Ihr Ratgeber zu Dornwarzen

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Dornwarzen oder Stechwarzen sind sogenannte Viruswarzen, die tief in die Fußsohle oder Ferse wachsen; ihre angriffslustig klingenden Namen haben die Wucherungen aus gutem Grund: Durch eine dorn- beziehungsweise stachelartige Struktur können sie beträchtliche Schmerzen beim Gehen auslösen. Wegen hoher Ansteckungsgefahr sollten Dornwarzen so früh wie möglich behandelt werden.

Kurzfassung

  • Dornwarzen werden durch humane Papillomviren(HPV) hervorgerufen.
  • Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch durch Hautkontakt, über infizierte Gegenstände, Fußböden oder andere Flächen.
  • Die Inkubationszeit bis zur sichtbaren Warze beträgt Wochen bis Monate, manchmal Jahre.
  • An der Haut/Hornhaut der Füße erscheint eine Dornwarze als kleine Verdickung, häufig mit punktförmigen Einblutungen. In der Tiefe erreicht sie einen deutlich größeren Durchmesser.
  • Erhöhte Ansteckungsgefahr besteht für Menschen mit geschwächtem Immunsystem und beim Aufenthalt an Orten mit günstigen Verbreitungsbedingungen.
  • Die Therapie erfolgt äußerlich-medikamentös und/oder operativ.
  • Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Prävention, wichtig sind sorgfältige Hygiene und Desinfektion.

Definition

Dornwarzen gehören zur Familie der Fußsohlenwarzen. Der medizinische Begriff lautet Plantarwarzen (verrucae plantares). Die Plantarsehne wiederum ist eine an der Fußsohle verlaufende Sehne, die das längsseitige Fußgewölbe stabilisiert.

Dornwarzen entstehen primär an Zehen, Fußballen und Fersen als flache oder sogar plane Verhärtungen. Durch ihre gelblich-weiße Farbe und körnig wirkende Oberfläche heben sie sich meist deutlich von der sie umgebenden Hornhaut ab. Blutgefäße innerhalb der Warze erscheinen als dunkle Striche und kleinste Punkte; ein verdickter, heller Ring grenzt die Dornwarze ab.

Im Gegensatz zu Warzen anderer Körperpartien dehnt sich die Dornwarze kegelförming in die Tiefe und Breite aus, da oberhalb der Haut das Gewebe nicht frei wuchern kann; schuld ist die ständige Belastung der Fußsohle durch das Körpergewicht. Unter der Hautoberfläche erreichen Dornwarzen nicht selten das doppelte Ausmaß.

Breiten sich Plantarwarzen gruppenweise aus, werden sie als Mosaikwarzen bezeichnet.

Übertragung

Dornwarzen werden durch eine Infektion mit humanen Papillomviren (HPV) hervorgerufen. Das Virus wird durch direktenKontakt oder Schmierinfektion mit infizierten Hautschuppen auf Gegenständen und Fußböden weitergegeben.

Die Viren dringen über Verletzungen oder kleinste Risse in den Fußsohlen in die oberste Hautschicht ein und vermehren sich. In Saunen und Schwimmbädern wird eine Infektion durch die aufquellende Hornhaut begünstigt. In jedem Fall lösen sie gutartige Wucherungen des Zellgewebes aus.

Die HP-Viren sind auch außerhalb ihres Wirts langlebig und über Wochen an Gegenständen nachweisbar.

Risikofaktoren

Vor Dornwarzen ist niemand gefeit. Es gibt allerdings Faktoren, die das Infektionssrisiko erhöhen:

  • Alter: Kindheit bis Ende des zweiten Lebensjahrzehnts.
  • Geschwächtes Immunsystem: zum Beispiel aufgrund von HIV-Infektion, Organtransplantation, Tumorbehandlung, Diabetes, Durchblutungsstörungen, Rauchen, nennenswertem Alkoholkonsum, chronischem Stress.
  • Barfußgehen: in feucht-warmen Milieus wie Saunen, Schwimmbädern, Gemeinschaftsduschen; auf Böden in Turnhallen, Umkleidekabinen, Hotelzimmern, auf anderen Flächen.
  • Hautkratzen bei bereits bestehender Infektion.
  • Gemeinsame Nutzung von Utensilien wie Hautscheren und Nagelfeilen, Badeschuhen und Handtüchern.

Symptome

Dornwarzen sind eine schmerzhafte Angelegenheit:

  • Beim Stehen und Gehen macht sich eine Dornwarze mit scharfem Schmerz bemerkbar, der umso intensiver wird, je tiefer die Warze wuchert beziehungsweise je stärker der Druck des Körpergewichts an betroffener Stelle ist.
  • Im Anfangsstadium werden die Warzen selten bemerkt, da sie nur als winziger schwarzer Punkt unter dem Fuß erscheinen. Erst leichtes Druckempfinden beim Gehen oder Juckreiz lenken die Aufmerksamkeit auf die wachsende Warze.
  • Breiten sich mehrere Dornwarzen an den Fußsohlen aus, sind die Gründe entweder eine erneute Infektion oder Streuung durch Selbstinfektion.
  • In der Fersenregion können Dornwarzen so weit in die Tiefe wachsen, dass sie an die Knochenhaut stoßen oder mit Nerven kollidieren. Das kann extrem schmerzhaft sein.

Dornwarzen bluten, wenn sie verletzt oder aufgekratzt werden. Das erleichtert die Verbreitung des Virus und erklärt, warum Warzen strichförmig angeordnet sein können.

