Behandlung bei Mandelentzündung

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Ratgeber zur Mandelentzündung

Wie entsteht eine Mandelentzündung und wie wird sie behandelt? Informieren Sie sich hier.

Eine Mandelentzündung (Angina tonsillaris) zählt zu den 20 häufigsten Gründen für einen Arztbesuch. Rund 100.000 Fälle werden jährlich in Deutschland diagnostiziert. Die Krankheit löst unter anderem Halsschmerzen und Schluckbeschwerden aus, lässt sich im Allgemeinen bei korrekter Therapie jedoch gut behandeln.

Kurzfassung

  • Bei einer Mandelentzündung liegt eine schmerzhafte Entzündung der Gaumenmandeln (Tonsillen) vor.
  • Sie wird durch Viren oder Bakterien ausgelöst.
  • Die Behandlung erfolgt üblicherweise mit Antibiotika.

Definition

Eine Mandelentzündung (Tonsillitis) macht sich beim Patienten durch Halsschmerzen und Schluckbeschwerden bemerkbar. Je nach Ursache sind die Lymphknoten geschwollen, der Rachen ist gerötet. Gelbliche oder weißliche Beläge, die sogenannten Eiterstippchen, sind ein Indiz für eine bakterielle Mandelentzündung. Auch Mundgeruch bildet sich im Zuge der Entzündung häufig.

Eine eitrige Mandelentzündung ist ansteckend. Betroffene sollten sich daher bis zum Abklingen der Symptome isolieren.

Typischerweise entwickeln die Symptome sich binnen kurzer Zeit, in der Regel weniger Stunden. Die Erkrankten fühlen sich matt, in einigen Fällen, jedoch nicht zwingend, kommt Fieber hinzu.

Wo befinden sich die Mandeln?

Die Gaumenmandeln liegen links und rechts hinter den Gaumenbögen im Rachen. Bei geöffnetem Mund sind sie teilweise sichtbar. Darüber hinaus gibt es die Rachenmandel am oberen Gaumen und die Zungengrundmandel im hinteren Drittel der Zunge. Die Mandeln bilden eine Barriere gegen Keime und Erreger und sind damit ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems.

Ursachen

Auslöser für eine Entzündung der Mandel gibt es viele:

  • Eine häufige Ursache für eine Tonsillitis sind Erkältungs- und Grippeviren, insbesondere Rhino- oder Adenoviren. Sie dringen durch Tröpfcheninfektion in den Körper ein, werden folglich durch Husten, Niesen, Sprechen oder Küssen übertragen.
  • Mandelentzündungen können eine Folge eines Pfeifferschen Drüsenfiebers (Mononukleose) sein. Auslöser für die Krankheit mit erkältungsähnlichen Symptomen ist das Epstein-Barr-Virus.
  • Seltener ist die Krankheit in Begleitung mit der bakteriellen Infektionskrankheit Diphtherie. Sie macht sich durch gräuliche Beläge auf den Mandeln bemerkbar. Typisch sind zudem ein auffälliger, süßlicher Aceton-Geruch sowie Blutungen. Auch eine bakterielle Ursache ist eher selten. Ist dies der Fall, sind häufig Streptokokken beteiligt.

Treten diese Symptome auf, ist sofort ein Arzt aufzusuchen.

Auch im Rahmen einer Scharlach-Infektion sind die Mandeln betroffen. Kennzeichnend für diese Krankheit ist unter anderem eine tiefrot gefärbte Zunge.

Welche Symptome löst eine Mandelentzündung aus?

Typische Begleiterscheinungen einer viralen Angina tonsillaris sind neben Halsschmerzen und Schluckbeschwerden:

Eine bakterielle Mandelentzündung lässt sich außer an den gelblichen Belägen typischerweise am fehlenden Husten erkennen. Stattdessen klagen die Betroffenen über hohes Fieber und schmerzhaft geschwollene Lymphknoten.

Wer ist von der Krankheit betroffen?

Vor allem in den ersten Lebensjahren erkennt das Immunsystem Fremdkörper im Mund- und Rachenraum als potenziell schädlich und aktiviert die Abwehr. Bei Kindern kommen Mandelentzündungen daher eher vor als bei Erwachsenen und die Mandeln sind häufiger vergrößert.

Ab dem Jugendalter bildet sich die Struktur der Mandeln zurück, Entzündungen werden seltener.

Wie stellt der Arzt bei einer Mandelentzündung die Diagnose?

Im Rahmen der Anamnese erkundigt sich der Arzt in einem ersten Schritt nach dem genauen Krankheitsbild und den Beschwerden. Im Anschluss erfolgt üblicherweise eine Untersuchung des Mund- und Rachenraums, Nasen und Ohren.

Anhand eines Scoring-Systems lässt sich relativ exakt bestimmen, ob die Mandelentzündung von Viren oder Bakterien ausgelöst wurde. In das Scoring fließt unter anderem Symptome wie schmerzhaft vergrößerte Lymphknoten oder das Auftreten von Fieber mit ein.

Ein Streptokokken-Abstrich kann die Diagnose einer Mandelentzündung mit bakterieller Ursache untermauern. Das Ergebnis liegt in der Regel binnen weniger Minuten vor, ist jedoch nicht zu 100 Prozent sicher. Ein Laborergebnis ist genauer und liegt meist nach einigen Tagen vor.

