Ratgeber zur Tollwut-Impfung
Ansteckungsrisiko durch infizierte Tiere
Tollwut gehört zu den meistgefürchteten Zoonosen: Das sind Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden. Die Tollwut-Impfung ist unverzichtbar, wenn Aufenthalte in gefährdeten Regionen oder Umgang mit Tieren unvermeidlich sind.
Kurzfassung
- Tollwut ist eine Viruserkrankung des Nervensystems.
- Übertragen wird sie durch Körperflüssigkeiten infizierter Tiere.
- Ein Impfschutz ist für Fernreisende und Personen mit Tierkontakt dringend zu empfehlen.
- Vorbeugende und unmittelbar verabreichte Impfungen können den Ausbruch der Krankheit verhindern.
Was ist die Tollwut-Impfung?
Die Impfung schützt gegen eine Erkrankung des zentralen Nervensystems, die über Körperflüssigkeiten (beispielsweise Speichel) von Tieren auf Menschen übertragen wird. Verantwortlich ist das sogenannte Lyssavirus.
Wer sollte sich der Impfung unterziehen?
Zur Risikogruppe für Tollwuterkrankungen gehören:
- Reisende, die in gefährdeten Gebieten unterwegs sind (speziell afrikanische und asiatische Entwicklungsländer)
- Personen mit vermehrtem Kontakt zu Tieren (Tierärzte, Jäger, Tierpfleger) sowie im Speziellen zu Fledermäusen (Höhlenwanderer, Naturschützer)
- Laborpersonal
Warum ist die Tollwut-Impfung wichtig?
Es gibt keine Therapie gegen die Tollwut. Allenfalls können Symptome wie Lichtempfindlichkeit und Atemprobleme behandelt werden. Eine Tollwutinfektion endet somit fast ausnahmslos tödlich. Die Tollwut-Impfung kann Leben retten.
Welche Impfstoffe gibt es?
Gespritzt wird ein Totimpfstoff aus abgetöteten Tollwutviren. Kultiviert wird dieser mit menschlichen oder Hühner-Zellen. Eine ausführliche Tollwut-Impfberatung übernimmt gern der behandelnde Arzt.
Wie läuft die Impfung ab?
Die Immunisierung besteht aus mehreren aufeinanderfolgenden Spritzen als vorsorgliche Tollwut-Impfungen oder Akutmaßnahme im Fall einer möglichen Infektion. Das Tollwut-Impfschema stellt sich dar wie folgt:
Tollwut-Vorsorge | Geimpft, nach Infektion | Ungeimpft, nach Infektion | |
---|---|---|---|
Erste Impfung |
Startimpfung |
Bis 72 Stunden nach Infektionsereignis |
Bis 12–24 Stunden nach Infektionsereignis |
Zweite Impfung |
Nach 7 Tagen |
Nach 2 Tagen |
5–6 Folgeimpfungen binnen 28 Tagen |
Dritte Impfung |
Nach 14–21 Tagen |
Nach 2 Tagen |
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Möglich sind Schwellungen und Rötungen an der Einstichstelle, grippeähnliche Symptome, Magen-Darm–Beschwerden sowie Schwindel und Kopfschmerzen.
Fragen und Antworten
Für das Jahr 2019 listet das Berliner Institut für Tropenmedizin den Preis von 75 Euro für die reine Impfung. Die Beratung ist nicht inbegriffen.
Die Schutzimpfung sollte alle zwei bis fünf Jahre aufgefrischt werden.
Sollte es vorkommen, dass streunende Tiere Bissverletzungen verursachen, Schleimhäute oder Wunden belecken, gilt es, wegen akuter Lebensgefahr einen Arzt aufzusuchen – unabhängig vom Impfstatus.
Quellen
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/78959/Tollwutimpfung-Die-erste-Tollwut-Impfung
- https://tropeninstitut.de/impfungen-a-z/alle-impfungen/tollwut#massnahmen
- https://www.fit-for-travel.de/impfung/tollwut/
- https://www.gelbe-liste.de/reisekrankheiten/tollwut-rabies
- https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/praevention-und-frueherkennung/impfungen-medizinische-hintergruende/impfung-tollwut-2010168
- https://tropeninstitut.charite.de/fileadmin/user_upload/microsites/sonstige/tropeninstitut/Preise03062019.pdf