Schmerzmittel-Ratgeber
Verschiedene Schmerzmittel gegen zahlreiche Beschwerden
Heutzutage erhalten Sie viele Schmerzmittel, die Sie ohne Rezept kaufen können. Bekannte Medikamente wie ASS, Ibuprofen und Paracetamol wirken auf unterschiedliche Weise und bekämpfen verschiedene Beschwerden, wie Kopf- oder Gelenkschmerzen. Vor deren Einnahme sollten Sie sich jedoch über die möglichen Nebenwirkungen informieren.
Kurzfassung
- Schmerzmittel hemmen die Bildung von Botenstoffen, die für die Übermittlung von Schmerzsignalen ans Gehirn verantwortlich sind.
- Ibuprofen, Diclofenac und ASS wirken zusätzlich entzündungshemmend.
- Insbesondere in hoher Dosierung oder bei langer Einnahme können Schmerzmittel schwere Nebenwirkungen auslösen.
Welche Schmerzmittel sind rezeptfrei verfügbar?
Sie bekommen zahlreiche Schmerzmittel (Analgetika) ohne Rezept. Sie basieren auf den folgenden Wirkstoffen, die sich sowohl in Bezug auf ihre chemische Zusammensetzung als auch im Hinblick auf Wirkungen und mögliche Nebenwirkungen voneinander unterscheiden:
- Paracetamol
- Ibuprofen
- Diclofenac
- Acetylsalicylsäure (ASS)
Allerdings sind Medikamente mit diesen Inhaltsstoffen nur bis zu einem bestimmten Wirkstoffgehalt frei verkäuflich. Bei starken Schmerzen stellt Ihnen Ihr Arzt ein Schmerzmittel-Rezept mit einer höheren Dosis aus.
Wie wirken Schmerzmittel?
Bei Ibuprofen, Diclofenac und Acetylsalicylsäure handelt es sich um Schmerzmittel aus der Gruppe der NSAR (nicht-stereoidale, also kortisonfreie Anti-Rheumatika). Sie hemmen die Bildung von Cyclooxygenasen. Diese Enzyme bildet der Körper als Reaktion auf Verletzungen oder Entzündungen. Sie fördern die Produktion von Prostaglandinen, die als Gewebshormone das Schmerzempfinden erhöhen, indem sie die Weiterleitung von Schmerzsignalen an das Gehirn fördern.
Die Wirkungsweise von Paracetamol ist nicht vollständig wissenschaftlich geklärt. Das Medikament entfaltet seine schmerzlindernde Wirkung direkt im zentralen Nervensystem (Gehirn und Rückenmark). Dort unterbindet es die Herstellung von Cyclooxygenasen. Im Gegensatz zur NSAR-Wirkstoffgruppe bekämpft dieses Schmerzmittel Entzündungen kaum. Sie können durch die Einnahme von Paracetamol jedoch Fieber senken.
Wann nehme ich welche Schmerzmittel?
Aufgrund ihrer unterschiedlichen Wirkungen bekämpfen die verschiedenen Schmerzmittel diese Beschwerden zuverlässig.
- Diclofenac lindert rheumatische und Gelenkschmerzen sowie Sportverletzungen (Zerrungen, Prellungen, Verstauchungen).
- Paracetamol eignet sich für die Behandlung von Kopf- und Regelschmerzen sowie Zahnschmerzen und grippalen Infekten.
- ASS bewährt sich bei Kopfschmerzen unterschiedlicher Art, vom Spannungskopfschmerz bis hin zu Migräneattacken.
Die Wirkung von Schmerzmitteln fällt individuell unterschiedlich aus. Deswegen ist es in vielen Fällen sinnvoll, verschiedene Wirkstoffe auszuprobieren.
Welche Nebenwirkungen haben Schmerzmittel?
Alle Schmerzmittel können gravierende Nebenwirkungen entfalten. Dazu zählen:
- Magen-Darm-Beschwerden
- Störungen der Blutgerinnung
- Herzinfarkt und Schlaganfall
- Leberschäden
- Beeinträchtigung der Nierenfunktion
Außerdem entwickeln einige Patienten eine Schmerzmittelabhängigkeit
Um diese Nebenwirkungen zu verhindern, sollten Sie Schmerzmittel stets nur über einen begrenzten Zeitraum von wenigen Tagen einnehmen.
Fragen und Antworten
Welche Schmerzmittel-Rezepte darf nur ein Arzt ausstellen?
Die folgenden Wirkstoffe sind verschreibungspflichtig:
– Codein (gehört zur Gruppe der Opiate)
– Morphin
– Amitriptylin
Welche Schmerzmittel eignen sich für Kinder?
Schmerzmittel auf der Basis von ASS sind für Kinder nicht empfehlenswert, da sie in seltenen Fällen zu Leber- und Gehirnschäden führen können. Ibuprofen ist dagegen für die Behandlung von Schmerzen und Erkältungen von Kindern ab einem Alter von drei Monaten nach Rücksprache mit dem Arzt geeignet.
Grundsätzlich sollten Sie Ihren Kindern nur Schmerzmittel nach einer ärztlichen Beratung in der empfohlenen Dosierung verabreichen.
Quellen
- https://www.apotheken-umschau.de/schmerzmittel
- https://www.aerzteblatt.de/treffer?mode=s&wo=17&typ=1&nid=105743&s=schmerzmittel
- https://www.aponet.de/aktuelles/ihr-apotheker-informiert/20190903-schmerzmittel-haben-ein-hohes-suchtpotenzial.html
Nadine Leclair
- Zuletzt aktualisiert: 28. Dezember 2023
Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.