Ihr Online-Ratgeber zur Pille danach

Unser Pille danach-Ratgeber liefert Ihnen hilfreiche Informationen rund um das Medikament. Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit offene medizinische Fragen einfach & schnell in einem Online-Arztgespräch per Video zu klären, oder sich zu alternativen Behandlungsmöglichkeiten zu informieren.

Was die “Pille danach” ist, wie sie wirkt und wann sie eingenommen werden kann, erfahren Sie hier.

Männliche Samenzellen können nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr bis zu fünf Tagen in der Gebärmutter und den Eileitern überleben. Wenn es in diesem Zeitraum zum Eisprung kommt, kann es zu einer Befruchtunge der Eizelle und somit zu einer Schwangerschaft führen. Die “Pille danach” verzögert den Eisprung lange genug, um eine Befruchtung zu verhindern.

Kurzfassung

  • Die “Pille danach” ist eine Art der Notfallverhütung.
  • Es gibt zwei verschiedene Präparate mit verschiedenen Wirkstoffen.
  • Die Pille danach sollte nur im Notfall eingenommen werden und ersetzt keine herkömmlichen Verhütungsmittel.
  • Die Nebenwirkungen der Pille danach sind verhältnismäßig stark.

Was ist die “Pille danach”?

Die “Pille danach” ist eine Art der Notfallverhütung nach einer Verhütungspanne oder vergessener Verhütung (vergessene Pille, gerissenes Kondom, ungeschützter Geschlechtsverkehr). Sie wird genutzt, um ungewollten Schwangerschaften vorzubeugen, schützt jedoch nicht vor Geschlechtskrankheiten.

Die Pille danach ist keine Methode zur regelmäßigen Empfängnisverhütung und sollte nur im Notfall eingenommen werden!

Wann wird die Pille danach genommen?

Die “Pille danach” ist ein Notfall-Kontrazeptivum und wird nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr eingenommen, um eine ungewollte Schwangerschaft zu vermeiden. Im Idealfall wird das Präparat in den ersten zwölf Stunden nach dem ungeschütztem Geschlechtsverkehr eingenommen.

WirkstoffEinnahme nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr

LevonorgestrelBis zu 72h (3 Tage)
UlipristalacetatBis zu 120h (5 Tage)

Beide Präparate werden einmalig eingenommen. Es empfiehlt sich vor der Einnahme etwas zu essen, da bei einer Einnahme auf leeren Magen das Risiko besteht, dass die Tablette erbrochen wird. Falls Sie sich bis zu drei Stunden nach der Einnahme der Tablette übergeben, muss schnellstmöglich eine neue Tablette besorgt und eingenommen werden, damit die Wirkung fortgesetzt werden kann. Pro Zyklus darf die “Pille danach” maximal einmal angewendet werden. Findet trotz der Einnahme der “Pille danach” eine Befruchtung statt, ist nach heutigem Wissensstand nicht zu erwarten, dass dies eine Schädigung des Embryos nach sich zieht.

Die Präparate Levonorgestrel und Ulipristalacetat dürfen nie gleichzeitig eingenommen werden.

Bei der “Pille danach” handelt es sich nicht um eine “Abbruchpille”! Wird das Medikament also bei einer schon bestehenden Schwangerschaft eingenommen, kommt es nicht zu einem Schwangerschaftsabbruch.

Nach der Einnahme

Nach der Einnahme der “Pille danach” kann es zu einer Verschiebung der Menstruationsblutung kommen. Falls die Regelblutung sieben Tage nach dem erwarteten Menstruationstermin noch nicht eingesetzt hat, sollten Sie einen Schwangerschaftstest machen und Ihre Frauenärztin/Ihren Frauenarzt aufsuchen.

Falls Sie für gewöhnlich mit der Pille verhüten und die “Pille danach” mit dem Wirkstoff Levonorgestrel aufgrund eines Einnahmefehlers der Pille genommen haben, wird empfohlen, die normale Verhütungspille bis zum Ende des Zyklus‘ weiterzunehmen. Trotzdem sollten Sie in den folgenden Tag zusätzlich ein nicht-hormonelles Verhütungsmittel (z.B. Kondom) verwenden.

Wenn Sie trotz der Einnahme der “Pille danach” Anzeichen für eine bestehenden Schwangerschaft feststellen, sollten Sie diesen Verdacht überprüfen und mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt sprechen.

