Behandlung bei Essstörungen

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In den heutigen Zeiten ist es kein Wunder, dass Menschen zu Essstörungen neigen. Gerade Mädchen im heranwachsenden Alter werden durch Schönheitsideale in den sozialen Medien regelrecht geleitet. Doch nicht nur das kann eine Ursache sein. Im Folgenden erfahren Sie mehr zu Ursachen, Symptomen und Therapie.

Ratgeber zu Essstörungen

Kurzfassung

  • Essstörungen zeigen sich durch ein gestörtes Verhältnis zu Essen und dem eigenen Körper.
  • Man unterscheidet zwischen Bulimie, Magersucht und Binge-Eating.
  • Essstörungen treten in den unterschiedlichsten Altersgruppen auf.
  • Ursachen sind unterschiedlichster Natur: erbliche Veranlagung, geringes Selbstwertgefühl, falsche Vorbilder oder belastende Erlebnisse können Auslöser einer Essstörung sein.
  • Symptome sind je nach Ausprägung meist Erbrechen, minimale bis keine Nahrungsaufnahme, massenhafter Konsum von Lebensmitteln oder extrem viel Sport um Kalorien zu verbrennen.
  • Eine Therapie beim Arzt lindert die Symptome, führt zu normalem Essverhalten und macht Ursachen ausfindig, die es anschließend zu bekämpfen gilt.

Definition

Eine Essstörung ist eine ernst zu nehmende Krankheit. Die Beziehung zum Körper und das Essverhalten sind dabei gestört. Man unterscheidet zwischen drei Formen:

  • Bulimie: übermäßiger Lebensmittelkonsum mit anschließendem Versuch, das Gegessene wieder los zu werden z.B. durch Erbrechen oder Abführmittel
  • Magersucht(Anorexia nervosa, Anorexie): minimale oder ausbleibende Nahrungsaufnahme
  • Binge-Eating-Störung:übermäßiger Lebensmittelkonsum mit anschließendem Schamgefühl, jedoch ohne Gegenmaßnahmen

Eine Essstörung kann auch Auslöser für Übergewicht sein. Meistens sind Essstörungen jedoch mit Untergewicht verbunden.

Essstörungen in unterschiedlichen Altersstufen

Nicht nur bei Jugendlichen oder Erwachsenen können Essstörungen auftreten, sondern auch bei Kleinkindern. Bei Kindern bis zum Vorschulalter ist ein “auffälliges” Essverhalten meist nicht von langer Dauer und auch nichts ungewöhnliches. Oft ist es eine Trotzreaktion, da Nahrungsaufnahme das Einzige ist, was Kinder in diesem Alter selbst steuern können.

Unbeachtet, kann sich daraus jedoch über die Jahre hinweg eine ernsthafte Essstörung entwickeln. Daher ist es wichtig das Essverhalten des Kindes im Auge zu behalten und gegebenenfalls aktiv zu werden. Dass Kinder bestimmte Lebensmittel nicht essen, ist unbedenklich, solange sie sich ausgewogen ernähren. Im Normalfall pendeln sich sowohl Gewicht, als auch Essgewohnheiten mit der Zeit ein.

Allerdings sollten Sie einen Arzt zu Rate ziehen, wenn:

  • Ihr Kind oft krank und antriebslos ist
  • Sie den Eindruck haben, dass etwas nicht stimmt oder Sie mit der Situation nicht umgehen können

Auch bei Jugendlichen und Erwachsenen treten Essstörungen immer häufiger auf. Meist treten Sie schleichend ein und bleiben von dem Betroffenen selbst unerkannt, da sie unter einer verzerrten Wahrnehmung leiden. Wichtig ist es, die Personen darauf anzusprechen und Hilfe zu suchen.

Ursachen

Die Gründe für eine Essstörung sind vielfältig:

  • Erbliche Veranlagung, gestörtes Essverhalten in der Kindheit (bei Jugendlichen oder Erwachsenen)
  • Faktoren in der persönlichen Entwicklung, wie ein niedriges Selbstwertgefühl, Selbstzweifel, Sorge bezüglich Figur und Gewicht
  • Einflüsse durch die Gesellschaft über social media durch das vorherrschend, schlanke Schönheitsideal
  • Trotzreaktion bei Kindern, vor allem in Familien mit Gewalt und Alkoholproblemen
  • Belastende Erlebnisse wie eine Trennung, ein Verlust, Mobbing oder der Umzug in eine andere Stadt
  • Körperliche Erkrankungen und die damit verbundene Veränderung des Körpers
  • Sportarten bei denen Schlankheit und Körpergewicht eine extrem wichtige Rolle spielen können eine Essstörung begünstigen

