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Hanna
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17.04.2023
Dass die Krankmeldung direkt in der App vorhanden ist, ist besonders praktisch. Auch, dass das Rezept an eine Apotheke der Wahl geschickt werden kann ist eine Erleichterung.

Die abgebildeten Rezensionen wurden vor Veröffentlichung auf Ihre Echtheit durch die TeleClinic geprüft und stammen ausschließlich von Personen, die eine Behandlung über die TeleClinic-Plattform in Anspruch genommen haben. Die Bewertungen wurden im Rahmen einer Nutzerbefragung eingeholt und wurden basierend auf ihrer Aktualität zum Zeitpunkt der Auswertung ausgewählt.

Von Medizinredakteur/in:
Fabian Bohn
Andrea S. Klahre
Redaktionell geprüft:
Andrea S. Klahre
Arzt Julian Serly
Medizinisch geprüft:
Arzt Julian Serly

Kurzfassung

  • Übergewicht ist ein hochrelevantes Problem in den Industrienationen und inzwischen auch in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen.
  • Übergewicht und ungesunde Ernährung mit einem Mangel an gesundem Obst/Gemüse und zu häufigem Verzehr von Fettmachern wie Fastfood, hochverarbeiteten Fertigprodukten und gesüßten Softdrinks gehören weltweit zu den häufigsten vermeidbaren Ursachen für Krankheit und vorzeitigen Tod.
  • Ursachen von Übergewicht sind genetischer, sozialer und psychologischer Natur.
  • Die Veranlagung zu Übergewicht wird nicht selten bereits im Mutterleib geprägt oder entwickelt sich in früher Kindheit.
  • Mediziner unterscheiden verschiedene Schweregrade von Übergewicht auf Basis des Body-Mass-Index (BMI).
  • Übergewicht, Adipositas und „Essanfälle“ (Binge Eating) hängen auch mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen zusammen.
  • Übergewicht ist nicht nur schlecht für Herz und Kreislauf schon in jüngeren Jahren, es könnte Rauchen als Hauptrisikofaktor für Krebs bis 2040 ablösen.
  • Die Begleit- und Folgeerkrankungen kosten die deutsche Volkswirtschaft aktuell 30 Milliarden Euro pro Jahr.
  • Eine konsequente und dauerhafte Änderung des Lebensstils bewährt sich beim Abbau von zu viel Körperfett.
  • Gesunde und ausgewogene Ernährung in Verbindung mit Bewegung sind integrale Bestandteile der Therapie und Prävention.

 

Frau errechnet BMI im Internet
Übergewicht wird anhand des BMI bestimmt.

Definition

Übergewichtigkeit und Fettleibigkeit breiter Bevölkerungsschichten gehören zu den größten gesundheitsrelevanten Problemen weltweit, auch in Deutschland. Tendenz: steigend. Entsprechend gelten die Standards der World Health Organisation (WHO) für die Definition von Übergewicht überall: Um zu beurteilen, ob das Körpergewicht noch im Normbereich liegt oder schon zu hoch ist, wird der Body-Mass-Index (BMI) verwendet. Zur Berechnung des BMI wird das Gewicht durch die Körpergröße zum Quadrat geteilt:

BMI = Körpergewicht in kg/Körpergröße in m2

Die WHO nimmt folgende Einteilung vor:

  • Untergewicht: BMI unter 18,5
  • Normalgewicht: BMI zwischen 18,5 und 24,9
  • Übergewicht: BMI zwischen 25 und 29,9
  • Adipositas Grad I: BMI zwischen 30 und 34,9
  • Adipositas Grad II: BMI zwischen 35 und 39,9
  • Adipositas Grad III oder morbide Adipositas: BMI über 40

Mit steigendem BMI nimmt das Risiko für chronische Erkrankungen immer stärker zu. Als besonders schädlich hat sich überschüssiges Bauchfett herausgestellt. Das sogenannte Taillen-Hüft-Verhältnis sollte daher bei Frauen kleiner sein als 0,85, bei Männern kleiner als 1,0.

Adipositas ist der medizinische Begriff für starkes Übergewicht beziehungsweise Fettleibigkeit. Menschen mit Adipositas sterben bis zu 10 Jahre früher.

