Ratgeber zu Vaniqa
Lokal anzuwendende Abhilfe für Frauen bei übermäßiger Gesichtsbehaarung
Laut Deutschem Ärzteblatt klagen rund acht Prozent aller Frauen über unerwünschte Behaarung im Gesicht – auch das Dekolleté ist oft betroffen. Mit Vaniqa hat der Hersteller ein Medikament entwickelt, das auf der Basis des Wirkstoffs Eflornithin gegen übermäßige Behaarung in Gesicht und Dekolleté vorgeht. Ist der Leidensdruck der Frau wegen des Bartwuchses groß, verschreibt der Arzt das lokal anzuwendende Arzneimittel mit einem Vaniqa-Rezept.
Kurzfassung
- Vaniqa blockiert auf der Basis des Wirkstoffs Eflornithin das Haarwachstum im Gesicht und auf dem Dekolleté bei Frauen.
- Das Medikament verlangsamt den Haarwuchs lediglich, entfernt aber nicht bestehende Haare.
- Das verschreibungspflichtige Medikament hat nur geringe Nebenwirkungen.
Für wen ist Vaniqa geeignet?
Sind Frauen von Hirsutismus betroffen, so erleben sie im Gesicht, an Kinn und Oberlippe („Damenbart“), Wangen, aber auch an den Oberarmen, am Rücken und am Bauch eine Behaarung, die beinahe der von Männern entspricht. Oft müssen sie zweimal pro Woche die Haare entfernen. Damit geht eine starke psychische Belastung einher. Für diese Frauen ist Vaniqa eine sinnvolle Option, um das Bartwachstum zu verlangsamen.
Vaniqa ist keine Enthaarungscreme und führt deshalb nicht zum sofortigen Haarverlust. Frauen müssen zusätzlich zur Behandlung auch weiterhin gängige Enthaarungsmethoden anwenden. Mit der Zeit nimmt die Häufigkeit ab.
Welche Wirkung zeigt Vaniqa?
Vaniqa basiert auf dem Wirkstoff Eflornithin-HCl, der in der Behandlung der Schlafkrankheit eine große Rolle spielt. Das genaue Wirkprinzip ist nicht klar. Experten gehen davon aus, dass Eflornithin die Ornithindecarboxylase der Haut blockiert. Dieses Protein spielt eine wichtige Rolle für das Haarwachstum.
Die besten Erfolge ließen sich in klinischen Studien erzielen, wenn die Behandlung mit Vaniqa mit einer Lasertherapie kombiniert wurde. Bei 96,4 Prozent der Probandinnen blieben die Haare (fast) vollständig aus.
Wer sollte Vaniqa nicht verwenden?
Frauen mit einer eingeschränkten Leber- oder Nierenfunktion oder mit einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff sollten Vaniqa nicht verwenden.
Mit welchen Nebenwirkungen ist zu rechnen?
In der lokalen Anwendung ist der Wirkstoff von Vaniqa sehr gut verträglich. Typische Nebenwirkungen sind überwiegend auf die Haut bezogen:
- leichte Akne
- kribbelnde, stechende oder brennende Haut
- gerötete Haut und Hautausschlag
- trockene Haut
- Juckreiz
Die Nebenwirkungen von Vaniqa sind meist nur leicht ausgeprägt und bilden sich auch ohne Absetzen des Medikaments zurück.
Wie lange wird Vaniqa angewendet?
Vaniqa muss dauerhaft angewendet werden. Erste Erfolge zeigen sich frühestens nach vier bis acht Wochen. Setzt die Patientin das Medikament ab, stellt sich oft innerhalb von acht Wochen der vorherige Zustand ein.
Wie wenden Patientinnen Vaniqa korrekt an?
Nach Anweisung des Arztes trägt die Patientin die Creme zweimal täglich auf die saubere, trockene Haut auf und massiert sie ein. Zwischen den zwei Anwendungen sollten mindestens acht Stunden liegen.
Fragen und Antworten
Darf Vaniqa in der Schwangerschaft und Stillzeit verwendet werden?
Der Hersteller rät davon ab, Vaniqa in der Schwangerschaft und Stillzeit anzuwenden. Es gibt keine ausreichend gesicherten Erkenntnisse über die Auswirkungen auf das ungeborene Leben im Mutterleib sowie auf den Übergang in die Muttermilch.
Warum ist es nicht möglich, Vaniqa rezeptfrei zu beziehen?
Ein übermäßiger Haarwuchs im Gesicht und Dekolletébereich bei Frauen kann ein Symptom von schwerwiegenden Erkrankungen sein. Es ist deshalb unerlässlich, dass der Arzt zunächst mögliche Ursachen abklärt und die geeignete Medikation wählt. Erst dann stellt er das Vaniqa-Rezept für die verschreibungspflichtige Creme aus.
Quellen
- https://www.ema.europa.eu/en/documents/product-information/vaniqa-epar-product-information_de.pdf
- https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2000/daz-33-2000/uid-7100
- https://www.arznei-telegramm.de/html/2005_10/0510090_01.html
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/52452/Hirsutismus-Eflornithin-Creme-zur-Enthaarungs-Therapie
Nadine Leclair
- Zuletzt aktualisiert: 28. Dezember 2023
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