Symptome

Folgende Auffälligkeiten sind Alarmsignale für eine Essstörung, die ernst genommen werden sollten, vor allem wenn sie in Kombination auftreten:

  • Eine nicht altersgerechte Entwicklung bezüglich Gewicht und Größe bei Kleinkindern
  • Schneller Gewichtsverlust
  • Starke Schwankungen des Gewichts innerhalb kürzester Zeit
  • Gemeinsames Essen mit der Familie wird gemieden
  • Minimaler oder gar kein Konsum von fetthaltiger oder kohlenhydratreicher Kost, dafür übermäßiger Verzehr von Obst und Gemüse
  • Betroffene verstecken ihre Körper in extragroßer Kleidung
  • Langsamer Verzehr und übermäßiges Kleinschneiden der Nahrung
  • Emotionale Unausgeglichenheit; weinerlich, irritiert, ungeduldig und sorgenvoll
  • Sehr aktiv, übermäßiges Joggen oder extrem viel Zeit im Fitnesscenter
  • Rückzug ins Private, meidet Familie und Freunde
  • Große Mengen an Essen verschwinden aus dem Haushalt
  • Toilette ist besonders nach dem Essen oft besetzt oder auch oft in der Nacht
  • Abführende Medikamente verschwinden im Haushalt oder tauchen auf
  • Ausbleiben der Menstruationsblutung bei Mädchen
  • Flaumbildung am Körper
  • Müdigkeit und Frieren

Therapie

Gerade bei Kleinkindern ist es wichtig, sich als Elternteil nichts anmerken zu lassen und die Kinder zu nichts zu drängen. In der Regel pendelt sich das Essverhalten im Laufe der Entwicklung ein. Trotzdem sollte das Essverhalten des Kindes aufmerksam beobachtet werden.

Bei pubertierenden Jugendlichen, ist Vorsicht geboten, insbesondere dann, wenn die Essstörung vorangeschritten ist und sich sich Symptome, wie Erbrechen, übermäßiger Sport und Rückzug ins Private verstärkt bemerkbar machen.

Erste Schritte sind:

  • Das Gespräch suchen und die Betroffenen aufmerksam machen
  • Kinder aufbauen und ermutigen
  • Gemeinsam eine Lösung für mögliche Ursachen zu finden; z.B. Mobbing, Unzufriedenheit, Stress in der Arbeit

Ist die Krankheit weiter fortgeschritten oder haben Sie den Eindruck, dass Ihre ersten Schritte erfolglos geblieben sind, ist es unumgänglich einen Arzt oder Therapeuten aufzusuchen.

Je nach gesundheitlichem Zustand hat hat die Gewichtszunahme oberste Priorität. Symptome zu lindern und den Patienten zu einem normalen Essverhalten zu bewegen, sind ebenfalls von großer Wichtigkeit.
Im weiteren Verlauf der Therapie werden Ursachen gesucht. Mit dem Patienten werden dann Strategien entwickelt, um Rückschlägen der Krankheit vorzubeugen.

Je nach Schwere der Erkrankung, gibt es unterschiedliche Behandlungen:

  • Ambulant
  • Tagesklinisch
  • Stationär

Eine Zwangsbehandlung ist notwendig, wenn Lebensgefahr besteht.

Da die Symptome immer wieder aufkommen, ist die Nachbehandlung extrem wichtig.

Je früher die Krankheit erkannt und behandelt wird, desto höher sind die Chancen für eine vollständige Heilung, ohne dass der Körper in weitere Mitleidenschaft gezogen wird.

Quellen

  • https://www.aerztezeitung.at/archiv/oeaez-2009/oeaez-2324-15122009/kindliche-ess-stoerungen-machtinstrument-essen.html
  • https://www.kindergesundheit-info.de/themen/ernaehrung/essprobleme/problemsituationen/
  • https://www.bzga-essstoerungen.de/was-sind-essstoerungen/?L=0
  • https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/72155/Anorexie-Bulimie-Die-meisten-Patientinnen-erholen-sich-mit-der-Zeit
Von Medizinredakteur/in:
Nadine Leclair

Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.

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