Behandlung bei Borkenflechte

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Borkenflechte-Ratgeber

Erfahren Sie, wie die bakterielle Hauterkrankung entsteht und welche Behandlungsformen zur Verfügung stehen.

Borkenflechte tritt vor allem im jungen Alter auf: Sie ist mit einem jährlichen Aufkommen von 20 Fällen pro 1.000 Einwohner laut der Gelben Liste die häufigste Hautkrankheit bei Kindern.

Kurzfassung

  • Borkenflechte ist eine vor allem bei Kindern, seltener bei Erwachsenen auftretende Hautentzündung.
  • Verursacht wird sie von verschiedenen Bakterien.
  • Zu den typischen Symptomen gehören mit Eiter gefüllte Bläschen im Mund-Nasen-Bereich sowie an den Händen.
  • Die Krankheit ist hochansteckend, jedoch nicht meldepflichtig.

Definition: Was ist Borkenflechte?

Borkenflechte (Impetigo contagiosa), auch als Grindflechte, Pustelflechte oder Schleppe bekannt, ist eine durch Bakterien ausgelöste Infektionskrankheit. Insbesondere im Bereich von Mund und Nase sowie an den Händen bilden sich eitrige Blasen und Pusteln. Erwachsene sind nur selten betroffen, die Krankheit tritt vor allem im Kindesalter auf und hier vor allem zwischen drei und acht Jahren.

Welche Symptome sind typisch für Impetigo contagiosa?

Borkenflechte zeigt sich typischerweise durch rote, juckenden Flecken, auf denen sich im Verlauf mit Eiter und Flüssigkeit gefüllte große oder kleine Blasen bilden. Platzen sie auf, entsteht ein gelblich brauner Schorf.

Durch Kratzen können sich die Bakterien und damit die Symptome auf den ganzen Körper verteilen.

Auf den allgemeinen Gesundheitszustand hat Borkenflechte üblicherweise keinen Einfluss. Betroffene fühlen sich weiter fit, sind jedoch hoch ansteckend.

Welche Ursachen hat die Hautkrankheit?

Borkenflechte wird von zwei Bakterienarten ausgelöst. Abhängig vom Stamm unterscheiden sich die Größen der Bläschen und weitere Ausprägungen der Krankheit:

BakterienstammAusprägungen
Streptokokken
  • Kleinblasige Ausprägung
  • Häufigste Form (etwa 80 Prozent der Fälle)
  • Es kann zu Co-Infektionen mit Staphylokokken-Bakterien kommen
  • Vereinzelt Nierenschädigungen möglich
Staphylokokken-Bakterien
  • Bildung großer Blasen
  • Selteneres Aufkommen
  • Gelegentlich mit Fieber, Juckreiz und Lymphknotenschwellungen verbunden

Wie kommt es zu einer Ansteckung?

Borkenflechte ist hochinfektiös: Die Ansteckung erfolgt durch direkten Hautkontakt oder Schmierinfektionen, also durch Berühren von infizierten Gegenständen oder Flächen. Unter spielenden Kindern und innerhalb der Familie kann sich die Krankheit daher sehr schnell ausbreiten. Unter Umständen können Kinder sich auch selber anstecken (Autoinfektion), etwa über infiziertes Nasensekret.

Üblicherweise ist die Haut durch Schutzmechanismen wie den Säureschutzmantel vor dem Eindringen von Bakterien geschützt. Winzige Kratzer oder Insektenstiche sind jedoch Einfallstor für Keime. Sie dringen unbemerkt ein und verursachen Entzündungen wie die Borkenflechte. Die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Auftreten der typischen Symptome (Inkubationszeit) beträgt in der Regel zwei bis zehn Tage.

Kinder müssen bis zur Abheilung der Symptome auf den Besuch von Schule oder Kindergarten verzichten. Auch innerhalb der Familie ist Vorsicht angesagt: Für die Übertragung genügt eine bloße Berührung des Erkrankten oder von ihm verwendeten Gegenständen.

Kann es bei Borkenflechte zu Komplikationen kommen?

In der Regel heilen die Bläschen ab, ohne dass Narben zurückbleiben. Dringt die Entzündung jedoch tiefer ein, kann sie Muskulatur und Sehnen angreifen. In seltenen Fällen kommt es zu einer Sepsis (Blutvergiftung). In diesem Fall ist eine sofortige intensivmedizinische Behandlung indiziert. Anzeichen für eine Sepsis sind unter anderem:

  • Fieber
  • Herzrasen
  • Beschleunigte Atmung
  • Schmerzen

Sind Streptokokken die Ursache für Borkenflechte, kann es zu einer Nierenentzündung als Spätfolge kommen. In sehr seltenen Fällen tritt das Lyell-Syndrom auf: Das „Syndrom der verbrühten Haut“ wird von Giftstoffen ausgelöst, die die Bakterien absondern. Die Symptome ähneln mit Rötungen und Bläschen denen der Borkenflechte, es kommt darüber hinaus jedoch zu einer Ablösung der Haut. In diesem Fall sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.

