
Scheidenpilz – Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten
Scheidenpilz, auch als Vaginalmykose oder Vulvovaginalkandidose bekannt, ist eine der häufigsten Erkrankungen des weiblichen Intimbereichs. In den meisten Fällen ist der Hefepilz Candida albicans für die Infektion verantwortlich. Faktoren wie Hormonschwankungen, übertriebene Intimhygiene oder synthetische Unterwäsche können das natürliche Gleichgewicht der Vaginalflora stören und so eine Infektion begünstigen. Obwohl Scheidenpilz sehr unangenehm sein kann, ist er in der Regel nicht gefährlich und lässt sich gut behandeln.
Welche Symptome treten bei Scheidenpilz auf?
- (Starker) Juckreiz: Vor allem im Bereich der Vagina und Vulva
- Weißlicher, bröckeliger Ausfluss: Manchmal mit säuerlichem Geruch
- Brennen und Schmerzen: Beim Wasserlassen oder Geschlechtsverkehr
In einigen Fällen können Schwellungen oder Rötungen an den Schamlippen auftreten. Chronische Infektionen treten mehr als vier Mal im Jahr auf und äußern sich oft durch anhaltenden Juckreiz. Eine gynäkologische Untersuchung bestätigt die Diagnose, und eine entsprechende Behandlung wird verordnet.

Ursachen und Risikofaktoren für Scheidenpilz
Ein Ungleichgewicht der Vaginalflora kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden:
- Hormonelle Veränderungen: Beispielsweise während der Schwangerschaft, Menopause oder durch Einnahme der Pille
- Geschwächte Immunabwehr: Erkrankungen oder Medikamente wie Antibiotika können die Infektion begünstigen
- Übertriebene Intimhygiene: Aggressive Seifen stören das natürliche Vaginalmilieu
- Synthetische Unterwäsche: Fördert ein feuchtwarmes Milieu für Pilze
Auch Stress, Diabetes oder eine ungesunde Ernährung können das Risiko für Vaginalmykosen erhöhen, da sie das Immunsystem schwächen und das Wachstum von Pilzen begünstigen.
Wie wird Scheidenpilz behandelt?
Antimykotika wie Cremes, Zäpfchen oder Tabletten werden zur Behandlung eingesetzt. Lokale Behandlungen dauern etwa drei Tage. Bei chronischen Infektionen kann eine systemische Therapie mit oralen Medikamenten erforderlich sein. Es ist wichtig, die Behandlung vollständig abzuschließen, um Rückfälle zu vermeiden.
TeleClinic bietet schnelle Hilfe: Unsere Ärzte beraten Sie online, diagnostizieren Scheidenpilz und stellen nach ärztlichem Ermessen eine Krankschreibung oder ein Rezept aus, das Sie bequem per App einlösen können.
Prävention von Scheidenpilz
Mit einfachen Maßnahmen lässt sich das Risiko einer Vaginalmykose reduzieren:
- Natürliche Intimhygiene: Verwenden Sie nur Wasser oder milde, pH-neutrale Waschlotionen
- Baumwollunterwäsche: Tragen Sie atmungsaktive Unterwäsche und wechseln Sie nasse Kleidung zeitnah
- Stressabbau: Ein starkes Immunsystem hilft, Infektionen zu vermeiden
- Antibiotika nur wenn nötig: Bei Antibiotika-Einnahme helfen Probiotika, die Bakterienflora zu stabilisieren
Gibt es natürliche und alternative Behandlungsmethoden bei Scheidenpilz?
Viele Frauen greifen bei Scheidenpilz auf natürliche oder alternative Behandlungsmethoden zurück. Allerdings sollten diese mit Vorsicht angewendet werden, da nicht alle Hausmittel wirksam oder sicher sind. Medizinisch empfohlene Alternativen zu klassischen Antimykotika sind selten und sollten vorher mit einem Arzt oder einer Ärztin besprochen werden.
- Probiotika: Einige Studien deuten darauf hin, dass probiotische Präparate mit Lactobacillus-Stämmen das natürliche Gleichgewicht der Vaginalflora unterstützen und das Risiko für Pilzinfektionen senken können.
- Kokosöl: Kokosöl wird oft aufgrund seiner antimykotischen Eigenschaften empfohlen. Es kann als ergänzende Behandlung äußerlich aufgetragen werden, ersetzt aber keine medizinische Therapie.
Von selbstständigen Anwendungen wie Knoblauch, Joghurt oder Essigspülungen wird dringend abgeraten. Diese Hausmittel können die Schleimhäute reizen und das Problem verschlimmern. Bei Unsicherheit sollte immer ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden, um die richtige Behandlung zu gewährleisten.