Eine Blutuntersuchung kann angezeigt sein, wenn eine virale Infektion mit weiteren Erregern wie dem Epstein-Barr-Virus denkbar ist. Besteht der Verdacht, dass ein Abszess die Entzündung hervorruft, kommt eine Ultraschalluntersuchung infrage.

Therapie und Behandlung

Die Behandlung einer Mandelentzündung richtet sich vor allem nach der Ursache. In der Tabelle sind die gängigen Auslöser und entsprechenden Behandlungsformen aufgelistet.

Virale Auslöser
  • Keine ursächliche Behandlung möglich
  • Symptomlinderung steht im Vordergrund
  • Halswickel, Dampfbäder / Inhalation, Salbei- und Kamillentee können die Beschwerden lindern
Bakterielle Mandelentzündungen
  • In vielen Fällen Antibiotikum-Therapie
  • ggf. zusätzliche Schmerzmittel
Mandelabszess
  • Antibiotikum-Therapie
  • Unter Umständen Operation notwendig

Eine bakterielle Mandelentzündung kann unbehandelt zu Folgekrankheiten wie Mittelohrentzündungen oder Mandelabszessen führen. Seltener, aber möglich sind Nieren-, Herz- oder Gelenkentzündungen.

Kann ich eine Mandelentzündung selbst behandeln?

Eine leichte Mandelentzündung im Rahmen einer Erkältung lässt sich unter Umständen mit Hausmitteln lindern:

  • Halswickel
  • Gurgellösungen
  • Salbei- und Kamillentee
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
  • Säurehaltige Getränke vermeiden

Eine bakterielle Angina tonsillaris lässt sich mit Hausmitteln nicht behandeln. Treten typische Symptome dieser Art von Mandelentzündung auf, sollte der Arzt aufgesucht werden.

Prävention: Lässt sich eine Mandelentzündung verhindern?

Die allgemeine Stärkung des Immunsystems durch eine ausgewogene Ernährung, Vermeidung von Stressfaktoren, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung kann dazu beitragen, dass Erreger sich weniger gut ausbreiten können.

In vielen Fällen sind Tröpfcheninfektionen Ursache von Mandelentzündungen. Die Gefahr lässt sich etwa durch Abstand zu anderen Menschen und häufiges Lüften verringern.

Wann sollte ich bei einer Mandelentzündung zum Arzt gehen?

Bemerken Sie eitrige Beläge auf den Mandeln, liegt ein Hinweis auf eine bakterielle Mandelentzündung vor, die eine ärztliche Behandlung erfordert. Auch wenn Beschwerden stärker werden oder länger anhalten, ist ein Arztbesuch angezeigt.

Fragen und Antworten

Warum bekomme ich immer wieder eine Mandelentzündung?

Der Begriff der chronischen Mandelentzündung sollte laut Leitlinie nicht mehr verwendet werden. Vielmehr ist von wiederkehrender Angina tonsillaris die Rede. Sie kann durch Reinfektionen verursacht werden: Keime bleiben nach erfolgter Therapie zurück und lösen nach kurzer Zeit erneut Beschwerden aus.

Neuinfektionen entstehen etwa durch zurückbleibendes, abgestorbenes Keimmaterial, das neuen Erregern leichtes Spiel bietet.

Wann sollten die Mandeln entfernt werden?

Noch vor einigen Jahren wurde bei wiederkehrenden Entzündungen eine Entfernung der Mandeln empfohlen. Heute erfolgt dies in der Regel nur, wenn eine Angina tonsillaris häufiger als sechsmal im Jahr auftritt oder es zu einer Hypertrophie (stark vergrößerten Mandeln) kommt.

In letzterem Fall kann eine Tonsillotomie, eine teilweise Mandelentfernung, angezeigt sein. Sie wird ambulant in Form einer Laserbehandlung durchgeführt.

Bei einer chronischen Mandelentzündung ist eine Tonsillotomie kontraindiziert, da weiterhin ein entzündetes Organ im Körper verbleibt. In diesem Fall bleibt nur eine Tonsillektomie, die vollständige Entfernung.

Brauche ich bei einer Mandelentzündung eine Krankschreibung?

Insbesondere in den ersten Krankheitstagen sind Mandelentzündungen ansteckend. Dazu kommt, dass Beschwerden wie Schmerzen, Fieber, Mattheit und Abgeschlagenheit Schule oder Arbeit praktisch unmöglich machen. Bei der Diagnose Mandelentzündung ist eine Krankschreibung daher in aller Regel notwendig.

Quellen

  • https://www.apotheken-umschau.de/Mandelentzuendung
  • https://www.aerzteblatt.de/archiv/172361/Mandelentzuendung-Neue-Leitlinie-veroeffentlicht
  • https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/017-024l_S2k_Tonsillitis_Gaumenmandeln_2015-08-abgelaufen.pdf
  • https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/mandelentzuendung/mandelentzuendung-bei-kindern.html
  • https://www.aerzteblatt.de/archiv/78169/Rezidivierende-Tonsillitis-bei-Erwachsenen
Von Medizinredakteur/in:
Nadine Leclair

Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.

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