiale
- Hypotonie (niedriger Blutdruck)
- AV-Block (Leitungsstörung zwischen den Arterien und den Herzkammern)
- Sinuatrialer Block (Verzögerung oder Unterbrechung der Erregungsleitung vom Sinusknoten zur Vorhofmuskulatur des Herzens)
- Kardiogener Schock
- Azidose (niedriger PH-Wert im Blut)
Nebivolol ohne Rezept – ist das möglich?
Der Einnahme von Nebivolol geht eine ausführliche Anamnese voraus. Darüber hinaus können Risiken und Nebenwirkungen auftreten. Das Medikament ist daher nicht rezeptfrei erhältlich.
Wie bestelle ich ein Nebivolol-Rezept?
Der Betablocker kann als Folgerezept nach einer Online-Beratung seitens TeleClinic bestellt werden. Das Nebivolol-Rezept wird elektronisch auf das Smartphone gesendet. Anschließend wird das Medikament nach Hause geschickt oder kann in einer Apotheke vor Ort abgeholt werden.
Fragen und Antworten
Wann tritt die Wirkung von Nebivolol ein?
Üblicherweise zeigt sich die blutdrucksenkende Wirkung nach ein bis zwei Wochen Behandlungsdauer. In Einzelfällen kann es bis zu vier Wochen dauern.
Was muss ich beachten, wenn ich das Medikament Nebivolol absetzen möchte?
Betablocker wie Nebivolol werden sukzessive nach Absprache mit dem Arzt, niemals jedoch abrupt abgesetzt. Es kann zu einer gefährlichen Erhöhung des Herzschlags und Blutdrucks kommen.
Quellen
- https://www.apotheken-umschau.de/Medikamente/Beipackzettel/NEBIVOLOL-AL-5-mg-Tabletten-5919707.html
- https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Nebivolol_22536
- https://www.test.de/medikamente/wirkstoff/betablocker-nebivolol-w1487/?focus=indi_k51
- https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/1997/daz-51-1997/uid-2484
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/6667/Nebivolol-Betablocker-mit-dualer-Funktion
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/214094/Therapie-der-Herzinsuffizienz-mit-reduzierter-Ejektionsfraktion
- https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/FactSheets/JoHM_2017_01_gesundheitliche_lage3.pdf?__blob=publicationFile

Nadine Leclair
- Zuletzt aktualisiert: 27. August 2024
Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.