Ihr Ratgeber zur Tröpfcheninfektion

In unserem Troepfcheninfektion-Ratgeber finden Sie hilfreiche Informationen rund um das Thema. Darüber hinaus haben Sie auch die Möglichkeit, sich in wenigen Minuten von einem Arzt per Video beraten zu lassen.

Ratgeber zur Tröpfcheninfektion

Wie werden Krankheiten über eine Tröpfcheninfektion übertragen und wie können Menschen sich davor schützen? Mehr erfahren!

Krankheitserreger, die sich im Rachenraum oder im Atmungstrakt ansiedeln, werden beim Niesen, Husten und Sprechen an die Luft abgegeben. Personen in der Nähe atmen diese ein und können sich anstecken. Diese sogenannte Tröpfcheninfektion ist ein häufiger Übertragungsweg von Viren und Bakterien.

Kurzfassung

  • Insbesondere Grippe-Viren, aber auch Auslöser für grippale Infekte (häufig Bakterien) werden durch eine Tröpfcheninfektion übertragen.
  • Die Tröpfcheninfektion ist nach aktuellen Erkenntnissen eine der häufigsten Übertragungswege für das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2.
  • Ausreichender Abstand sowie ein vom Erkrankten getragener Mund-Nasen-Schutz können helfen, eine Infektion zu verhindern.

Was ist eine Tröpfcheninfektion?

Als Tröpfcheninfektion wird ein Ansteckungsweg über Sekrete aus den Atemwegen auf die Schleimhäute eines anderen Menschen bezeichnet. Beim Ausatmen, Sprechen, Husten und Niesen gelangen Mikroorganismen wie Bakterien und Viren vom Speichel, Nasensekret und/oder Sputum in die Luft. Von dort können sie von Personen in der Nähe aufgenommen, geraten auf die Schleimhäute und verbreiten sich von dort aus weiter in die oberen und unteren Atemwege.

Auf welchem Weg ist eine Übertragung möglich?

Beim Einatmen oder über direkten Kontakt wie beim Küssen gelangen winzige Tröpfchen in die Atemwege. Hierbei lassen sich zwei Übertragungswege unterscheiden:

ÜbertragungswegÜbertragene InfektionenEigenschaften der Tröpfchen
  • Tröpfchen mit einem Durchmesser von mehr als 5 Mikrometern
  • Häufiger Übertragungsweg von Influenza (Grippe) und grippalen Infekten
  • Sinken in der Luft schnell ab
  • Übertragung in der Regel nur bei Distanzen von unter einem Meter möglich
  • Tröpfchen von geringerer Größe (auch als Aerosole bezeichnet)
  • Übertragung von vergleichsweise selten vorkommenden Infektionen wie Tuberkulose und Masern
  • Schweben über längeren Zeitraum in der Luft
  • Können über größere Distanzen verbreitet werden

Welche Erreger werden übertragen?

Durch eine Tröpfcheninfektion werden bakterielle sowie virale Infektionsherde übertragen. Die Tabelle bietet eine Übersicht über die häufigsten jeweiligen Erkrankungen:

Virale Erreger

Bakterielle Erreger

Am häufigsten werden grippale Infekte sowie Grippeviren über Tröpfcheninfektionen übertragen. Bakterielle Erreger lösen dagegen eher seltene Krankheiten aus.

Wie kann ich mich schützen?

Geschlossene Räume sowie öffentliche Verkehrsmittel bieten ein ideales Klima für Tröpfcheninfektionen. An der frischen Luft ist die Gefahr geringer, sich zu infizieren.

Eine hohe Luftfeuchtigkeit kann das Infektionsrisiko vermutlich verringern. Zwar hat der Wassergehalt der Raumluft nur wenig Einfluss auf die Zahl der von einer infizierten Person versprühten Viren. Diese waren in Versuchen jedoch weniger infektiös.

Durch ein risikobewusstes, rücksichtsvolles Verhalten kann jeder Einzelne entscheidend dazu beitragen, sich selbst und andere vor einer Tröpfcheninfektion zu schützen.

Verhaltensweisen

Ausreichender Abstand gilt nach wie vor als beste Prävention gegen eine Tröpfcheninfektion. Um eine Infektion über Gegenstände wie Türklinken oder Treppenläufe zu verhindern, gelten außerdem diese Regeln:

  • Nicht in die Hände husten oder niesen. Stattdessen sollte ein Taschentuch verwendet, das anschließend sofort entsorgt werden sollte. Alternativ kann die Armbeuge herhalten.
  • Nicht ins Gesicht fassen: Von der Tröpfchen- zur Schmierinfektion ist es ein kurzer Weg. Viren und Bakterien können über die Hände eines Erkrankten an die einer zweiten Person kommen. Fasst diese sich ins Gesicht, gelangen Erreger in die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen.
  • Eine sorgfältige Händehygiene kann eine Übertragung über diesen Weg verhindern.

Impfung

Gegen verschiedene virale Erkrankungen gibt es Impfstoffe. So wird vor allem immunschwachen Menschen eine jährliche Grippeimpfung empfohlen. Menschen ab 60 Jahren ist zu einer Pneumokokkenimpfung zu raten: Der Erreger kann nach grippalen Infekten schwere Lungenentzündungen hervorrufen.