Wie stellt der Arzt die Diagnose Borkenflechte?

Die typischen Symptome machen es dem Arzt in der Regel einfach, eine Borkenflechte zu diagnostizieren. Ein Hautabstrich klärt darüber hinaus, um welche Bakterienart es sich handelt.

Welche Behandlungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung?

Borkenflechte erfordert medikamentöse Therapie. Zwar heilt sie auch ohne Behandlung innerhalb von rund drei Wochen von selber aus, ist jedoch bis zum vollständigen Abklingen der Symptome ansteckend.

Der Arzt verschreibt in einem ersten Schritt in der Regel antibiotikahaltige Salben, Cremes oder Lotionen für die lokale Anwendung. Diese Behandlungsform zeigt insbesondere bei leichten, durch Staphylokokken ausgelösten Infektionen schnelle Erfolge. Liegt ein Streptokokken-Befall und/oder eine großflächige Ausprägung vor, ist Antibiotika zum Einnehmen indiziert.

Tritt nach drei Tagen Salben-Anwendung keine Besserung ein, ist es ratsam, erneut den Arzt zu konsultieren. In diesem Fall ist in der Regel eine systemische (ganzkörperliche) Antibiotika-Behandlung mit Tabletten indiziert.

Wie können Betroffene sich selbst und ihr Kind vor Borkenflechte schützen?

Eine Ansteckung sowie die Verbreitung der Bakterien bei erfolgter Infektion lassen sich durch penible Hygienemaßnahmen eindämmen:

  • Hände regelmäßig mindestens 20 Sekunden mit Wasser und Seife waschen.
  • Kurze Fingernägel, um eine Übertragung an andere Hautareale zu vermeiden.
  • Wäsche und Heimtextilien, die mit dem Erreger in Berührung gekommen ist, bei mindestens 60, besser 90 Grad waschen.
  • Gründliche Körperpflege mit speziellen antibakteriellen Waschlösungen, die die Keimdichte auf der Haut reduzieren.

Betroffene Hautareale abzudecken, etwa durch Verbände, fördert die Abheilung und senkt die Ansteckungsgefahr. Der Patient muss außerdem eigene Handtücher, Waschlappen und andere Körperpflegemittel wie Kämme und Bürsten nutzen.

Eine Borkenflechten-Infektion macht nicht immun. Eine Ansteckung ist auch nach überstandener Krankheit wieder möglich.

Wann zum Arzt mit Borkenflechte?

Beim Auftreten typische Anzeichen sollte so rasch wie möglich der Arzt befragt werden. Er stellt die Borkenflechte-Diagnose und verschreibt entsprechende Medikamente.

Fragen und Antworten

Ist Borkenflechte meldepflichtig?

Gemäß Infektionsschutzgesetz ist Impetigo contagiosa meldepflichtig. Eltern betroffener Kinder sind verpflichtet, die Leitung von Kindergarten beziehungsweise Schule über die Infektion zu informieren. Diese meldet den Fall wiederum an das Gesundheitsamt.

Wie lange ist die Krankheit infektiös?

Bei Behandlung der Borkenflechte mit Medikamenten (Antibiotika) ist der Patient frühestens nach 24 Stunden oder nach Abheilen der Symptome nicht mehr ansteckend. Das Robert Koch-Institut (RKI) berichtet von einer Ansteckungsfähigkeit von bis zu drei Wochen, mit eitrigen Ausscheidungen von längeren Zeiträumen.

Öffentliche Einrichtungen darf das Kind demnach bei einer wirksamen Antibiotikatherapie nach 24 Stunden wieder besuchen. Bleiben die eitrigen Bläschen bestehen, ist dies erst nach deren Abklingen wieder erlaubt.

Brauchen Patienten bei Borkenflechte eine Krankschreibung?

Kinder benötigen üblicherweise keine Krankschreibung; unter Umständen ist eine Bescheinigung des Arztes notwendig. Da Borkenflechte auch bei Erwachsenen auftreten kann und ebenso infektiös ist wie bei Kindern, sollte für die Dauer der Symptome eine Krankschreibung vom Arzt eingeholt werden.

Es ist eine ärztliche Bescheinigung notwendig, damit der Patient zum Beispiel Gemeinschaftseinrichtungen wieder besuchen darf.

Quellen

  • https://www.ratgeber-hautgesundheit.de/ansteckende-hautkrankheiten/borkenflechte/
  • https://www.gelbe-liste.de/krankheiten/impetigo-contagiosa
  • https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-102007/eitrige-blaeschen-und-gelbe-krusten/
  • https://www.aerzteblatt.de/archiv/29365/Pyodermien-Ein-interdisziplinaeres-Problem
  • https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/borkenflechte-impetigo-contagiosa-grindflechte/
  • https://www.aok-bv.de/presse/medienservice/ratgeber/index_23271.html
  • https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Wiederzulassung/Wiederzulassung_Tabelle.pdf?__blob=publicationFile
Von Medizinredakteur/in:
Nadine Leclair

Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.

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