Ratgeber zu Clemastin
Antiallergikum gegen Heuschnupfen und Hauterkrankungen
Clemastin ist ein Antihistaminikum der 1. Generation, das zur Behandlung bei Allergien eingesetzt wird. Zum Einsatz kommt der Arzneistoff auch bei verschiedenen Hauterkrankungen und allergisch bedingtem Kreislaufversagen – dem anaphylaktischen Schock. Ein Online-Rezept für die Behandlung stellen die Ärzte der TeleClinic aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Clemastin ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der H1-Antihistaminika der 1. Generation und wirkt antiallergisch sowie entzündungshemmend.
- Clemastin wird zur Behandlung vor allem bei Heuschnupfen (allergische Rhinitis), chronischer Nesselsucht (Urtikaria), Erkrankungen der Haut/Schleimhaut mit Juckreiz (Pruritus) und in der Notfallmedizin beim anaphylaktischen Schock eingesetzt.
- Der Wirkstoff wirkt stark auf das Zentrale Nervensystem, die damit verbundene häufigste Nebenwirkung ist Müdigkeit.
- Das Medikament ist für die orale Einnahme vorgesehen, hat eine Wirkdauer von 10 bis 12 Stunden und wird zweimal täglich eingenommen.
Was sind H1-Antihistaminika?
Auslöser für sogenannte allergische Reaktionen vom Soforttyp ist der Botenstoff Histamin. Der menschliche Organismus verfügt über viele Andockstellen (Rezeptoren) für Histamin, besonders über H1-Rezeptoren, sie spielen die Hauptrolle für allergische Reaktionen an Nase, Augen und Haut.
Unterschiede in der Wirkung bestehen zwischen den verschiedenen Generationen der H1-Blocker. H1-Antihistaminika wie Clemastin wirken als kompetitiver Antagonist – als Substanz, die an einen bestimmten Rezeptor bindet; sie besetzt H1-Rezeptoren und verdrängt das Histamin, so dass diese nicht mehr aktiviert werden können. Dadurch wirkt sie antiallergisch: Juck- beziehungsweise Niesreiz, eine verstärkte Sekretproduktion der Nasenschleimhäute, Tränenfluss und juckende Hautschwellungen bleiben aus.
Clemastin wird üblicherweise in Salzform als Clemastinhydrogenfumarat angewendet.
Anwendung von Clemastin
Clemastin ist in Form von Tabletten und als Injektionslösung für die intravenöse oder intramuskuläre Verabreichung erhältlich. Ein Rezept für Clemastin zur oralen Einnahme verschreiben Hausärzte, HNO-Ärzte und Allergologen bei
- Heuschnupfen (allergische Rhinitis)
- allergiebedingter Erkrankung der Augenbindehaut (allergische Konjunktivitis)
- verschiedenen Hauterkankungen mit Juckreiz (Pruritus)
- chronische Nesselsucht (Urtikaria)
- akuten und chronischen Ekzemen
- Insektenstichen und -bissen
- Sonnenbrand
Clemastin kommt auch bei heftigen allergischen Reaktionen wie dem anaphylaktischen Schock zum Einsatz. Hier erfolgt die Verabreichung als Injektionslösung.
Einnahme und Dosierung
Das Medikament ist für die orale Einnahme vorgesehen, hat eine Wirkdauer von 10 bis 12 Stunden und wird zweimal täglich eingenommen, in aller Regel morgens und abends vor den Mahlzeiten.
Die Dauer der Behandlung ist von verschiedenen Faktoren abhängig, beispielsweise von Ausprägung und Verlauf der Krankheit.
Die Dosierung erfolgt immer nach Anweisung des Arztes. Üblich sind für
- Kinder von 6 bis 12 Jahren: zweimal täglich eine halbe Tablette
- Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene: zweimal täglich eine Tablette
Ohne Rücksprache mit dem behandelnden Arzt soll das Präparat nicht länger als 14 Tage eingenommen werden. Teilen Sie Ihrem Arzt bitte auch mit, ob Sie die bisherige Wirkung für zu stark oder zu schwach erachten.
Schwangerschaft und Stillzeit
Clemastin ist unter strenger Abwägung von Nutzen und Risiko für die Anwendung während der Schwangerschaft und in der Stillzeit geeignet, sofern gleichzeitig eine sedierender, schlafanstoßender Effekt gewünscht ist.
Nebenwirkungen
Antihistaminika der 1. Generation haben mehr Nebenwirkungen als solche der 2. Generation. Im Zusammenhang mit der Einnahme von Clemastin sind folgende unerwünschte Wirkungen bekannt:
- Müdigkeit, Benommenheit
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Sehstörungen
- Mundtrockenheit
- Übelkeit
- Erbrechen
- Herzrhythmusstörungen
Treten Beschwerden beim Wasserlassen auf oder setzen Sehstörungen ein, kontaktieren Sie bitte umgehend Ihren behandelnden Arzt.
Kontraindikationen
Patienten sollten Clemastin nicht anwenden bei
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- Herzrhythmusstörungen
- Magengeschwüren
- Glaukom
- Stoffwechselerkrankungen aus der Gruppe der Porphyrien
- Blasenentleerungsstörungen, Prostatahyperplasien
- eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion
Patienten dürfen Clemastin nicht mit Arzneimitteln kombinieren, die die Ausscheidung der Antihistaminika verringern. Dazu gehören Makrolid-Antibiotika, zum Beispiel Erythromycin. Es steigt das Risiko für unerwünschte Wirkungen am Herzen.
Fragen & Antworten
Clemastin ist zwar rezeptfrei, aber apothekenpflichtig. Das Clemastin-Rezept der TeleClinic lösen Sie online über die App ein. Der Versand erfolgt kostenfrei nach Hause. Alternativ können Sie das Mittel in einer Apotheke abholen.
Quellen
- https://www.aerzteblatt.de/treffer?mode=s&wo=1041&typ=1&nid=125919&s=Heuschnupfen
- https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Clemastin_2714
- https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffgruppen/h1-antihistaminika
- https://www.allergieinformationsdienst.de/krankheitsbilder/heuschnupfen/verbreitung.html
- https://www.apotheken-umschau.de/medikamente/basiswissen/gruenes-rezept-fuer-rezeptfreie-arzneien-701739.html
- https://flexikon.doccheck.com/de/Clemastin
- https://www.test.de/medikamente/wirkstoff/antihistaminika-zum-einnehmen-azelastin-cetirizin-clemastin-desloratadin-dimetinden-ebastin-fexofenadin-hydroxin-levocetirizin-loratadin-mizolastin-und-rupatadin-w348/
- https://www.embryotox.de/arzneimittel/details/ansicht/medikament/clemastin/