Ratgeber zu Solgest
Wirkung, Zielgruppe und Wechselwirkungen der Minipille
Eine Minipille wirkt mit nur einem Wirkstoff einer Schwangerschaft entgegen. Im Falle von Solgest ist es das Gelbkörperhormon Desogestrel. Ein Solgest-Rezept erhalten vor allem Frauen, die aus verschiedenen Gründen empfindlich auf Östrogene reagieren.
Kurzfassung
- Solgest gehört zu den Minipillen.
- Sie eignet sich für Frauen, die aus gesundheitlichen Gründen auf die Kombi-Pille verzichten.
- Auch für stillende Frauen ist die Minipille indiziert.
Wie wirkt die Solgest-Pille?
Solgest gehört zu den weitverbreiteten Minipillen. Sie wirkt durch das synthetische Gestagen Desogestrel. Dieses suggeriert dem Körper eine Schwangerschaft, sodass der Eisprung ausbleibt.
Darüber hinaus verdickt sich der Gebärmutterhalsschleim und bildet eine Barriere gegen Spermien.
Wann verschreibt der Arzt ein Solgest-Rezept?
Die Minipille Solgest ist ein Mittel für die Empfängnisverhütung für Frauen, die keine Östrogene einnehmen sollten. Dazu gehören:
- Patientinnen mit einem erhöhten Thromboserisiko
- Raucherinnen
- stillende Mütter
- Frauen, die auf Östrogene mit Wassereinlagerungen und / oder Kopfschmerzen reagieren
Der Wirkstoff Desogestrel geht nur in minimalen Mengen in die Muttermilch über und schadet aktuellen Erkenntnissen dem Säugling nicht. Deshalb kann Solgest auch von Müttern in der Stillzeit eingenommen werden.
Wann und wie lange nehme ich Solgest ein?
Solgest ist täglich zur selben Uhrzeit einzunehmen, sodass zwischen zwei Dosierungen stets ein Abstand von 24 Stunden eingehalten wird.
Die erste Pilleneinnahme erfolgt am ersten Tag der Monatsblutung. Bei Solgest ist wie bei anderen Minipillen keine Einnahmepause notwendig.
Es ist möglich, am zweiten bis fünften Tag der Periode mit der Einnahme der Solgest-Pille zu beginnen. In diesem Fall sollten in den ersten sieben Tagen zusätzliche Verhütungsmittel zum Einsatz kommen.
Der Zeitabstand zwischen zwei Einnahmen darf für eine zuverlässige Wirkung nicht größer als 27 Stunden sein.
Welche Nebenwirkungen sind bei der Einnahme möglich?
Bei Einnahme der Minipille kann es zu unerwünschten Begleiterscheinungen kommen. Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen die folgenden:
Häufige Nebenwirkungen |
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Gelegentliche Nebenwirkungen |
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Seltene Nebenwirkungen |
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In welchen Fällen ist ein Solgest-Rezept kontraindiziert?
Von der Einnahme von Solgest ist abzuraten, wenn folgende Fälle vorliegen oder vermutet werden:
- Schwangerschaft
- venöse thromboembolische Beschwerden
- bestehende oder vorausgegangene Lebererkrankungen
- Sexualsteroid-empfindliche Tumoren
- unklare vaginale Blutungen
Solgest ohne Rezept: Warum ist das nicht möglich?
Einem Pillenrezept geht eine ausführliche Untersuchung und Anamnese hervor. Sie ist notwendig, um das geeignete Verhütungsmittel für die Patientin zu verschreiben.
Bei TeleClinic kann Solgest als Folgerezept verschrieben werden. Auch ein Wechsel von einem anderen Minipillen-Präparat auf Solgest ist möglich.
Fragen und Antworten
Die Sicherheit von Verhütungsmitteln beschreibt der Pearl-Index. Er zeigt an, wie viele von 1.000 Frauen innerhalb eines Jahres bei Einnahme eines Kontrazeptivums schwanger wurden. Bei korrekter Anwendung hat die Minipille Solgest einen Pearl-Index von 0,5: Von 1.000 Frauen, die Solgest eingenommen haben, wurden fünf schwanger.
Solgest ist insbesondere für Erwachsene indiziert. Es liegen keine Studienergebnisse über die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit bei der Einnahme von Jugendlichen unter 18 vor.
Quellen
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/29060/Pilleneinnahme-und-Zeitverschiebung
- https://www.apotheken-umschau.de/medikamente/beipackzettel/solgest-75-mikrogramm-filmtabletten-8556027.html
- https://www.gelbe-liste.de/produkte/Solgest-75-Mikrogramm-Filmtabletten_824439/fachinformation
- https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Desogestrel_18930
- https://www.test.de/medikamente/wirkstoff/minipille-desogestrel-w682/