Behandlung bei pfeifferschem Drüsenfieber

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Pfeiffersches Drüsenfieber: Ratgeber

Alles rund um Entstehung, Symptome & Behandlung von Pfeifferschem Drüsenfieber

Das Pfeiffersche Drüsenfieber hatte einst den volkstümlichen Beinamen „Kusskrankheit“. Dahinter steckte die Beobachtung, dass junge Leute mit den Küssen ihren Speichel austauschten, und so verbreitete sich das Virus auffällig in der hauptanfälligen Altersgruppe. Heute ist weitaus mehr über die Infektionserkrankung bekannt. Hier gibt es Informationen zu Entstehung, Symptomatik und Therapie.

Kurzfassung

  • Pfeiffersches Drüsenfieber ist die Trivialbezeichnung für infektiöse Mononukleose. Erreger ist das Epstein-Barr-Virus.
  • Die Infektion erfolgt durch Kontakt-, Tröpfchen- oder Schmierinfektion.
  • Typisch für den Krankheitsverlauf ist die Kombination von Fieber, Lymphknotenschwellungen und Mandelentzündung.
  • Ein intaktes Immunsystem vorausgesetzt, verläuft die Krankheit meist komplikationslos.
  • Nach Abklingen der Infektion bleibt der Patient zwar Virusausscheider, hat in aller Regel jedoch Immunität erworben.

Was ist Pfeiffersches Drüsenfieber?

Das Pfeiffersche Drüsenfieber (fachsprachlich infektiöse Mononukleose) ist eine weitverbreitete Infektionskrankheit, die sich unter anderem in einer Rachenentzündung äußert. Die Mediziner-Plattform AMBOSS beziffert die weltweite Durchseuchung der 30-Jährigen auf 80 bis 95 Prozent. Benannt wurde die Krankheit nach ihrem Entdecker: dem Wiesbadener Kinderarzt Emil Pfeiffer, der im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts praktizierte.

Ursachen

Das Pfeiffersche Drüsenfieber wird durch einen Erreger aus der Klasse der Herpesviren ausgelöst. Identifiziert wurde dieser in den 1960ern von den Virologen Epstein und Barr. Das sogenannte EB-Virus verbreitet sich über Tröpfchen-, Kontakt- und Schmierinfektionen vorwiegend durch Speichel weiter.

Das Virus siedelt sich in den Abwehrzellen im Blut an und kann auf diesem Weg Lymphknoten, Milz und Mandeln befallen und anschwellen lassen. Auch die Schleimhautzellen im Nasen- und Rachenbereich werden attackiert.

Risikogruppen

Zum klinischen Ausbruch kommt die Krankheit oft erst ab dem 15. Lebensjahr. Gefährlich wird es, wenn das Immunsystem des Patienten das Virus nicht abwehren kann. Gefährdet sind daher besonders:

  • HIV-Patienten
  • Empfänger von Organtransplantaten
  • Menschen mit allgemeiner Immunschwäche
  • Krebspatienten

Es wird angenommen, dass das Epstein-Barr-Virus auch eine Rolle bei der Herausbildung verschiedener anderer Krankheiten spielen könnte, insbesondere, wenn es sich bei einer Immunschwäche unkontrolliert vermehrt. Dazu zählen beispielsweise Erkrankungen der Lymphknoten oder Multiple Sklerose (MS).

Symptome

Im Anfangsstadium zeigt die infektiöse Mononukleose Ähnlichkeiten mit einer Erkältungskrankheit. Mit ihrem Fortschreiten äußert sie sich typischerweise in folgenden Krankheitszeichen, die in mehr als der Hälfte der Fälle im Verbund auftreten:

  • Fieber (etwa 38 bis 39 °C)
  • Schwellung der Lymphknoten im Bereich von Hals, Genick, Achseln oder Leistengegend
  • Mandelentzündung mit gräulichem Belag und Mundgeruch

Manchmal kommen als Anzeichen Schüttelfrost, Nachtschweiß und Reizhusten hinzu.

Verlauf

Erste Krankheitsanzeichen nach der Ansteckung zeigen sich innerhalb der Inkubationszeit von vier bis sieben Wochen. Bei erkrankten Kindern verkürzt sich diese Phase auf ein bis vier Wochen. Zu Beginn der Infektion manifestieren sich die oben beschriebenen Krankheitssymptome. Die Fieberkurve schwankt während dieser Zeit stetig.

Hinzu kommen gegebenenfalls unterschiedliche organische Beschwerden wie:

  • Hautausschlag
  • Vergrößerung von Milz oder Leber
  • Kopf-, Bauch und Gliederschmerzen
  • Stimmungsschwankungen
  • Depressive Verstimmungen
  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit

Die Krankheit dauert im Schnitt drei Wochen an und entwickelt selten chronische Ausprägungen. Bei Patienten mit intaktem Immunsystem gibt es kaum einmal Komplikationen. Ein akuter Ausbruch des Pfeifferschen Drüsenfiebers kann jedoch körperlich anstrengend sein. Die Abgeschlagenheit bleibt manchmal zeitweilig über das Abklingen der Symptome heraus bestehen.

Ist die Krankheit ausgestanden, besteht für den Patienten im Regelfall in der Folge Immunität.

