Ratgeber zu Flupirtin
Zur Behandlung akuter Schmerzen oder orthopädischer Leiden
Als nicht-opioides Analgetikum steht Flupirtin für die Schmerztherapie zur Verfügung. Ärzte verschreiben das Mittel aber im Normalfall nur dann, wenn andere Präparate für den Patienten nicht geeignet sind. Ein Flupirtin-Rezept erhalten Schmerzpatienten aus diesem Grund erst nach ärztlicher Konsultation.
Kurzfassung
- Bei Flupirtin handelt es sich um ein Analgetikum (Schmerzmittel), das ein Arzt bei akuten Schmerzen verordnet.
- Aufgrund seiner muskelentspannenden Wirkung kommt die Einnahme auch bei orthopädischen Beschwerden infrage.
- Das Präparat ist in jeder Dosierung verschreibungspflichtig und die Therapie mit dem Medikament sollte nicht länger als zwei Wochen andauern.
Anwendung
Flupirtinhaltige Arzneimittel wirken schmerzstillend. Sie bieten sich als alternative Behandlung für Patienten an, die keine anderen Schmerzmittel (z. B. ASS, Ibuprofen oder Opioide) einnehmen können. Das Medikament ist in Form von Hartkapseln und Suppositorien (Zäpfchen) erhältlich. Die Therapie mit dem Wirkstoff zielt darauf ab:
- Leichte bis mäßig starke Schmerzen (wie Kopf-, Zahn- und Regelschmerzen) zu lindern
- Schmerzzustände nach Verletzungen zu behandeln
- Muskeln zu entspannen
Aufgrund des erhöhten Lebertoxizitätsrisikos (Schäden an der Leber) von Flupirtin ist die Behandlungsdauer auf maximal zwei Wochen zu beschränken.
Wirkungsweise
Das Präparat wirkt auf dreifache Weise:
- Der Wirkstoff setzt an den Synapsen (Kontaktstellen zu Nervenzellen) an, die für die Übertragung des Schmerzreizes an das Gehirn zuständig sind. Dadurch hemmt er die Weiterleitung von Impulsen zur Schmerzwahrnehmung.
- Durch seinen muskelentspannenden Effekt sorgt Flupirtin zudem dafür, dass sich Muskelverspannungen lösen.
- Weiterhin hilft das Präparat bei ausgeprägtem Schmerzgedächtnis (dauerhaft vorhandene Schmerzen), da es die Schmerzempfindlichkeit herabsetzt.
Nebenwirkungen
Bei der Schmerztherapie mit Flupirtin sind folgende unerwünschte Wirkungen möglich:
Sehr häufig |
Häufig |
Gelegentlich |
Sehr selten |
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Zu den Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit gehören Arzneimittelabhängigkeit, Leberversagen und Leberentzündungen. Da das Medikament die Leber beeinträchtigen kann, verordnen Ärzte begleitend zur Behandlung oft regelmäßige Laborkontrollen der Leberwerte.
Kontraindikationen
Die Einnahme von Flupirtin ist nicht zu empfehlen bei:
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- Risiko einer hepatischen Enzephalopathie
- Cholestase (Gallestauung)
- Myasthenia gravis (neurologische Erkrankung, die mit Muskelschwäche einhergeht)
- Erkrankungen der Leber
- Alkoholmissbrauch bzw. -abhängigkeit
Fragen und Antworten
Kann ich Flupirtin rezeptfrei kaufen?
Nein, den Wirkstoff erhalten Sie nicht ohne Rezept. Apotheken in Deutschland dürfen das Medikament nur gegen ärztliches Rezept herausgeben. Welche Möglichkeiten der Schmerztherapie für Sie zur Verfügung stehen, darüber informiert Sie Ihr behandelnder Online-Arzt der TeleClinic in einem ausführlichen Gespräch.
Was ist bei der Einnahme des Schmerzmittels zu beachten?
Die Wirkungsweise des Präparats kann sich bei gleichzeitiger Anwendung von beruhigenden und muskelentspannenden Medikamenten verstärken. Aus diesem Grund ist Vorsicht geboten, wenn Sie z. B. Mittel gegen Epilepsie oder Schlaf- und Beruhigungstabletten einnehmen. Außerdem ist die kombinierte Einnahme mit anderen leberschädigenden Wirkstoffen und Alkohol zu vermeiden. Daher ist es wichtig, dass ein Arzt mit Ihnen abklärt, ob das Zusammenwirken verschiedener Mittel ein Risiko darstellt.
Quellen
- https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Flupirtin_21679
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/198676/Kurz-informiert
- https://www.leitlinien.de/nvl/html/kreuzschmerz/kapitel-6