Was der Ferritin-Wert aussagt, welche Werte normal sind und auf was Abweichungen hinweisen erfahren Sie hier.
Kurzfassung
- Ferritin ist der wichtigste Eisenspeicher des menschlichen Körpers.
- Die Normwerte unterscheiden sich stark je nach Alter und Geschlecht.
- Ein niedriger Ferritinwert weist auf einen Eisenmangel hin.
- Zu hohe Ferritinwerte können ein Hinweis auf eine Anämie sein.
- Schwangere neigen eher zu einem Eisenmangel, da der Bedarf während des Schwangerschaft erhöht ist.
Was ist Ferritin?
Ferritin ist ein Eiweiß, das Eisen speichert. Es ist der wichtigste Eisenspeicher des Körpers und kann etwa 4000 Eisenmoleküle speichern. Dadurch schützt es die Zellen vor der giftigen Wirkung von freiem Eisen.
Der Ferritin-Wert wird bestimmt, wenn ein Verdacht auf Blutarmut (Anämie) besteht und wird aus dem Blutserum oder dem Plasma gewonnen.
Was sind Normwerte?
Bei den folgenden Werten handelt es sich nur um Richtwerte. Die Ergebnisse können zwischen verschiedenen Laboren variieren. Daher sollten Sie Ihre Ergebnisse unbedingt mit einem Arzt besprechen.
Alter | Untergrenze (in µg/l) | Obergrenze (µg/l) | |
---|---|---|---|
Kinder |
1. Monat |
144 |
400 |
2. Monat |
87 |
430 |
|
4. Monat |
37 |
223 |
|
6. Monat bis 15 Jahre |
7 |
142 |
|
Frauen |
16 bis 50 Jahre |
22 |
112 |
Über 50 Jahre |
13 |
600 |
|
Männer |
16 bis 50 Jahre |
34 |
310 |
Über 50 Jahre |
5 |
665 |
Während der Schwangerschaft ist der Eisenbedarf erhöht, was zu einem niedrigeren Ferritin-Wert führen kann.
In welchen Fällen wird der Wert bestimmt?
- Bei Verdacht auf Eisenmangel
- Bei Menschen mit erhöhtem Risiko für Eisenmangel:
- Schwangere
- Blutspender
- Dialysepatienten
- Vegetarier
- Bei Verdacht auf Eisenüberladung
- Zur Kontrolle bei Therapien mit Eisenpräparaten
Was bedeuten zu niedrige Ferritin-Werte?
Ein niedriger Ferritin-Werte weist auf einen Eisenmangel hin, der verschiedene Ursachen haben kann.
- Erkrankungen, die die Eisenaufnahme verhindern (Sprue, Morbus Crohn)
- Mangelernährung (bei Alkoholismus oder auch bei veganer Ernährung)
- Erhöhter Eisenbedarf z.B. in der Schwangerschaft, Stillzeit und Wachstumsphase
- Eisenverlust durch z.B. Regelblutungen, Blutungen im Magen-Darm-Trakt, Blutspenden, Blutverlust über den Harntrakt
- Transferrinmangel z.B. bei bestimmten Nierenerkrankungen oder schweren Verbrennungen
Was bedeuten zu hohe Ferritin-Werte?
Zu hohe Ferritin-Werte können verschiedene Ursachen haben:
- Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose)
- Eisenüberladung
- Eisenverteilungsstörungen aufgrund von:
- Leberentzündung (Hepatitis),
- Verschiedene Infektionen
- Tumoren
- Nierenversagen mit Harnvergiftung (Urämie)
- Leberschäden
- Frühzeitigen Zerfall roter Blutkörperchen (Hämolyse)
- Eisenverwertungsstörung
- Blutarmut (Anämie)
- Folsäure- oder Vitamin-B21-Mangel
- Hämoglobinopathien (Erkrankungen mit Störung der Hämoglobinbildung)
Andere Ursachen für hohe Ferritin-Werte können Überdosierungen von Eisenpräparaten oder häufige Bluttransfusionen sein.
Quellen
- https://www.internisten-im-netz.de/mediathek/blutbild-erklaerung/ferritin.html
- https://www.netdoktor.de/Diagnostik+Behandlungen/Laborwerte/Ferritin-1208.html
- http://www.laborlexikon.de/Lexikon/Infoframe/f/Ferritin.htm
- https://www.apotheken-umschau.de/laborwerte/ferritin