TeleClinic Ärzte stellen aufgrund von Suchtpotential im Regelfall keine Modafinil Rezepte aus.
Ratgeber zu Modafinil
Medikament zur Behandlung der Narkolepsie – der „Schlafkrankheit“
Nach Schätzungen der Deutschen Narkolepsie-Gesellschaft (DNG) leiden hierzulande rund 40.000 Menschen unter der Schlafkrankheit. Die Behandlung erfolgt mit Modafinil. Der Arzneistoff ist heute als Generikum verfügbar, der Arzt kann das Modafinil Online-Rezept zur Behandlung exzessiver Schläfrigkeit ausstellen.
Kurzfassung
- Ohne Behandlung macht Narkolepsie für Betroffene einen normalen Alltag unmöglich. Das Arzneimittel Modafinil dient zur Therapie von Narkolepsie.
- Modafinil hält wach, ohne kognitive Fähigkeiten zu beeinflussen.
- Das verschreibungspflichtige Modafinil ist in Deutschland seit dem Jahr 2008 auf Rezept erhältlich.
Was ist Narkolepsie und welche Therapie hilft?
Bei der Narkolepsie handelt es sich um eine seltene neurologische Gehirnerkrankung. Die Krankheit hat den Status einer Schwerbehinderung, die vollständige Arbeitsunfähigkeit kann gegeben sein. Als Ursache vermuten Wissenschaftler einen erblichen Gendefekt. Die Folge der Erkrankung ist ein unkontrollierbarer Einschlaf drang. Bis heute ist die Narkolepsie nicht heilbar, allerdings kann Modafinil typische Symptome wie die Tagesmüdigkeit mindern und wird daher im Rahmen der Therapie verschrieben. Der Wirkstoff gehört zur Gruppe psychostimulierender Medikamente und wurde in den 1980er-Jahren in Frankreich entwickelt.
Wie wirkt Modafinil?
Modafinil wirkt auf die Schlaf-Wach-Zentren im Gehirn und steigert die Wachheit am Tag. Wie der Wirkmechanismus genau funktioniert, ist nicht bekannt. Der Wirkstoff gilt als erstes Mittel zur Therapie der Erkrankung. Zusätzlich erfolgt eine medikamentöse Regulierung des Nachtschlafs. Je nach Schweregrad der Erkrankung können Betroffene mithilfe der Medikamente ein fast normales Leben führen.
Die Zulassung wurde im Jahr 2011 von der Europäischen Arzneimittelagentur eingeschränkt, für das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) und das chronische Schichtarbeiter-Syndrom wird das Modafinil Rezept nicht mehr ausgestellt.
Welche Nebenwirkungen hat Modafinil?
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Häufige Nebenwirkungen:
- Nervosität
- Appetitlosigkeit
- Angst
- Depression
- Verwirrtheit, Reizbarkeit, Denkstörungen
- Bauchschmerzen und Übelkeit
Seltene Nebenwirkungen:
- Leichte allergische Reaktion
- Persönlichkeitsstörung
- Verminderte Libido
- Diabetes mellitus
Wenn die Therapie mit Modafinil zu Hautausschlägen führt, müssen Sie die Einnahme sofort beenden. Andernfalls kann es zu lebensbedrohlichen Überempfindlichkeitsreaktionen kommen.
Der Hersteller weist in einem Rote-Hand-Brief darauf hin, dass die Einnahme während der Schwangerschaft möglicherweise angeborene Fehlbildungen zur Folge haben kann. Schwangere dürfen das Mittel nicht anwenden.
FAQ zum Modafinil Online-Rezept
Wann darf ich Modafinil nicht einnehmen?
Unter folgenden Konditionen darf eine Therapie mit Modafinil nicht oder nur mit Vorsicht erfolgen:
- Gleichzeitige Gabe von Prazosin
- Abhängigkeitserkrankungen
- Schwere Angstzustände
- Psychotische Vorerkrankungen
- Bluthochdruck
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Leber- und Nierenerkrankungen
Steigert Modafinil die kognitive Leistungsfähigkeit?
In einer Studie zeigten sich teilweise positive Effekte auf die Leistungsfähigkeit. Manche nutzen es missbräuchlich vor Prüfungen, um ihre Leistungsfähigkeit zu steigern. Studien weisen allerdings auf ein Abhängigkeitspotenzial hin. Im Leistungssport gilt der Wirkstoff als Doping.
Gibt es ein alternatives Medikament?
In Deutschland ist Methylphenidat für die Therapie der Narkolepsie zugelassen und eine Alternative.
Was ist die übliche Dosis?
Die tägliche Dosis beträgt meist 200 bis maximal 400 Milligramm, die Einnahme sollte bevorzugt morgens erfolgen.
Welche Darreichungsformen gibt es?
Modafinil gibt es in Form weißer Tabletten, in einer Packung sind 20 Stück.
Ist Modafinil ohne Rezept erhältlich?
Das Arzneimittel ist in Deutschland verschreibungspflichtig. Der Arzt darf es nur noch zur Therapie der Narkolepsie verschreiben. Bei anderen Beschwerden ist die Einnahme nicht erlaubt.
Quellen
- https://www.aerztekammer-bw.de/20buerger/30patientenratgeber/n_s/narkolepsie.html
- https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Modafinil_27434
- https://www.aerzteblatt.de/treffer?mode=s&wo=17&typ=1&nid=103013&s=narkolepsie
- https://www.apotheken-umschau.de/Medikamente/Beipackzettel/MODAFINIL-neuraxpharm-200-mg-Tabletten-9292139.html
Fabian Bohn
- Zuletzt aktualisiert: 28. Februar 2024
Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.