Ratgeber zu Skyrizi
Für die systemische Therapie bei schwerer Schuppenflechte
Schuppenflechte (Psoriasis) ist nicht ansteckend und nicht heilbar. Medikamentös lässt sie sich jedoch insoweit behandeln, dass die schweren Hautausschläge ausbleiben. Skyrizi ist ein Medikament zur systemischen Behandlung der mittelschweren und schweren Psoriasis. Charakteristisch für die systemische Therapie ist ihre Wirkung auf den gesamten Körper. Ärzte stellen ein Skyrizi-Rezept daher aus, wenn die Schuppenflechte regelmäßig an verschiedenen Körperregionen auftritt.
Kurzfassung
- Skyrizi ist seit 2019 zur Behandlung der Schuppenflechte zugelassen.
- Das Präparat zeigt in klinischen Vergleichsstudien eine deutliche Überlegenheit gegenüber herkömmlichen Therapien.
- Ein vollständiger Rückgang der Symptome ist mit Skyrizi möglich.
Wann ist die Therapie mit Skyrizi sinnvoll?
Eine Behandlung mit Skyrizi erfolgt bei Erwachsenen mit schweren bis mittelschweren Erscheinungsformen der Psoriasis. Das Medikament lindert die bekannten Symptome; zu diesen gehören:
- Rötungen
- Schuppenbildung
- Juckreiz
- Brennender Schmerz
- Hautrisse
Die Hersteller des Präparats, Boehringer Ingelheim und Abbvie, führten im Rahmen des Zulassungsverfahrens für Skyrizi vier klinische Vergleichsstudien an über 2.000 erkrankten Personen durch. Bei 50 Prozent der mit Skyrizi behandelten Patienten klangen die Krankheitssymptome vollständig ab.
Wie wirkt Skyrizi?
Risankizumab ist der Wirkstoff in Skyrizi. Dabei handelt es sich um einen Immunglobulin-Antikörper gegen das Protein Interleukin-23. Dieses Protein regt die Bildung von weißen Blutkörperchen zur Immunabwehr an. In der Folge greift das Immunsystem körpereigenes Gewebe wie einen Fremdkörper an und es entstehen die Hautreaktionen der Psoriasis.
Die Risankizumab-Antikörper binden an das Interleukin-23 an und hemmen die weitere Bildung weißer Blutkörperchen. Die Immunabwehr gegen eigenes Gewebe reduziert sich oder kommt ganz zum Stillstand. Unter der Behandlung mit Skyrizi verringern sich die Hauterscheinungen und heilen ab.
In welcher Form erfolgt die Therapie mit Skyrizi?
Mit dem Skyrizi-Rezept verschreibt der Arzt eine Injektionslösung für die subkutane Anwendung. Die Injektion erfolgt direkt unter die Haut im Bereich der Oberschenkel oder des Bauchs. Bei jeder Anwendung soll das Medikament an verschiedenen Körperstellen verabreicht werden. Vier Wochen nach der ersten Behandlung ist eine weitere Injektion erforderlich und danach regelmäßig im Abstand von zwölf Wochen.
Welche Nebenwirkungen sind bekannt?
In Zusammenhang mit Skyrizi sind folgende schwerwiegende Nebenwirkungen bekannt:
- Grippeartige Symptome
- Fieber
- Nächtliche Schweißausbrüche
- Müdigkeit
- Anhaltender Husten
- Kurzatmigkeit
- Hautausschlag mit Bläschen
Bei Auftreten dieser Beschwerden ist ein unverzüglicher Arztbesuch notwendig.
Folgende weitere Nebenwirkungen von Skyrizi sind möglich:
Sehr häufig bei mehr als einem von zehn Patienten |
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Häufig bei einem von zehn Patienten |
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Gelegentlich bei einem von 100 Patienten |
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Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie eine dieser Nebenwirkungen feststellen.
Wer sollte Skyrizi nicht anwenden?
Bei einer bekannten Überempfindlichkeit gegen Bestandteile des Medikaments darf Skyrizi nicht injiziert werden. Weitere Kontraindikationen sind:
- Klinisch relevante aktive Infektionen wie Tuberkulose
- Impfungen mit Lebendimpfstoff innerhalb der vorausgehenden vier Wochen
- Schwangerschaft
- Stillzeit
Fragen und Antworten
Ist die Therapie mit Skyrizi bei Kindern und Jugendlichen möglich?
Über die Anwendung des Medikaments bei Kindern und Jugendlichen liegen keine ausreichenden Studien vor. Daher ist das Präparat nur für Erwachsene vorgesehen.
Über welchen Zeitraum erstreckt sich die Behandlung?
Eine Therapie mit Skyrizi dauert mindestens 16 Wochen. Stellt sich in diesem Zeitraum keine Besserung der Symptome ein, kann das Medikament abgesetzt werden. Bei einer Verbesserung des Krankheitsbildes kann der Arzt ein Skyrizi-Online-Rezept dauerhaft im Abstand von zwölf Wochen ausstellen.
Quellen
- https://www.gelbe-liste.de/neue-medikamente/skyrizi-risankizumab-plaque-psoriasis
- https://www.g-ba.de/bewertungsverfahren/nutzenbewertung/465/#zweckmaessige-vergleichstherapie
- https://www.patienteninfo-service.de/a-z-liste/s/skyrizi-75-mg-injektionsloesung-in-einer-fertigspritze/
- https://www.gesundheitsinformation.de/gesundheitsinformation-de.2169.de.html
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/214291/SKYRIZI-uebertrifft-Cosentyx-Offene-Vergleichsstudie
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/209022/Kurz-informiert
- https://cdn.aerzteblatt.de/pdf/117/24/p34.pdf?ts=05%2E06%2E2020+10%3A44%3A08
Nadine Leclair
- Zuletzt aktualisiert: 28. Dezember 2023
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