Behandlung bei Hörsturz

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Plötzliche Hörprobleme, ein dumpfes Gefühl im Ohr, Ohrgeräusche, Schwindel, Druckgefühle bis zum kompletten Verlust des Gehörs: Das sind typische Symptome für einen Hörsturz. Die Ursachen für den Hörsturz können meist nicht festgestellt werden – es bleibt eine Ausschlussdiagnose. Wie sich Behandlung, Heilungschancen und Krankschreibung beim Hörsturz gestalten, erfahren Sie hier.

Hörsturz-Ratgeber

Kurzfassung

  • Typisch für einen Hörsturz sind plötzliche auftretende Symptome, wie ein dumpfes Gefühl im Ohr, Ohrgeräusche, Schwindel und Druckgefühle. Ein Hörverlust ist möglich.
  • Üblicherweise betrifft die Beeinträchtigung nur ein Ohr. Die Ursache für den Hörsturz ist häufig unklar.
  • Treten die typischen Symptome eines Hörsturzes auf, ist der Hals-Nasen-Ohren-Arzt der kompetente Ansprechpartner.

Definition: Was ist ein Hörsturz?

Jährlich erleiden rund 150.000 Menschen in Deutschland eine plötzliche Störung des Schallempfindens. Ein Hörsturz, auch Ohrinfarkt genannt, geht mit einer Störung des Schallempfindens einher. Er tritt üblicherweise auf einem Ohr auf, ohne vorhergehende erkennbare Ursache. Von einem Moment auf den anderen hören Sie nur noch dumpf, Ohrgeräusche (Tinnitus) treten in rund 80 Prozent der Fälle auf und Sie können bestimmte Frequenzen nicht mehr wahrnehmen. Bei manchen Patienten sind das die tiefen oder mittleren, bei anderen die hohen Bereiche. Auch ein vollständiger Verlust des Gehörs ist möglich.

Typische Symptome

Folgende Symptome treten bei einem Hörsturz gegebenenfalls auf:

SymptomHäufigkeit

Nachlassendes Hörvermögen

Sehr häufig

Ohrgeräusche (Tinnitus)

Gelegentlich

Schwindel

Häufig

Druckgefühl

Häufig

Sensibilitätsstörung der Ohrmuschel

Gelegentlich

Dysakusis (verzerrte Tonwahrnehmung)

Gelegentlich

Welche Ursachen kann ein Hörsturz haben?

Vollständig geklärt sind die Ursachen für einen Hörsturz nicht. Mediziner vermuten unterschiedliche Einflüsse:

  • Durchblutungsstörungen im Innenohr
  • Infektionen des Innenohrs, ausgelöst durch Viren oder Bakterien
  • Stress
  • Äußere Einwirkungen – zum Beispiel: Heben schwerer Lasten

Durchblutungsstörungen im Innenohr können wiederum verschiedene Ursachen haben:

  • Wirbelsäulenerkrankungen oder Verschleiß an der Halswirbelsäule
  • Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes mellitus
  • Herzerkrankungen
  • Schlaganfall

Die Hörsturz-Diagnose vom Arzt

Bemerken Sie typische Symptome eines Hörsturzes, sollten Sie einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufsuchen. Der Arzt verfügt über die erforderlichen Mittel und Instrumente, um den Hörsturz eindeutig zu diagnostizieren.

Da es keine unmittelbaren Auslöser für einen Hörsturz gibt, nimmt der Arzt eine Ausschlussdiagnose vor. Dabei prüft er in der Regel zunächst, ob das Ohr verstopft ist und die Beschwerden etwa von einem Pfropf aus Ohrenschmalz stammen, zudem werden Entzündungen ausgeschlossen. Anschließend führt er typischerweise die folgenden Untersuchungen durch:

Ziel der UntersuchungMethoden

Funktionsfähigkeit der Ohren prüfen

  • Ohrspiegelung
  • Hörtest
  • Tonschwellenaudiogramm

Weitere Abklärung

  • Blutdruckmessung
  • Ohrmikroskopie
  • Ultraschall

Zustand des Hörnervs

  • Tonaudiometrie (Messung der Hörwellen im Frequenzbereich von 125 Hz bis 10 kHz)
  • Hirnstammaudiometrie (Untersuchung der Verarbeitung von Hörreizen mittels Elektroden)
  • Messung otoakustischer Emissionen

Begriffserklärung – was ist die Messung otoakustischer Emissionen (OAE)?

Bei einer OAE wird die Funktion der Hörschnecke (Cochlea) überprüft. Dafür werden Schallwellen an den äußeren Haarzellen des Innenohrs gemessen. Der Arzt kann so herausfinden, in welchem Grad der Hörnerv vom Hörsturz betroffen ist.

Es ist meist nicht notwendig, bei einem Hörsturz das Krankenhaus aufzusuchen. Zwar ist Eile geboten, um eine schnelle und möglichst vollständige Heilung zu gewährleisten, ein Hörsturz ist jedoch kein Notfall.

Dauer der Beschwerden: Wie lange dauert ein Hörsturz?

Ein Hörsturz kann innerhalb von 24 Stunden ohne Behandlung verschwinden, im schlimmsten Fall dauerhaft bestehen bleiben. Pauschal lässt sich die Dauer kaum bestimmen, da Ursachen und Verlauf bei jedem Patienten individuell sind.