Auch nach dem Aufbau von Eigenimmunität bleibt der Genesene weiterhin Ausscheider des Virus und kann in dessen aktiven Phasen andere anstecken.

Diagnose

Für einen Arzt ist es nicht immer einfach, das Pfeiffersche Drüsenfieber von einer Mandelentzündung oder ähnlichen Infekten zu unterscheiden. Eine zentrale Rolle für die Identifikation spielen neben dem Abtasten der Lymphknoten und der Beschau des Mund-Rachen-Raumes samt Abstrich verschiedene Labortests.

Weitgehende Klarheit verschafft eine Untersuchung des Blutbildes auf den Anteil von Lymphozyten (Abwehrzellen) unter den Leukozyten (weiße Blutkörperchen). Auffällig ist weiterhin eine Erhöhung der Leberwerte.

Zusätzlich gibt es mittlerweile Schnelltests, mit denen das Vorhandensein der Antikörper für das Epstein-Barr-Virus festgestellt werden kann.

Therapie

Da es bislang keine spezifischen Medikamente gegen das Pfeiffersche Drüsenfieber gibt, kann Behandlung nur bei einzelnen Symptomen ansetzen. Für die Medikation bedeutet das, dass der Mediziner unterschiedliche Präparate kombiniert.

Dazu gehören etwa fiebersenkende Mittel. Kommen im Verlauf der Erkrankung bakterielle Infekte als Sekundärinfektionen hinzu, erfolgt voraussichtlich die Gabe eines Antibiotikums. Auch schmerzstillende Medikamente können bei Kopf- und Halsschmerzen Verwendung finden.

In sehr schweren Fällen kann der Arzt Präparate verschreiben, die die Vermehrung von Viren hemmen (Virostatika). Die Gabe von Kortison dient der Minderung von Schwellungen.

Der Patient sollte bis zum Abklingen der Beschwerden strikte Bettruhe einhalten, viel schlafen und körperliche Anstrengungen meiden. Außerdem ist Alkohol tabu, da die Leber durch die Infektion angegriffen sein kann. Sport ist während und einige Zeit nach dem Drüsenfieber ebenfalls verboten: Es besteht das Risiko von Milzriss.

Hausmittel

Parallel kann mit Hausmitteln der Verlauf der Erkrankung gemildert werden. So hilft bei Fieber ausreichendes Trinken. Mit Quarkwickeln kann bei Schluckbeschwerden durch Schwellungen Linderung verschafft werden.

Prävention

Die infektiöse Mononukleose ist zwar schon seit über hundert Jahren bekannt, an einem Impfstoff gegen das EB-Virus wird aber immer noch geforscht. Eine gewisse Vorbeugung für Angehörige der Risikogruppe besteht im Vermeiden von Kontakt mit Erkrankten. Möglicherweise kontaminierte Gegenstände wie Tassen oder Besteck dürfen nicht gemeinsam benutzt werden.

Wie auch beim Herpesvirus bleibt der Erreger lebenslang im Organismus vorhanden, kann jedoch lange Perioden der Inaktivität zeigen und phasenweise neu aktiviert werden. Bei einem funktionsfähigen Immunsystem bleiben solche erneuten Ausbrüche der Krankheit oft unbemerkt.

Wann zum Arzt?

Nur ein Arzt kann durch die erwähnten Laboruntersuchungen die Infektion mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber einwandfrei feststellen und mögliche andere Krankheiten ausschließen. Der Verdacht auf infektiöse Mononukleose sollte medizinisch abgeklärt werden.

Fragen und Antworten

Wie äußert sich das Pfeiffersche Drüsenfieber bei Kindern?

Die Übertragung des Virus auf Kinder erfolgt meist innerhalb der Familie. Bei Kleinkindern bleibt eine Infektion allerdings häufig symptomlos oder zeigt lediglich die Ausprägungen einer leichten Erkältung.

Wie lang dauert die Krankschreibung bei Pfeifferschem Drüsenfieber?

Über die Dauer der Krankheit entscheidet der behandelnde Arzt individuell für jeden Patienten. Eine allgemeine Aussage ist nicht möglich. Bei Bedarf wird der Arzt eine Krankschreibung verlängern.

Wie lange ist Pfeiffersches Drüsenfieber ansteckend?

Das Virus kann bereits während der Inkubationszeit vor Ausbruch der Krankheit übertragen werden. Auch nach überstandener Erkrankung besteht noch einige Monate Ansteckungsgefahr.

Quellen

  • https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/103266/Rolle-des-Epstein-Barr-Virus-bei-zahlreichen-Krebserkrankungen-unklar
  • https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Tonsillitis-und-Druesenfieber-leicht-unterscheidbar-390946.html
  • https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/kinderkrankheiten/infektion/pfeiffersches-druesenfieber
  • https://www.apotheken-umschau.de/Pfeiffersches-Druesenfieber
  • https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/pfeiffersches-druesenfieber/definition-und-haeufigkeit.html
  • https://flexikon.doccheck.com/de/Infekti%C3%B6se_Mononukleose
  • https://www.dr-gumpert.de/html/dauer_des_pfeifferschen_druesenfiebers.html#c271234
  • https://www.amboss.com/de/wissen/Infekti%C3%B6se_Mononukleose
Von Medizinredakteur/in:
Fabian Bohn

Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.

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