
Diabetes Mellitus-Ratgeber
Kurzfassung:
- Diabetes ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, bei der der Zuckerstoffwechsel gestört ist. Daher wird die Erkrankung umgangssprachlich auch als „Zuckerkrankheit“ bezeichnet.
- Unbehandelt, kann Diabetes zu schweren Folgeschäden wie Stoffwechselentgleisungen, einem Herzinfarkt oder Schlaganfall führen.
- Es gibt unterschiedliche Typen der Krankheit, am häufigsten treten Typ Diabetes Typ I und Typ II auf.
- Erste Symptome sind beispielsweise Müdigkeit, ein vermehrter und starker Harndrang oder ein gesteigertes Durstgefühl.
- Ursachen sind zum Beispiel Übergewicht oder genetische Veranlagung.
- Unabhängig vom Typ besteht ein Insulinmangel oder eine Insulinresistenz im Körper, der ausgeglichen werden muss.
- Je nach Typ der Erkrankung kann gesunde Ernährung und Sport ausreichend sein. Andernfalls müssen orale Antidiabetika in Form von Tabletten eingenommen oder Insulin gespritzt werden
Definition
Die Zuckerkrankheit ist eine chronische Stoffwechselerkrankung. Der über die Nahrung zugeführte Zucker kann nicht in die Körperzellen aufgenommen werden, was zur Folge hat, dass der Zuckerspiegel im Blut ansteigt. Ist dieser dauerhaft erhöht, können Gefäße und Organe schweren Schaden nehmen.

Symptome
Bei einer Diabetes-Erkrankungen leiden die Betroffenen oft unter:
- starkem Harndrang
- ständigem Durst
- Müdigkeit
- trockener Haut
- häufigen Infekten
- Azetongeruch im Mund
Bei zu hohem Blutzuckerspiegel versucht der Körper, den überschüssigen Zucker über den Urin auszuscheiden. Starker Harndrang und ein ständiges Durstgefühl sind die Folgen.
Diabetes Typ l entwickelt sich rasant und kann innerhalb von ein bis zwei Wochen so starke Symptome verursachen, dass sofort eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden muss.
Bei Diabetes Typ ll treten oftmals keine oder nur minimale Symptome auf. Meist wird die Diagnose erst gestellt, wenn die Patientin oder der Patient wegen einer anderen Krankheit in Behandlung ist.
Typ l und Typ ll
Bei Diabetes unterscheidet man mehrere Typen. Die gängigsten sind Typ l und ll.
Typ | Typ l Diabetes | Typ ll Diabetes |
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Ursprung |
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Folgen bei Nichtbehandlung |
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Blutzucker-Tests für zu Hause
Diese Regulationsmechanismen sind sehr empfindlich. Arbeiten sie nicht richtig oder fallen sie ganz aus, so kann sich Glucose im Blut anreichern. Der Blutzuckerspiegel steigt an. Das allein verursacht keinerlei Symptome – wir bemerken es gar nicht. Bleibt der Blutzuckerspiegel allerdings über lange Zeit erhöht, kann das Schäden verursachen. Man sprich dann von der „Zuckerkrankheit“ – Diabetes mellitus.
Es gibt zwei Werte, die im Hinblick auf den Blutzucker wichtig sind:
- Glucosespiegel im Blut: gibt Aufschluss über die aktuelle Situation. Dieser Wert ist beispielsweise nach dem Essen stark erhöht, sinkt dann aber dank Insulinausschüttung schnell wieder ab.
- HbA1c-Wert (Langzeitblutzucker): lässt Rückschlüsse auf die durchschnittlichen Blutzuckerwerte der letzten drei Monate zu.
Behandlung
Mit einem einfachen Bluttest kann abgeklärt werden, ob entsprechende Symptome tatsächlich auf die Erkrankung Diabetes mellitus zurückzuführen sind. Je nach Erkrankungstyp, gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten:
Diabetes Typ l:
Bei der intensivierten Insulintherapie (ICT) spritzen Patienten ein- bis zweimal täglich ein langwirkendes Insulin. Zusätzlich zu den Mahlzeiten wird eine extra Dosis schnelles Insulin verabreicht.
Betroffene müssen regelmäßig ihren Blutzucker überprüfen und den Kohlenhydratgehalt ihrer Mahlzeit abschätzen, um die ausreichende Menge an Insulin berechnen zu können. Eine Schulung, die nach der Diagnose gemacht wird, lehrt die nötigen Grundlagen.
Diabetes Typ ll:
Bei Diabetes Typ ll reicht es zu Beginn oft, die Lebensweise zu verändern und Medikamente einzunehmen. Patienten sollten:
- sich viel bewegen
- Übergewicht abbauen
- sich gesund und abwechslungsreich ernähren
Die Krankheit kann bei Einhaltung dieser Tipps geheilt werden. In der Regel schreitet Diabetes Typ II jedoch weiterhin fort. Meist solange, bis Medikamente nicht mehr ausreichen und die Betroffenen damit beginnen müssen, Insulin zu spritzen, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren.
Diabetes und Alkohol
Die Diagnose Diabetes bedeutete früher ein striktes Verbot von Alkohol, heute äußern Ärzte bei geringen Mengen weniger Bedenken. Die Hauptgefahr bei Alkohol besteht darin, dass er die Zuckerfreisetzung der Leber hemmt. Dies kann eine Unterzuckerung zur Folge haben, die bei Älteren zu Bewusstlosigkeit und sogar zu Herzinfarkten führen kann.
Diabetische Nervenschäden können durch Alkohol intensiviert werden. Da Bier, Wein und Co. sehr kalorienreich sind, sollten diese Getränke nur in Maßen konsumiert werden, da das Körpergewicht bei einer Diabetes-Erkrankung entscheidend sein kann. Frauen sollten pro Tag maximal 10 Gramm Alkohol trinken (z.B. 125 ml Wein oder 250 ml Bier); Männer maximal 20 g Alkohol (z.B. 250 ml Wein oder 500 ml Bier).
Achten Sie darauf, dass Sie:
- Versorgen Sie den Körper mit ausreichend Energie. Nehmen Sie langsam wirkende Kohlenhydrate zu sich, z.B. ungesalzene Nüsse.
- Tragen Sie Ihr Messgerät immer bei sich. Sinkt ihr Blutzuckerwert rasant ab, können Sie mit Traubenzucker oder einer Mahlzeit entgegenwirken.
- Die Gefahr einer Unterzuckerung ist im Schlaf am größten, da sie meist unbemerkt verläuft. Es wird empfohlen, vor dem Zubettgehen eine Blutzuckermessung durchzuführen. Auch sollten Sie sich einen Wecker stellen, um den Blutzuckerwert nach ein paar Stunden erneut zu kontrollieren.
Prävention
Diabetes Typ ll kann man vorbeugen! Viel Bewegung und eine ausgewogene, gesunde Ernährung sind die Basis. Zudem sollte dauerhafter, negativer Stress vermieden werden, da der Blutzuckerspiegel dadurch ansteigt und konstant hoch bleibt.
Quellen
- https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/diabetes.html
- https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/sw/Diabetes?aid=205212
- https://www.netdoktor.de/krankheiten/diabetes-mellitus/

Celina von der Linden
- Zuletzt aktualisiert: 10. März 2025
Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.