Allerdings ist zu berücksichtigen, dass ein hoher BMI nicht notwendigerweise auf zu viel Körperfett hinweisen muss. Kraftsportler und Boxer haben regelmäßig einen erhöhten BMI aufgrund überdurchschnittlich hoher Anteile an Muskelmasse, die schwer wiegt.

Ursachen

Übergewicht/Adipositas entsteht durch ein komplexes Zusammenspiel von biologischen, genetischen, sozialen und seelischen Faktoren.

Eines aber gilt immer: Zu viel, zu fett, zu salzig und permanent zu süß – der Körper erhält über die Nahrung mehr Energie, als er durch den Grundumsatz und den Verbrauch bei körperlichen Aktivitäten benötigt. Der Organismus lagert den Überschuss als Fettdepots ab. Nahrung ist für viele ein natürlicher positiver Verstärker des Belohnungssytems.

Letztlich aber macht´s der Mix: Übermäßiger Verzehr von kalorienreichen beziehungsweise energiedichten Speisen und Getränken in Verbindung mit einem inaktiven Lebensstil mit hohem Medienkonsum, Mangel an Bewegung und Schwierigkeiten bei der kognitiven Kontrolle lassen das Gewicht steigen.

Für Adipositas gilt allerdings inzwischen, das sie eine Krankheit ist und kein Lifestyle-Problem.

Auch der natürliche Alterungsprozess spielt eine Rolle: Bei unveränderter Ernährung und sportlicher Aktivität nehmen Männer und Frauen ab dem 40. Lebensjahr in aller Regel zu. Ihr Grundumsatz sinkt insbesondere aufgrund altersbedingter Umstellungen im Stoffwechsel und Hormonsystem.

Lebensstil der werdenden Mutter

Die Ergebnisse einschlägiger Forschungen belegen darüber hinaus, dass Übergewicht bereits im Mutterleib beginnt. Eine internationale Analyse der Charité Berlin – ausgewertet wurden 66 Studien mit mehr als 640.000 Probanden aus 26 Ländern und fünf Kontinenten – hat gezeigt, dass das lebenslange Risiko für Übergewicht wesentlich vom Lebensstil der werdenden Mutter abhängt:

  • Kinder mit einem Geburtsgewicht von mehr als 4.000 Gramm haben in ihrem späteren Leben ein doppelt so hohes Risiko, übergewichtig zu werden, wie normalgewichtige Neugeborene.
  • Begünstigt wird ein hohes Geburtsgewicht durch Übergewicht, Überernährung, Bewegungsmangel und resultierende Stoffwechselkrankheiten vor und während der Schwangerschaft

Frühe Kindheit

Auch die frühe Kindheit entscheidet darüber, ob sich Übergewicht und Adipositas entwickelt. Forscher der Leipziger Universitätsmedizin haben herausgefunden: Fast 90 Prozent der Kinder, die im Alter von drei Jahren übergewichtig waren, waren es auch als Jugendliche. Bei ihnen erfolgte der stärkste Gewichtszuwachs im Kleinkindalter von zwei bis sechs Jahren. Und: Die Chancen für adipöse Kinder, zu einem Normalgewicht zurückzukehren, stehen je nach Alter bei 50:50 (Alter: zwei Jahre) oder nur noch knapp bei zehn Prozent (Alter: drei Jahre).

Das bedeutet: Rund 90 Prozent dieser Kinder sind auch als Jugendliche übergewichtig oder adipös – mit allen Konsequenzen für die Entwicklung von Folgeerkrankungen bereits im Jugend- oder jungen Erwachsenenalter.

Ernährungsrisiken

Nicht Hunger und Mangelernährung, sondern eine ungesunde Ernährung und Übergewicht gehören weltweit zu den häufigsten vermeidbaren Ursachen für Krankheit und vorzeitigen Tod. Eine Analyse der seit gefühlten Ewigkeiten laufenden Welt-Studie zu Krankheitslasten Global Burden of Disease (GBD) nennt neben einen zu hohen BMI auch eine Gruppe von 14 Ernährungsfehlern, die für zig Millionen Todesfälle und verlorene gesunde Lebensjahre verantwortlich sind:

  1. Zu wenig Obst
  2. Zu wenig Gemüse
  3. Zu wenig Vollkorn
  4. Zu wenig Nüsse und Samen
  5. Zu wenig Milch
  6. Zu viel rotes Fleisch
  7. Zu viele Wurstwaren
  8. Zu viele zuckerhaltige Getränke
  9. Zu wenig Ballaststoffe
  10. Suboptimale Kalziumversorgung
  11. Zu wenig Omega-3 Fettsäuren
  12. Zu wenige mehrfach ungesättigte Fettsäuren
  13. Zu viele Transfette
  14. Zu viel Salz

Persönlichkeit

Psychologen der Universitäten Bamberg und Bochum konnten in einer Zusammenschau von mehr als 70 Studien aus den Jahren 1993 – 2013 zeigen, dass Übergewicht, Adipositas und „Essanfälle“ (Binge-Eating-Störung) mit bestimmten Persönlichkeitseigenschaften korrelieren. Den Untersuchungen lagen fast immer die Big Five der Persönlichkeitzugrunde. Nach diesem Modell lässt sich die Persönlichkeit eines jeden Menschen fünf Faktoren zuordnen:

  1. Neurotizismus (dazu gehören Eigenschaften wie Ängstlichkeit, Impulsivität, Verletzlichkeit)
  2. Extraversion (Geselligkeit, Selbstsicherheit, Abenteuerlust)
  3. Gewissenhaftigkeit (Kompetenz, Pflichtbewusstsein, Ehrgeiz, Selbstkontrolle)
  4. Verträglichkeit (Vertrauen, Geradlinigkeit, Empfindsamkeit)
  5. Offenheit (Phantasie, ästhetisches Empfinden, Ideen)

Demnach sind Übergewichtige im Vergleich zu Normalgewichtigen:

  • neurotischer und insbesondere impulsiver, das heißt, sie können ihr Handeln schlechter an langfristigen Konsequenzen ausrichten
  • extravertierter und empfänglicher für Belohnungen. Diese auch Belohnungssensitivität genannte Eigenschaft bezieht sich darauf, dass man zum Beispiel bei der Nahrungsmittelaufnahme besonderen Genuss empfindet.

Belohnungssensitivität ist insbesondere bei Männern ein Risikofaktor. Dagegen erweisen sich für beide Geschlechter zwei Eigenschaften als Schutzfaktoren gegen Übergewicht:

  • Gewissenhaftigkeit und
  • Selbstkontrolle, das heißt die Fähigkeit, Belohnungen aufzuschieben und längerfristig zu planen.

Krankheiten und Medikamente

Einige Krankheiten können das Körpergewicht um mehrere Kilogramm erhöhen, dazu gehören:

  • Depressionen
  • Morbus Cushing (Überproduktion des körpereigenen Hormons Kortisol)
  • Schilddrüsenunterfunktion

Außerdem können Wirkstoffe aus verschiedenen Arzneimittelgruppen als mögliche Nebenwirkung eine Gewichtszunahme auslösen, zum Beispiel Psychopharmaka wie Antidepressiva; Neuroleptika, Antidiabetika, Antiepileptika, Betablocker; einige Antibabypillen. Ihr Arzt klärt bei der Behandlung von Übergewicht diese möglichen Faktoren ab.

Psychische Aspekte

Die Lust auf im Überfluss vorhandene schmackhafte Nahrung kann das Gehirn nicht immer ausbremsen. Vielen Menschen fällt es schwerer als anderen, sich kognitiv zu kontrollieren. Hierbei spielen psychische Risikofaktoren eine Rolle, die die Deutsche Adipositas Gesellschaft zusammenfasst:

  • Schlafmangel
  • Stress
  • Depressive Erkrankungen
  • Impulsivität bis zu AD(H)S
  • Essstörungen, z. B. Binge-Eating-Störung, Night-Eating-Syndrom

Essen kann ein Vehikel sein, um unangenehme Gefühle besser ertragen, um seelische Probleme lindern zu können. Dass Essen nicht nur als Sattmacher funktioniert, sondern noch andere Funktionen erfüllt, weiß schon der Volksmund: Zitate wie „Die Wut in sich hineinfressen“ kennen alle.

Bei Menschen mit Adipositas sind solche Mechanismen besonders ausgeprägt, weil sie sich einer deutlichen gesellschaftlichen Missbilligung ausgesetzt sehen. Da noch immer das zugrunde liegende komplexe Zusammenspiel von biologischen, genetischen und psychosozialen Faktoren vernachlässigt wird, halten sich Vorurteile und Diskriminierung hartnäckig, zum Beispiel undiszipliniert und faul zu sein. Bei den Betroffenen löst das Aspekte wie Schuld, Scham und sinkenden Lebensmut aus.