Anzeichen für eine Schwangerschaft:

  • Ausbleiben der Regelblutung
  • Ungewöhnlich schwache oder starke Blutungen
  • Morgendliche Übelkeit
  • Spannungsgefühl in der Brust
  • Bauchschmerzen
  • Extreme Müdigkeit
  • Heißhunger oder Ekel vor bestimmten Lebensmitteln
  • Stimmungsschwankungen
  • Vermehrter Harndrang

Wirkungsweise und Sicherheit der „Pille danach“

Es gibt verschiedene Präparate der „Pille danach“, die entweder den Wirkstoff Levonorgestrel oder Ulipristalacetat enthalten. Diese Wirkstoffe hemmen oder verzögern den Eisprung, solange bis die Wahrscheinlichkeit überlebender Spermien zum Zeitpunkt des Eisprungs extrem gering ist. So kann eine Befruchtung und somit eine ungewollte Schwangerschaft verhindert werden.

Nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr können männliche Samenzellen bis zu fünf Tage in der Gebärmutter und den Eileitern überleben.

Wenn die “Pille danach” rechtzeitig vor dem Eisprung eingenommen wird, ist die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft sehr gering. Je mehr Zeit jedoch zwischen dem ungeschützen Geschlechtsverkehr und der Einnahme der „Pille danach“ liegt, desto größer ist das Risiko, dass trotzdem ein Eisprung stattfindet und es zu einer Schwangerschaft kommt.

Nebenwirkungen der „Pille danach“

Aufgrund von Schwindel und Benommenheit kann die Fahrtüchtigkeit nach der Einnahme der „Pille danach“ eingeschränkt sein!

Wenn Sie nach der Einnahme Schmerzen haben, sich aus anderen Gründen sorgen oder allgemein Fragen haben, können Sie das mit einer erfahrenen Ärztin bzw. einem erfahrenen Arzt unkompliziert in einer Online-Sprechstunde abklären.

Kontraindikationen

Trifft einer oder mehrere der folgenden Punkte auf Sie zu, sollten Sie die “Pille danach” nicht einnehmen:

  • Bei Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen Levonorgestrel oder Ulipristalacetat
  • Bei einer schweren Leberfunktionsstörung
  • Bei einem erhöhten Thromboserisiko (Levonorgestrel)
  • Bei schwerem Asthma, das die Einnahme von Glucocorticoide erfordert (Ulipristalacetat)

Falls Sie schon einmal eine Eileiterentzündung, Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaft hatten, sollten Sie vor der Einnahme der “Pille danach” mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt besprechen, ob diese für Sie infrage kommt.

Sollte der Verdacht auf eine schon vorhandene Schwangerschaft bestehen (Anzeichen: Ausbleiben der Regelblutungen, morgendliche Übelkeit, etc.), sollten Sie zuerst einen Schwangerschaftstest machen und sich bei Ihrer Frauenärztin/Ihrem Frauenarzt beraten lassen.

Wo kann ich die “Pille danach” erhalten?

Die “Pille danach” ist in Apotheken rezeptfrei erhältlich. Zusätzlich können Sie in der Apotheke auch eine kostenlose Beratung erhalten und besprechen, ob eventuell bereits eine Schwangerschaft besteht oder wie wahrscheinlich eine Befruchtung ist.

Am Wochenende, an Feiertagen und in der Nacht können Sie sich an örtliche Notdienste der Apotheken wenden. Informationen dazu finden Sie im Internet oder auf Schaufensteraushängen in den Apotheken.

Unter 14 JahrenNur mit Erlaubnis/im Beisein der Eltern
14-18 JahreUnterliegt dem Ermessen der Apothekerin/des Apothekers
Ab 18 JahrenOhne Rezept in der Apotheke käuflich

Kosten der “Pille danach”

Da es keinen festgelegten Verkaufspreis für die “Pille danach” gibt, können die Preise variieren. Die Kosten für ein Präparat mit dem Wirkstoff Levonorgestrel betragen derzeit ca. 18 €.

Präparate mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat kosten etwas mehr (ca. 35 €).

Bis zum 22. Lebensjahr kann die “Pille danach” von der Krankenkasse übernommen werden, wenn die Patientin ein ärztliches Rezept für das Medikament vorweisen kann. Ab dem 18. Lebensjahr wird jedoch eine gesetzliche Zuzahlung fällig.

Quellen

  • https://www.familienplanung.de/verhuetung/verhuetungspannen/pille-danach/
  • https://www.frauenaerzte-im-netz.de/familienplanung-verhuetung/die-pille-danach-nofallverhuetung/
Von Medizinredakteur/in:
Nadine Leclair

Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.

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