Ratgeber zu PDE-5-Hemmern
Hochwirksame Medikamente zur Behandlung der erektilen Dysfunktion
PDE-5-Hemmer gelten heute als Goldstandard zur Behandlung der „Impotenz“ oder medizinisch korrekt: der erektilen Dysfunktion. Es gibt unterschiedliche Wirkstoffe, die sich in Wirkeintritt und Wirkungsdauer unterscheiden. In Deutschland sind PDE-5-Hemmer nur auf Rezept zu haben, weil sie bei bestimmten Patienten schwere Nebenwirkungen haben können. Es gibt aber Länder wie Polen, in denen PDE-5-Hemmer rezeptfrei erhältlich sind.
Kurzfassung
- PDE-5-Hemmer verbessern die Durchblutung der Schwellkörper im Penis.
- Sie verbessern Aufbau und Erhalt einer Erektion.
- Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Kopfschmerzen, Gesichtsrötung und Sehstörungen.
- Die Wirkstoffe Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil haben leicht unterschiedliche Wirkprofile.
- In Deutschland erhält man PDE-5-Hemmer nur auf Rezept.
Wie wirken PDE-5-Hemmer?
Damit eine Erektion entsteht, müssen sich die Schwellkörper im Penis mit Blut füllen. Die zuführenden Blutgefäße weiten sich, während der Abfluss blockiert wird. Für eine Weitung der Blutgefäße sind bestimmte Botenstoffe verantwortlich. Diese wiederum werden von Enzymen wie der Phosphodiesterase abgebaut.
Eine Blockade der Phosphodiesterase V (PDE-5) führt zu einer Steigerung der Schwellkörper-Durchblutung. PDE-5-Hemmer fördern die Entstehung der Erektion und verlängern ihre Dauer.
Wie das Ärzteblatt berichtet, haben mehrere Studien gezeigt, dass die Wirkung der PDE-5-Hemmer bei regelmäßiger Anwendung zunimmt. Nach zwölf Wochen Behandlung steigt die Erfolgsrate beim Abschluss des Geschlechtsverkehrs auf bis zu 90 Prozent.
Welche Wirkstoffe gibt es und wie unterscheiden sie sich?
Der erste PDE-5-Hemmer auf dem Markt – die „blaue Pille“ Viagra – war eine eher zufällige Entdeckung bei der Suche nach einem neuen Blutdrucksenker. Inzwischen gibt es weitere Wirkstoffe. Sie alle gelten als hocheffizient, zuverlässig wirksam und gut verträglich.
Die Unterschiede finden sich im Wirkprofil. Sie sind in der folgenden Tabelle dargestellt:
Wirkstoff | Wirkeintritt (Minuten) | Wirkdauer (Stunden) |
---|---|---|
25 bis 30 |
ca. 4 |
|
Vardenafil |
25 bis 60 |
ca. 4 |
30 |
24 bis 36 |
Die Wahl des richtigen Wirkstoffs hängt von den Wünschen des Mannes ab. Während Sildenafil und Vardenafil gut für einen aktiven Abend zu zweit geeignet sind, ist Tadalafil auch als „Wochenendpille“ bekannt. Die deutliche längere Wirkdauer mag ein Vorteil sein, verlängert allerdings das Auftreten möglicher Nebenwirkungen.
Tadalafil ist in geringer Dosis zur Dauertherapie zugelassen. Über einen längeren Zeitraum niedrig dosiert eingenommen, verbessert der Wirkstoff die nächtliche Regeneration des Penisschwellkörpers durch einen verstärkten Bluteinstrom.
Haben PDE-5-Hemmer Nebenwirkungen?
Im Hinblick auf die Nebenwirkungen verhalten sich alle PDE-5-Hemmer ähnlich. Zu den sehr häufig auftretenden Nebenwirkungen zählen:
- Kopfschmerzen
- Gesichtsröte / Flush
- Sodbrennen
- verstopfte Nase
- Dyspepsie (Oberbauchbeschwerden mit Übelkeit, Erbrechen, Aufstoßen und Völlegefühl)
Darüber hinaus kommt es häufig zu:
- Farbsehstörungen
- Schwindel
- Rücken- und Muskelschmerzen
- Blutdruckabfall und Schwindel
Fragen und Antworten
PDE-5-Hemmer sind in Deutschland verschreibungspflichtig. Ohne Rezept sind sie nicht erhältlich, weshalb ein solches Angebot mit Vorsicht zu betrachten ist. Häufig handelt es sich um billige, nicht wirksame oder gar gefährlich Importe. Anders sieht es bei einer ärztlichen Fernberatung mit darauffolgendem Versand der Potenzmittel aus. Diese Möglichkeit ist rechtens.
Patienten, die aufgrund von bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen Medikamente einnehmen, die die NO-Freisetzung beeinflussen, wie zum Beispiel Nitrate, dürfen keine PDE-5-Hemmer anwenden. Es besteht ein hohes Risiko für einen Blutdruckabfall bis hin zum Schock. Auch für Patienten mit schweren Augenerkrankungen sind sie nicht geeignet.
Quellen
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/51701/Phosphodiesterase-Hemmer-Blockade-der-Wirkstoffe-ist-unterschiedlich-stark
- https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/06/26/pde5-hemmer-gibt-es-einen-besten
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/36991/Erektile-Dysfunktion-Tadalafil-erweitert-die-Substanzpalette
- https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2003/daz-14-2003/uid-9486
- https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-122007/pde-5-hemmer-im-vergleich/