Im Sinne eines Teufelskreises kann das Essverhalten dann regelrecht zum „Trostessen“ entgleisen: Durch fett- und kohlenhydratreiche Nahrung wird im Gehirn die Produktion des stimmungsaufhellenden Nervenbotenstoffs Serotonin angekurbelt, mit der Folge: Nach einer Mahlzeit stellt sich ein zufriedenes und gelassenes Gefühl ein.

Folgeerkrankungen

Zu viel Gewicht belastet den Organismus auf mehrfache Weise:

Herz-Kreislauferkrankungen

Zum einen muss das Herz um bis zu 50 Prozent mehr leisten, um die größere Körpermasse mit Blut und Sauerstoff zu versorgen. Zum anderen erhöht Übergewicht das Risiko, an Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) zu erkranken. Auch erhöhte Blutfettwerte (hohes Cholesterin) und Blutzuckerwerte finden sich bei Übergewichtigen häufiger. All diese Faktoren fördern die Entwicklung einer Arteriosklerose (Verkalkung der Arterien) und langfristig einer koronaren Herzkrankheit, der Grunderkrankung des Herzinfarkts – und damit einen frühzeitigen Tod.

Diabetes Typ II

Auch Diabetes Typ II tritt bei Übergewichtigen deutlich häufiger auf als bei Normalgewichtigen. Das gilt bereits für Männer und Frauen mit einem BMI ab 25. Hierzulande sind 80 bis 90 Prozent der Typ-II-Diabetiker auch übergewichtig. Es gibt derzeit kein Land, in dem die Zahl der Diabetes-Patienten nicht zunimmt. Prognosen des Deutschen Diabetes Zentrums und des Robert Koch-Instituts von 2019 gehen davon aus, dass in 20 Jahren bis zu zwölf Millionen Menschen in Deutschland an Typ-II-Diabetes erkrankt sein könnten.

Krebs

Übergewicht/Adipositas ist in Deutschlan für etwa sieben Prozent aller Krebserkrankungen verantwortlich, insbesondere an folgenden Organen:

  • Gebärmutterkörper
  • Niere
  • Speiseröhre
  • Leber
  • Darm
  • Brust
  • Bauchspeicheldrüse

Übergewicht/Adipositas erhöht außerdem das Risiko für Rezidive – für das erneute Wachstum von Tumoren nach bereits erfolgter Behandlung.

Orthopädische Probleme

Darüber hinaus erhöht Übergewicht die Wahrscheinlichkeit für orthopädische Beschwerden. Der gesamte Bewegungsapparat leidet unter einer überdurchschnittlichen Belastung beziehungsweise einem vorzeitigen Verschleiß. Einen direkten Bezug zum Übergewicht gibt es für:

  • Arthrose in Knien und Hüften
  • Rückenleiden, zum Beispiel Bandscheibenvorfälle
  • Fußprobleme

Weitere Erkrankungen

Nicht zuletzt besteht ein deutliches Risiko für:

  • Schlaganfall
  • schwere Verläufe einer Covid-19-Erkrankung und eine erhöhte Covid-19-Sterblichkeit
  • Erkrankungen der Gallenblase
  • Schlafapnoe
  • Gicht

Methoden zur Gewichtsreduktion

Die Behandlung von Übergewicht sollte in einem frühen Stadium einsetzen und die Betroffenen weder stigmatisieren noch allein lassen. Internisten, Diabetologen und gegebenfalls weitere Ärzte wie Kardiologen und Gastroenterologen sind hier gefordert.

Von großer Bedeutung ist eine intensive Schulung und Beratung der Betroffenen, damit sie ihren Lebensstil verändern und das Abnehmen im Alltag umsetzen können. In Anbetracht der gesamten Lebenssituation wäre es auch gut, die Familie in die Betreuung einzubeziehen.

Die größten Zauberworte aber heißen: Eigenverantwortung und intrinsische Motivation. Letzteres vor allem, weil niemand schnelle Wunder erwarten darf.