Scheidenpilz während der Periode?
Die Behandlung von Scheidenpilz während der Periode kann eine besondere Herausforderung darstellen, da die Menstruation die Wirksamkeit von lokal angewendeten Antimykotika wie Cremes oder Zäpfchen beeinträchtigen kann. Dennoch ist es wichtig, die Behandlung fortzusetzen, um die Infektion vollständig zu bekämpfen.
- Behandlung mit Antimykotika: Es wird empfohlen, auf orale Antimykotika umzusteigen, wenn die Menstruation beginnt. Diese sind oft praktischer und können die Heilung ohne Unterbrechung unterstützen.
- Verwendung von Tampons oder Menstruationstassen: Während der Anwendung von vaginalen Zäpfchen sollten keine Tampons oder Menstruationstassen verwendet werden, da diese das Medikament aufnehmen und dessen Wirksamkeit verringern können. In solchen Fällen sind Binden die bessere Wahl.
- Hygiene: Während der Periode ist eine sorgfältige Hygiene wichtig. Wechseln Sie Binden oder Tampons regelmäßig, um ein feuchtwarmes Milieu, das Pilzwachstum begünstigt, zu vermeiden.
Obwohl die Periode die Behandlung komplizierter machen kann, ist es dennoch möglich, die Infektion erfolgreich zu behandeln. Sprechen Sie mit einem Arzt oder einer Ärztin, um die beste Behandlungsoption während der Menstruation zu finden.
Scheidenpilz während der Schwangerschaft
Für schwangere Frauen kann Scheidenpilz eine Gefahr für das Neugeborene darstellen. Eine unbehandelte Infektion kann während der Geburt auf das Kind übergehen und zu Mundsoor oder Windelsoor führen. Schwangeren Frauen wird oft eine lokale Antimykotika-Behandlung empfohlen, um das Risiko einer Infektion des Kindes zu minimieren.
Schwangere sollten bei den ersten Anzeichen einer Infektion ärztlichen Rat einholen, um mögliche Komplikationen zu vermeiden.
Wie wird Scheidenpilz beim Mann behandelt?
Auch Männer können sich mit dem Hefepilz Candida albicans infizieren, obwohl die Infektion seltener auftritt. Die Erkrankung wird als Balanitis bezeichnet und betrifft die Eichel und Vorhaut des Penis. Zu den typischen Symptomen gehören Rötungen, Juckreiz, Brennen und ein weißlicher Belag auf der Eichel. Häufig wird die Infektion durch Geschlechtsverkehr mit einer infizierten Partnerin übertragen.
- Antimykotika: Die Behandlung erfolgt in der Regel mit lokal aufgetragenen Antimykotika in Form von Cremes oder Salben. Diese sind rezeptfrei in Apotheken erhältlich und sollten mehrere Tage angewendet werden.
- Hygiene: Eine gute Intimhygiene ist wichtig, um die Heilung zu unterstützen. Der betroffene Bereich sollte mit Wasser und einer milden Seife gereinigt werden.
- Vermeidung von Geschlechtsverkehr: Während der Behandlung wird empfohlen, auf Geschlechtsverkehr zu verzichten, um eine erneute Infektion der Partnerin zu verhindern.
Sollten die Symptome nach einigen Tagen nicht abklingen oder erneut auftreten, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen. Bei wiederholten Infektionen könnte eine ärztliche Untersuchung eines Urologen erforderlich sein, um weitere Ursachen auszuschließen.
Fragen & Antworten zu Scheidenpilz
Wie lange dauert die Behandlung von Scheidenpilz?
Die Symptome klingen in der Regel nach drei Tagen ab. Chronische Infektionen können länger dauern und erfordern eine längere Behandlung.
Kann ich bei Scheidenpilz eine Krankschreibung erhalten?
Ja, bei starken Beschwerden kann der Arzt nach seinem Ermessen eine Krankschreibung ausstellen. TeleClinic bietet diese Möglichkeit auch an.
Ist eine Selbstbehandlung sinnvoll?
Rezeptfreie Antimykotika können bei akuten Infektionen wirksam sein. Ärztlicher Rat ist jedoch ratsam, besonders bei wiederkehrenden Infektionen oder Unsicherheiten, um eine falsche Selbstdiagnose zu vermeiden.
Kann TeleClinic bei wiederkehrenden Infektionen helfen?
Ja, unsere Ärzte beraten Sie umfassend, auch bei chronischen Infektionen. Wir stellen nach ärztlichem Ermessen auch Krankschreibungen aus.

Celina von der Linden
- Zuletzt aktualisiert: 6. März 2025
Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.