Maßgeblich für die Dauer der Beschwerden ist vor allem der betroffene Frequenzbereich. Im Allgemeinen rechnet man mit einem milden Verlauf, wenn die tiefen und mittleren Frequenzbereiche betroffen sind und nur eine leichte Beeinträchtigung des Hörvermögens vorliegt.

Ein vollständiger Gehörverlust, der unter Umständen zusätzlich mit Schwindel einhergeht, verlangt in der Regel nach einer langwierigen Behandlungs- beziehungsweise Regenerationsphase.

Führt ein Hörsturz zur Krankschreibung?

Ob bei einem Hörsturz eine Krankschreibung notwendig ist, hängt vor allem von der Schwere der Erkrankung und der Ursache ab. Eine befristete Krankschreibung ist in der Regel notwendig und sinnvoll, wenn der Arzt Stress als maßgeblich für den Hörsturz diagnostiziert. Schwere Formen – vor allem solche, die mit einem starken Drehschwindel einhergehen – sind ebenfalls für eine Krankschreibung indiziert.

Nach einem Hörsturz ist Ruhe angesagt. Halten Sie sich für die Dauer der Therapie beziehungsweise bis zum Abklingen der Symptome nicht in lauten Umgebungen auf. Hierfür ist je nach Berufsbild eine Krankschreibung notwendig.

Behandlungsmöglichkeiten

Gibt es gegen Hörsturz ein Rezept? Die Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. So unklar die Ursachen für einen Hörsturz sind, so unterschiedlich sind die Behandlungsmethoden.

Je früher die Therapie beginnt, desto besser. Werden innerhalb von 24 Stunden erste Maßnahmen eingeleitet, stehen die Chancen für ein vollständiges Abklingen der Symptome sehr gut.

  • Nach einer Hörsturz-Diagnose vom Arzt erhalten Sie je nach Schwere und Ursache durchblutungsfördernde und / oder entzündungshemmende Medikamente. Infusionen, die die Fließeigenschaften des Blutes verbessern, werden mitunter zusätzlich verabreicht.
  • Auch eine Cortison-Therapie wird diskutiert. Sie wird in der Regel bei schweren Formen verabreicht oder dann, wenn nach einigen Tagen keine Besserung eintritt. Die Cortison-Behandlung ist allerdings nicht als Kassenleistung verfügbar. Ein Hörsturz-Rezept mit Cortison ist eine individuelle Gesundheitsleistung.

Weitere Möglichkeiten zur Hörsturz-Behandlung sind:

  • Sauerstoffüberdruckbehandlung (auf eigene Kosten)
  • Vitamin-B-Präparate
  • Intratympale Therapie (Einspritzen von Kortison durch das [betäubte] Trommelfell ins Mittelohr)
  • Biomentale Therapie (Ausschalten von Stressfaktoren)

Zusätzlich können Hausmittel Linderung verschaffen, jedoch die Symptome in der Regel nicht bekämpfen. Blutdruck regulierende Tees, Gingko-Präparate, Johanniskraut oder Baldrian können Stress mindern und zum Behandlungserfolg beitragen.

Prävention: Krankschreibung durch Hörsturz verhindern

Die Lebensweise trägt einen großen Teil dazu bei, mögliche Auslöser für einen Hörsturz auszuschließen. Die Ernährung und die Lebensumstände können Ursache für den vorübergehenden (im schlimmsten Fall dauerhaften) Hörverlust sein.

Vorbeugende MaßnahmeNutzen

Ausgewogene Ernährung, Übergewicht vermeiden, regelmäßige Bewegung

Bluthochdruck vorbeugen

Erholungspausen einplanen

Stress vermeiden

Cholesterinwerte senken, Rauchen vermeiden

Fließeigenschaften des Blutes verbessern

Fragen und Antworten

Wie beginnt ein Hörsturz?

Eindeutige Zeichen für einen Hörsturz sind das plötzliche Auftreten und einseitige Beschwerden. Manche Patienten berichten von einem vorhergehenden Druckgefühl auf einem Ohr. Beobachten Sie Anzeichen für einen Hörsturz, bewahren Sie Ruhe: Stress kann die Symptome verstärken.

Kann ein Hörsturz gefährlich sein?

Lebensgefährlich ist ein Hörsturz in der Regel nicht, und es treten keine Ohrenschmerzen auf. Allerdings kann es in schweren Fällen und, wenn hohe Frequenzbereiche betroffen sind, zu einer dauerhaften Schwerhörigkeit oder dauerhaftem Tinnitus kommen. Das gilt vor allem, wenn der Hörsturz vom Arzt nicht rechtzeitig diagnostiziert und behandelt wird.

Quellen

  • https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/hoersturz/ursachen-und-risikofaktoren.html
  • https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/bundesweite-studie-zur-horsturz-therapie-gestartet-5106.php
  • https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/75792/Hoersturz-HNO-Aerzte-kritisieren-Leistungskatalog-der-gesetzlichen-Kran%C2%ADken%C2%ADver%C2%ADsiche%C2%ADrung
  • https://www.apotheken-umschau.de/Ohren/Behandlung-bei-einem-Hoersturz-11708_5.html
  • http://www.hno-loss.de/Hoersturz.html
Von Medizinredakteur/in:
Fabian Bohn

Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.

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