Ernährungsumstellung, Bewegung, Stress- und Selbstregulation

Eine erfolgreiche Therapie von Übergewicht basiert auf:

  • einer gesunden kalorien- und mengenbegrenzten Ernährung,
  • regelmäßige körperliche Aktivität
  • gegebenenfalls passende Arzneimittel
  • Strategien zur Stressbewältigung
  • ein Selbstregulationstraining, das den Umgang mit Impulsivität und Belohnungssensitivität vermittelt

Eine psychotherapeutische Begleitung ist sinnvoll, wenn Übergewicht zusammen mit einer Essstörung auftritt, z. B. Binge Eating (unkontrollierte Fressattacken) und wenn Betroffene in einem Teufelskreis aus Frustration und Essen als Reaktion gefangen sind.

Bei der Ernährung kommt es vor allem auf Ausgewogenheit an. Rund 50 Nährstoffe braucht der Körper zum Leben, Arbeiten, Gesundbleiben und sich Wohlfühlen. Vitamine und Mineralien gehören ebenso dazu wie Ballaststoffe und Kohlenhydrate aus Vollkorngetreide oder Hülsenfrüchten. Auch die Low-Fat-Empfehlungen sind bekannt: Mit tierischen Fetten sparsam umgehen, nicht aber mit hochwertigen Fettsäuren aus frischem Fisch, Ölen und Nüssen. Im Allgemeinen wird eine Kalorienzufuhr von 1.200 bis 1.500 Kilokalorien (kcal) pro Tag empfohlen.

Das Ganze muss im Alltag umsetzbar sein, wichtig sind daher „kleine Ziele“: Schon fünf Prozent weniger Gewicht wirken sich positiv auf den Stoffwechsel aus und erhöhen die Beweglichkeit. Ob zunächst Fette (Low Fat) oder Kohlenhydrate (Low Carb) reduziert werden, ist für den Abnehmerfolg weniger entscheidend. Allerdings ist es bei einer kohlenhydratreduzierten Ernährung schwieriger, die empfohlene Ballaststoffmenge von 30 Gramm pro Tag zu erreichen.

Zeitgemäß in diesem Sinne ist die gute alte traditionelle Mittelmeerküche, die

  • weder umständlich noch schwierig oder langweilig ist
  • toll schmeckt und gut verträglich ist
  • die Lust am Essen nicht verdirbt
  • dauerhaft dabei hilft, gesund und schlank zu werden respektive zu bleiben
  • keine Ge- und Verbote kennt
  • auf Diätpläne und Cholesterintabellen verzichtet

Von magischen Spezialdiäten und einseitigen Crash-Diäten wird wegen einiger Nachteile abgeraten:

  • Nährstoffmangel bei längerer Dauer
  • Motivationsprobleme aufgrund eines starken und häufig auftretenden Hungergefühls
  • Kein Lerneffekt in Bezug auf die dauerhafte Umstellung der Ernährung
  • Oft gefürchteter Jo-Jo-Effekt

Dennoch: Welche Ernährungsform zu welchen Anforderungen und Bedürfnissen passt, besprechen Patienten dennoch am besten mit ihrem Arzt. Die Ernährungsumstellung ist vor allem bei stark Übergewichtigen nur ein Teil eines umfassenden Konzepts, das auch einen Bewegungsplan und bei Bedarf psychotherapeutische Begleitung einbezieht. Sinnvoll ist es, die Ernährungsform auf mögliche weitere Erkrankungen abzustimmen, zum Beispiel Herz-Kreislauf-Beschwerden. Die vollwertige Mittelmeerkost erfüllt all diese Kriterien.

Bewegung wiederum ist unverzichtbar, um das Abnehmen zu unterstützen, wo immer es möglich ist. Auf die geringe Lust sich zu bewegen, lässt sich lapidar kontern: Um Lust geht es nicht, sondern schlicht ums Machen. Warum? Darum: Lebensqualität wird zu einem großen Teil über Beweglichkeit definiert.

Die kann über viel Bewegung im Alltag gefördert werden und zusätzlich über ein spezielles Programm mit zum Beispiel täglich 15 Minuten Heimtrainer oder Gymnastik oder zweimal pro Woche Schwimmen. Welche Sportart(en) individuell besonders geeignet sind, lässt sich oft nur durch Ausprobieren herausfinden und sollte abhängig vom aktuellen Beschwerdebild variiert und angepasst werden.