Die Grippe-Impfung schützt nicht zwingend davor, an Grippe zu erkranken, denn Influenza-Viren mutieren von Jahr zu Jahr. Die Gefahr eines schweren Verlaufs kann jedoch minimiert werden.

Das Team von TeleClinic berät umfassend darüber, wie sich Tröpfcheninfektionen vermeiden lassen.

Wann ist die Gefahr einer Tröpfcheninfektion erhöht?

Grippeviren verbreiten sich insbesondere im Winter, in der Regel zwischen Dezember und April. Da es in geschlossenen Räumen eher zu einer Ansteckung kommen kann, haben Influenza-Erreger leichteres Spiel.

Menschen mit einem schwachen Immunsystem sind darüber hinaus stärker gefährdet. Sie wehren Krankheitserreger weniger erfolgreich ab als Personen mit gestärkter Abwehr.

Wie wird das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 übertragen?

Die Tröpfcheninfektion gilt nach aktuellem Stand als Hauptansteckungsgefahr des neuartigen Coronavirus. Es nimmt hierbei eine Sonderstellung ein: Eine Ansteckung kann sowohl durch Aerosole als auch durch größere Tröpfchen erfolgen.

Es ist anzunehmen, dass ein Abstand von ein bis zwei Metern für einen effektiven Schutz nicht ausreicht. Experten empfehlen daher, sich zusätzlich mit einem Mund-und-Nasen-Schutz zu wappnen.

Wichtig: Mittlerweile erhärtet sich der Verdacht, dass Umwelteinflüsse für den Verlauf von Sars-CoV-2 mitverantwortlich sind. Areale mit einem hohen Schadstoffanteil in der Luft sind tendenziell von mehr schweren Verläufen betroffen. Auch bei Rauchern scheint die Gefahr erhöht.

Bislang ist nicht ausreichend geklärt, ob sich die Ansteckungswelle von Sars-CoV-2 in den Sommermonaten wie beim Grippe-Erreger abschwächt.

Fragen und Antworten

Wie lange kann die Inkubationszeit bei einer Tröpfcheninfektion sein?

Die Inkubationszeit nach einer Tröpfcheninfektion – der Zeitraum zwischen Infektion und ersten Symptomen – kann je nach Erreger zwischen 3 und 14 Tage betragen. Das Grippevirus zeigt üblicherweise nach ein bis drei Tagen Symptome, während eine Infektion mit Sars-CoV-2 bis zu 14 Tage, in Einzelfällen sogar bis zu 24 Tage unbemerkt bleiben kann.

Kann ich Erreger verbreiten, obwohl ich keine Krankheitssymptome zeige?

Schon während der Inkubationszeit besteht die Gefahr, dass Patienten die Erreger übertragen. Mit dem Grippevirus infizierte Personen können einige Stunden, bevor erste Beschwerden auftreten, Viren verbreiten. Sie sind darüber hinaus drei bis fünf Tage nach Ausbruch der Krankheit ansteckend.

Das Robert Koch-Institut schätzt anhand der aktuellen Datenbasis, dass das neuartige Coronavirus bereits 2,5 Tage vor Beginn erster Symptome verbreitet werden kann. Wie lange Patienten den Erreger verbreiten, steht bislang nicht zweifelsfrei fest. Vermehrungsfähige Viren wurden anhand von Rachenabstrichen bis zum vierten Tag, bei Abstrichen aus dem Sputum bis zum achten Tag nach Ausbruch der Krankheit festgestellt.

Wie hoch ist die Gefahr, bei einer Tröpfcheninfektion tatsächlich zu erkranken?

Verschiedene Faktoren spielen eine Rolle für den Ausbruch einer durch Tröpfchen ausgelösten Infektion:

  • Das Immunsystem des Betroffenen
  • Das Vorliegen einer Impfung
  • Der gesundheitliche Allgemeinzustand

Wovon hängt die Schwere einer Erkrankung ab?

Die genannten Faktoren beeinflussen nicht zuletzt ebenfalls den Schweregrad der Krankheit. So kann eine Grippe milder verlaufen, wenn der Patient geimpft ist. Vorerkrankungen der Lunge wie Asthma oder COPD ( chronic obstructive pulmonary disease / dauerhafte atemwegsverengende Lungenerkrankung) können den Verlauf dagegen verstärken.

Quellen

  • https://www.infektionsschutz.de/infektionskrankheiten/uebertragungswege/troepfcheninfektion/
  • https://medicalforum.ch/journalfile/view/article/ezm_smf/de/smf.2005.05581/94724ff5933da4172f567007a70ebe54b7dafeb7/smf_2005_05581.pdf/rsrc/jf
  • https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/53603/Feuchte-Raumluft-inaktiviert-Grippeviren
  • https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/influenza/allgemeines-und-haeufigkeit.html
  • https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/111727/SARS-CoV-2-Infektion-ueber-die-Luft-nicht-auszuschliessen
  • https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/covid-19/ansteckungsgefahr-inkubationszeit/
  • https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html#doc13776792bodyText4
  • https://www.apotheken-umschau.de/Erkaeltung/Schuetzt-ein-Mundschutz-vor-Viren-502919.html
  • https://www.faz.net/aktuell/wissen/corona-krise-verschaerft-schmutzige-luft-das-pandemie-desaster-16728901.html
Von Medizinredakteur/in:
Fabian Bohn

Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.

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