Ratgeber zu Bilastin
Bilastin ist ein sogenanntes Antihistaminikum, also ein Präparat, das die körpereigene Überreaktion bei allergischen Reaktionen wie Heuschnupfen dämpft. Zudem kommt das Medikament bei Nesselfieber oder allergischen Bindehautentzündungen zur Anwendung. Das Antihistaminikum kann nicht nur von Erwachsenen, sondern auch von Kindern ab zwölf Jahren eingenommen werden. Erfahren Sie hier mehr über Bilastin und ob Sie für Bilastin ein Rezept benötigen.
Das Wichtigste in Kürze
- Bilastin ist ein Antihistaminikum der zweiten Generation, das die Symptome von Allergien lindert.
- Der Wirkstoff blockiert das Andocken körpereigener Substanzen durch das Blockieren der dafür vorgesehenen Rezeptoren.
- Das Präparat macht nicht müde, wirkt schnell und über längere Zeit.
Wann wird Bilastin eingenommen?
Früher wurde ein Bilastin-Rezept ausgestellt, um die Symptome von Allergien besonders im Bereich der Nase und Augenschleimhäute zu mildern. Insbesondere Heuschnupfen kann mithilfe der Tabletten eingedämmt werden, um Patienten und Patientinnen einen weitgehend beschwerdefreien Alltag zu ermöglichen. Daneben können auch andere allergische Reaktionen behandelt werden:
- Entzündungen der Bindehaut des Auges
- Nesselsucht
Bilastin eignet sich besonders, weil die Einnahme nicht müde macht und damit auch die Leistungsfähigkeit oder Fahrtüchtigkeit nicht beeinträchtigt.
Wie wirkt ein Antihistaminikum wie Bilastin?
Wie sich aus der Bezeichnung Antihistaminikum erkennen lässt, wirkt Bilastin der Bildung des körpereigenen Histamins entgegen. Histamin erweitert die Blutgefäße, erhöht so die Durchblutung von Haut und Schleimhäuten und fördert damit Juckreiz, Rötungen oder die Bildung schmerzhafter Quaddeln.
Allerdings sind Antihistaminika wie Bilastin keine Therapie, die den Ursachen zu Leibe rückt, sondern lediglich eine – wenn auch effektive – Behandlung der Symptome.
Weshalb gab es das Präparat früher nur mit Bilastin-Rezept?
Die Antihistaminika der ersten Generation wirkten mehr oder weniger stark sedierend (ermüdend) und gingen mit einer Breitenwirkung einher, die sich unter Umständen auf die Schleimhaut des Magens erstreckte. Daher wurden sie erst nach einem Arztgespräch, möglicherweise auch einer körperlichen Untersuchung, verschrieben. Die Präparate der zweiten Generation sind milder, sodass es sie seit Anfang 2021 Bilastin rezeptfrei gibt.
Falls ein anderes, rezeptpflichtiges Heuschnupfen-Präparat benötigt wird, kann der Arzt der TeleClinic ein Folgerezept gegen Vorlage einer Erstverschreibung ausstellen. Dies kann über die App gleich eingelöst werden. Das Medikament wird entweder kostenfrei nach Hause geliefert oder kann in einer Apotheke in der Nähe abgeholt werden.
In welcher Packungsgröße ist Bilastin im Handel?
Bilastin, Handelsname Bilaxten oder Bitosen, ist in Form von Tabletten zu je 20 mg des Wirkstoffs im Handel, die Packung enthält 20 Tabletten. Eine einzelne Tablette entspricht der geeigneten Tagesdosis. Da Mahlzeiten und Fruchtsäfte die Aufnahme des Wirkstoffs reduzieren, sollten Patientinnen und Patienten Bilastin eine Stunde vor oder zwei Stunden nach Mahlzeiten einnehmen.
Welche Nebenwirkungen sind in Studien zu Bilastin aufgetreten?
Die Nebenwirkungen sind überschaubar – in Studien berichteten Probanden vor allem über:
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
- Schwindel
Allerdings wurden vergleichbare Nebenwirkungen auch in Kontrollgruppen auf das Placebo (Scheinmedikament) beobachtet.
Wann sollte Bilastin nicht eingenommen werden?
Zur Verträglichkeit und Einnahme von Bilastin während der Schwangerschaft liegen nicht hinreichend Daten vor, ebenso wenig ist geklärt, ob und wie weit der Wirkstoff während der Stillzeit in die Muttermilch übergeht. Daher sollten Schwangere und stillende Mütter auf die Einnahme verzichten. Auch Kinder unter zwölf Jahren und Personen mit Funktionsstörungen der Nieren sollten Bilastin nicht einnehmen.
Quellen
- https://www.gelbe-liste.de/produkte/Bitosen-20-mg-Tabletten_531043
- https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2011/daz-4-2011/neues-h1-antihistaminikum-bilastin
- https://www.pharmazeutische-zeitung.de/bilastin-wird-rezeptfrei-tyrothricin-bleibt-es-123306/
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/217861/Therapie-der-allergischen-Rhinitis-Polymedikation-Fragen-nach-der-Evidenz
- https://www.allergieinformationsdienst.de/therapie/medikamente/antihistaminika.html