Wichtig ist es auch, das Körpergewicht einmal pro Woche zu kontrollieren. Ein detailliertes Ernährungs- und Bewegungstagebuch hilft hierbei – und dokumentiert gleichzeitig die Erfolge.

(Verschreibungspflichtige) Medikamente

Verschreibungspflichtige Medikamente zur Gewichtsabnahme können zusätzlich helfen, wenn mit den üblichen Methoden wie Ernährungsumstellung und mehr Bewegung nicht ausreichend Gewichtsverlust erzielt werden kann. Diese Medikamente überzeugen darin, dass sie eine wissenschaftliche Grundlage haben und in klinischen Studien auf Sicherheit und Wirksamkeit geprüft worden sind.

Lassen Sie sich von einem Arzt beraten, ob bei Ihnen verschreibungspflichtige Medikamente zur Gewichtsreduktion in Betracht kommen können. Häufig ist dies ab einem BMI von 27-28 kg/m² (wenn Begleiterkrankungen vorliegen) oder 30 kg/m² der Fall. Zur Langzeitbehandlung von Adipositas sind verschiedene Medikamente zugelassen, welche auf unterschiedlichen Wirkstoffen aufbauen und somit auf unterschiedliche Weise wirken, beispielsweise indem sie Hunger lindern. Die Nebenwirkungen der Adipositas-Medikamente unterscheiden sich je nach Wirkstoff und sollten im Vorfeld mit dem behandelnden Arzt / Ärztin ebenfalls besprochen werden.

Operative Adipositas-Therapie

Für extrem Übergewichtige mit einem BMI ab 40 und mit Typ-2-Diabetes existieren heute auch verschiedene operative Therapien. Wenn im Bereich konventioneller Behandlung alles nichts nützt, kann es ein Spezialgebiet der Viszeralchirurgie (Operationen des Bauchraums und der Bauchdecke) richten: die Bariatrische Chirurgie. Das Magenvolumen wird verkleinert, sodass der Betroffene nur noch kleine Mengen an Nahrung aufgenommen werden können.

Zu den Operationsverfahren zählen:

  • Magenbypass
  • Magenband
  • Schlauchmagen

Die zunächst viel versprechenden Therapieformen sollten nicht undifferenziert propagiert und nur bei Hochrisiko-Patienten als ultima Ratio angewandt werden. Die Adipositas-Chirurgie kann kein Allheilmittel für eine Fehlsteuerung des Körpers sein, deren Ursachen genetischer, sozialer und psychologischer Natur sind.

Prävention

Gesunder Lebensstil ist längst ein Politikum. In Verbindung mit der epidemiehaften Zunahme von Übergewicht und Adipositas eröffnet sich damit ein weites Feld für präventive Maßnahmen, um die Ausbreitung nachhaltig zu bremsen. Diese setzen idealerweise in allen Lebensbereichen an – im Elternhaus ebenso wie in Kita, Schule, Gastronomie, Supermärkten. Bereits kleine Veränderungen können große Wirkungen zeigen:

  • Dazu gehören regelmäßiger Sportunterricht in Kita, Schule, Freizeit; eine Einschränkung der Werbung für ungesunde Lebensmittel in TV und sozialen Medien; die Besteuerung stark gezuckerter Getränke.
  • Bewusste Ernährung ist Therapie, nicht mehr als drei Mahlzeiten am Tag sind Medizin.
  • Langsames und achtsames Essen hat weder was mit Kalorienzählen noch mit Kontrolle des Essens zu tun, vielmehr geht es um das Wie des Essens und darum, auf die natürlichen Körpersignale für Hunger und Sattsein zu hören. Nicht zuletzt geht es um Zeit für Genuss.
  • Vor jeder Mahlzeit einen halben Liter Wasser zu trinken wirkt positiv auf die Gewichtsabnahme, den BMI, die Fettmasse und ganz allgemein auf den Appetit.
  • Eine übermäßige Gewichtszunahme bei Kindern unter sechs Jahren kann ein frühes Anzeichen für spätere Adipositas sein. Wachstum und Gewicht müssen von Kinderärzten, Erziehern und Eltern schon früh genau beobachtet werden, um Kinder mit erhöhtem Risiko zu erkennen.
  • Jeder auch noch so kleine Schritt weg vom Bewegungsmangel ist wichtig und fördert die Gesundheit. Optimal sind fünf bis sieben Stunden pro Woche moderat anstrengende körperliche Tätigkeit (Stichwort: Ausdauersport).
  • Fasten ist eine besondere Erfahrung. Freiwilliger, bewusster Verzicht auf feste Nahrung für einen begrenzten Zeitraum ist weniger eine reine Maßnahme zum Abnehmen – schon gar nicht das klassischen Heilfasten –, sondern eine Einladung zur ganzheitlichen Innenschau: Lebensstil überprüfen, sich in jeder Hinsicht leer machen, Gewohnheiten los- und neue Erkenntnisse zulassen, Sinne schärfen, Selbstheilungskräfte aktivieren beziehungsweise stärken.

