Behandlung bei Tinnitus

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Es pfeift, summt oder zischt im Ohr. Einige Sekunden oder Minuten vergehen, dann ist das Geräusch wieder weg. Die Geräusche können jedoch auch anhalten. Je länger sie das tun, desto größer ist die Belastung für den Betroffenen. Welche Maßnahmen Sie ergreifen können, erfahren Sie hier.

Tinnitus-Ratgeber

Kurzfassung:

  • Ein Tinnitus beschreibt ein wahrgenommenes Geräusch im Ohr (pfeifen, sausen, brummen, o.ä.).
  • Die Geräusche können sowohl kurz- als auch langfristig anhalten
  • Die Ursachen sind sind meist Stress, eine zu hohe Lärmbelastung oder andere Krankheiten.
  • Oft vergeht das Pfeifen von alleine wieder oder wenn die verursachende Krankheit behandelt wurde.
  • Bei Patienten mit chronischen Beschwerden wird gezielt versucht das Leiden zu kompensieren, um so angenehme Umstände wie möglich zu schaffen.
  • Vorbeugen kann man einem Tinnitus, indem man die Ohren vor übermäßigem Lärm schützt, zum Beispiel mit Ohrstöpseln.

Definition

Ein Tinnitus bezeichnet ein ein- oder beidseitig wahrgenommenes Ohrgeräusch. Diese Wahrnehmung beruht auf einer Störung der Hörfunktion. Sie ist keine Krankheit, sondern ein Symptom.

  • Pfeifen, sausen, rauschen, brummen
  • Kontinuierlich oder pulsierend

Man unterscheidet zwischen subjektiv und objektiv wahrgenommenem Tinnitus und zwischen akutem und chronischem. Oft wird Tinnitus auch mit Hörsturz verwechselt.

Objektiver TinnitusSubjektiver TinnitusAkuter TinnitusChronischer Tinnitus
Es gibt eine messbare Schallquelle im oder in der Nähe des Ohrs. Die Geräusche sind somit für einen Arzt hörbar.Der Arzt kann das Geräusch nicht hören. Es gibt keine Geräusche verursachende Quelle im oder in der Nähe des Ohrs.Der Krankheitsbeginn liegt weniger als drei Monate zurück.

Das Pfeifen geht häufig mit einer Erkrankung der Ohren einher.

Die Beschwerden bestehen seit über drei Monaten und bleiben trotz Behandlung bestehen.

Zudem differenziert man bei Tinnitus vier unterschiedliche Belastungsgrade, sprich wie stark der Tinnitus ausgeprägt ist:

  • Grad 1 stört den Betroffenen nicht
  • Grad 2 stört den Betroffenen nur gelegentlich
  • Grad 3 stört den Betroffenen erheblich
  • Grad 4 stört den Betroffenen so stark, dass psychische Erkrankungen auftreten können.

Ursache

Je nachdem ob es sich um einen subjektiven oder einen objektiven Tinnitus handelt, gibt es unterschiedliche Ursachen.

Subjektiver Tinnitus; die genaue Entstehung ist noch nicht abschließend geklärt. Ärzte vermuten, dass fehlerhafte Signale an das Gehirn weitergegeben werden, zum Beispiel durch fehlgeschaltete Nervenbahnen oder, dass korrekte Signale im Hörzentrum falsch verarbeitet werden.

  • AkustischeTraumata; übermäßig laute Lärmbelastung (Konzerte, Kopfhörer, Maschinen, Knallgeräusche)
  • Auf einen Hörsturz (plötzlicher, einseitiger Verlust des Hörsinns) folgt oft ein chronischer Tinnitus
  • Mittelohrentzündung
  • Verknöcherungen
  • Innenohrentzündungen
  • Mangelhafte Durchblutung des Innenohrs
  • Gehörgangverschluss durch Schmalz oder Fremdkörper

Die Ursachen sind vielfältig und können beispielsweise auch durch Medikamente, wie Diuretika oder Alkoholmissbrauch hervorgerufen werden. Welche Ursache genau zu Grunde liegt, kann nur ein Arzt feststellen.

Objektiver Tinnitus:

  • Strömungsgeräusche von Blutgefäßen durch Verengungen
  • Zuckende Bewegungen der Muskulatur im Mittelohr oder Gaumen
  • Herzklappenerkrankungen
  • Blutarmut
  • Gutartiger Tumor im Bereich der Kopfschlagader

Behandlung

Die eine Behandlung für Tinnitus gibt es nicht. Je nach Art werden verschiedene Behandlungsmethoden gewählt.

  • Musiktherapien
  • Entspannungstherapien (Tinnitus-Retraining-Therapie)
  • Medikamente gegen verursachende Krankheiten; zum Beispiel Antibiotika bei Mittelohrentzündung

Bei einem chronischen Tinnitus steht die Verbesserung der Lebensqualität des Patienten im Fokus, in dem die Geräusche zu kompensiert versucht werden. Es gibt verschiedene Behandlungsansätze, die wissenschaftlich jedoch noch nicht belegt wurden. Daher liegt auch hier die Ursachenforschung im Vordergrund. Entspannung und das Erlernen von Stressbewältigungsstrategien werden gezielt gefördert (zum Beispiel autogenes Training).

Bei Tinnitus wird eine Besserung oder gar ein Verschwinden der Symptomatik spontan oder durch gezielte Therapie in bis zu 80% der Fälle erreicht. Selbst wenn der Tinnitus bereits chronisch ist, kann dieser in einem Viertel der Fälle geheilt werden. Ein Tinnitus ist in aller Regel kein absoluter Notfall, aber bei Persistenz der Ohrgeräusche sollte zeitnah professioneller Rat eingeholt werden.

Prävention

Da laute Geräusche unser sensibles Gehör beeinflussen und vor allem auch stören können, ist es wichtig die Ohren ausreichend zu schützen:

  • An Silvester oder bei Feuerwerken Ohrstöpsel tragen
  • Musik, die über Kopfhörer läuft nicht zu laut abspielen
  • Gezielt entspannen, um Stress abzubauen
  • Gehörschutz bei Lärm am Arbeitsplatz tragen

Sollten die Beschwerden nach ein bis zwei Tagen nicht verschwinden, sollten Sie einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufsuchen.

Quellen

  • https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/sw/Tinnitus?nid=87236
  • https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/sw/Tinnitus?nid=66467
  • https://www.ukr.de/kliniken-institute/hals-nasen-ohren-heilkunde/Medizinische_Leistungen/Tinnitus/index.php
Von Medizinredakteur/in:
Nadine Leclair

Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.

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