Diagnose

Der Dermatologe (Hautarzt) erkennt Plantarwarzen bereits per Blickdiagnose an ihrer typischen Optik. Sollten dennoch Zweifel bestehen, gibt die mikroskopische Untersuchung einer Gewebeprobe Aufschluss.

Behandlung

Zur Therapie von Dornwarzen können Hautärzte medikamentös und operativ vorgehen. Der Verlauf ist oft langwierig und frustrierend, da es keine die Ursache behandelnde antivirale Therapie gibt. Nach Möglichkeit wird ein chirurgischer Eingriff erst erfolgen, wenn konservative Maßnahmen nicht funktionieren. Die Wahl der Behandlung hängt unter anderem vom Ausmaß und der Lokalisation der Warze ab.

Jede Therapie hat allein das Entfernen der sichtbaren Warze zum Ziel.

Medikamentöse Behandlung

  • Lösungenund Pflaster: Für noch nicht allzu ausgeprägte Dornwarzen gibt es äußerlich anzuwendende medizinische Lösungen (Keratolytika): Salicylsäure als Lösung oder Pflaster wird lokal auf die Warze aufgebracht, die Behandlung wird mehrmals wiederholt. Auf die Weise wird eine Entzündung ausgelöst, die das Abheilen begünstigen soll. Niedrig konzentrierte Ätzmittel lösen die veränderten Hautzellen auf, aber auch die gesunde Haut drumherum.
  • Salben und Essenzen: Verschiedene Präparate hemmen die Zellteilung (Zytostatika) und die Vermehrung von Viren (Virostatika; auch: Virustatika).

Operative Behandlung

  • Kryotherapie: Die Warze wird mit flüssigem Stickstoff weit unter dem Gefrierpunkt vereist. Dadurch veröden die Blutgefäße im Innern, die Viren werden nicht mehr mit Sauerstoff versorgt.
  • Scharfer Löffel, Laser, Strom: Operativ kann Warzengewebe mit einem sogenannten scharfen Löffel „ausgeschabt“ (Kürettage), mittels Laser verödet oder mit elektrischen Impulsen verbrannt werden. Die Kürettage kann mit medikamentösen Maßnahmen kombiniert werden.

Nach der operativen Entfernung einer Dornwarze ist meist eine Krankschreibung nötig.

Hausmittel

Das Aufpinseln von Schöllkraut-, Zwiebel- oder Knoblauchsaft kann manchmal erfolgreich sein.

Prävention

Das Infektionsrisiko lässt sich nur mit Eigenverantwortung mindern:

  • durch Einhalten der Hygienestandards wie sorgfältiges Händewaschen
  • durch Tragen von Badeschuhen in Bereichen mit feucht-warmem Klima, sei es in der Sauna oder im Schwimmbad
  • durch alleiniges Nutzen von Nagelpflege-Utensilien, Handtüchern und anderen potenziellen „Virenschleudern“. Teilen Sie diese auch nicht mit Familienmitgliedern.

Fragen und Antworten

Wann sollte ein Arzt Dornwarzen behandeln?

Während Warzen in anderen Körperregionen in der Regel kaum Beschwerden verursachen, kann eine Dornwarze unter dem Fuß die Lebensqualität massiv einschränken. Als Nebeneffekte können sich zudem Körperfehlstellungen einschleifen. Betroffene gewöhnen sich Schonhaltungen an, um den Schmerz unter dem Fuß zu lindern, was letztlich zu Spätfolgen wie Haltungs- und Nervenschäden führen kann. Es ist daher sinnvoll, die Dornwarze einem Dermatologen zu zeigen.

Diabetiker sollten Dornwarzen in jedem Fall ärztlich behandeln lassen und keine Eigentherapie mit freiverkäuflichen Mitteln durchführen.

Welche Schuhe kommen bei Dornwarzen infrage?

Während der Therapie sollte weiches, bequemes Schuhwerk getragen und auf hohe Absätze verzichtet werden. Auch spezielle Druckpflaster entlasten den Fuß.

Warum werden Dornwarzen schwarz?

Die dunklen Punkte an einer Dornwarze sind kleinste Blutergüsse beziehungsweise Einblutungen. Während der Therapie mit Tinkturen treten diese mit jeder abgetragenen Hautschicht deutlicher hervor.

Können Dornwarzen von selbst verschwinden?

Ja, es kann passieren, dass eine Dornwarze spontan heilt, doch das dauert. Spontanheilungen kommen bei etwa 60 Prozent der Patienten innerhab von zwei Jahren vor. Deshalb ist „beobachten und abwarten“ eine sinnvolle Option.

Quellen

  • https://www.aerzteblatt.de/archiv/121104/Kryotherapie-und-Lokalanaesthesie-der-Haut-mittels-Kaelteapplikation
  • https://www.wortie-hennig.de/ratgeber/dornwarzen-am-fuss-laestig-oder-gefaehrlich/
  • https://www.gesundheit.de/krankheiten/haut-und-haare/warzen/dornwarzen-entfernen
  • https://www.leading-medicine-guide.de/erkrankungen/infektionen/dornwarzen
  • https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Dornwarzen
  • https://www.dornwarze.net/
  • https://www.medpertise.de/warzen/chirurgisch-entfernen/
  • https://flexikon.doccheck.com/de/Plantarwarze
  • https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2019/daz-26-2019/laestige-warzen
Von Medizinredakteur/in:
Fabian Bohn

Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.

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