Fragen und Antworten

Sind Männer und Frauen im gleichen Ausmaß von Übergewicht betroffen?

Nein, Männer sind deutlich häufiger übergewichtig als Frauen. Nach einer Studie, die das durchschnittliche Gewicht der deutschen Bevölkerung im Jahr 2017 untersuchte, haben 67 Prozent aller männlichen Erwachsenen einen zu hohen BMI und 53 Prozent der Frauen.

Gilt die Definition von Übergewicht gemäß WHO-Standard auch für Kinder?

Nein, für Mädchen und Jungen existieren andere Standards. Kinderärzte überprüfen das Gewicht regelmäßig im Rahmen der Gesundheitsuntersuchungen U1 bis U9 sowie J1 – und stellen fest: Von den zwei- bis 17-Jährigen haben fast 15 Prozent Übergewicht und sechs Prozent sind sogar adipös.

Warum kommt es bei den gesundheitlichen Folgen des Übergewichts auch auf die Fettverteilung an?

Fett im Bauchraum gilt als besonders gefährlich, da es hormonaktiv wirkt. Die Fettverteilung lässt sich durch den Quotienten aus Taillen- und Hüftumfang messen und vergleichen. Noch einfacher zu handhaben ist die folgende Faustregel, die unabhängig von der Körpergröße gilt: Bei Frauen sollte der Taillenumfang den Wert von 85 Zentimetern, bei Männern von 100 Zentimetern nicht übersteigen.

So kann TeleClinic helfen

Übergewicht führt bei vielen Patienten nicht nur zu Einschränkungen im alltäglichen Leben, sondern erhöht auch drastisch das Risiko an Folgeerkrankungen wie Diabetes oder Arthrose zu erkranken. Die Ärzte der TeleClinic beraten Sie kompetent zu verschiedenen Möglichkeiten zum Abnehmen und auch zu einer möglichen medikamentösen Therapien. Der beratende Arzt kann nach der Beratung nach ein passendes Rezept verschreiben. Sie erhalten dann Ihr Rezept direkt per App und können ihr Medikament neutral verpackt nach Hause liefern lassen. So erhalten Sie schnell die richtige Behandlung, ganz ohne unangenehme Aufenthalte im Wartezimmer oder der Apotheke.

Quellen

  • https://www.apotheken-umschau.de/Uebergewicht
  • https://www.aerzteblatt.de/archiv/9630/Essen-Serotonin-und-Psyche-Die-unbewusste-nutritive-Manipulation-von-Stimmungen-und-Gefuehlen
  • https://www.aerzteblatt.de/archiv/2589/Therapie-der-Adipositas
  • https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/kindergesundheit/frueherkennungsuntersuchung-bei-kindern.html
  • https://www.apotheken-umschau.de/Adipositas-Fettsucht
  • https://www.apotheken-umschau.de/Abnehmen/Gewicht-Jedes-Jahr-ein-Kilo-mehr-108247.html
  • https://www.aerzteblatt.de/archiv/179375/Bariatrische-Chirurgie-Magenbypass-bevorzugte-Operation
  • https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/102121/Mehr-als-die-Haelfte-aller-Erwachsenen-in-Deutschland-ist-uebergewichtig
  • https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0047776
  • https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26364544/
  • https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/obr.12235
  • https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1803527
  • Dtsch Arztebl Int; 115: 571–577; 578–585; 586–593
  • Pressekonferenz der DGIM: Fokus Adipositas. Berlin, 9. Februar 2017
  • https://www.jnsbm.org/article.asp?issn=0976-9668;year=2014;volume=5;issue=2;spage=340;epage=344;aulast=Vij

Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.

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